Neumarkt (Köln)
Der Kölner Neumarkt ist der größte freie Platz in der Kölner Innenstadt. Er entstand vermutlich unter Erzbischof Anno II. als Markt- und Handelsplatz. Als solcher wurde er mit der Bezeichnung „novo mercato“ im Jahr 1076 erstmals erwähnt.
Geschichte des Platzes

Bis zum 11. Jahrhundert ist hinsichtlich einer Bebauung des Neumarktes und seiner unmittelbaren Umgebung wenig bekannt. Durch die Wein- und Gemüsegärten führten von St. Cäcilien (Köln) und der Schildergasse enge Pfädchen bis zur Römermauer und zum Aposteln-Stift. Dann kaufte der Rat einen Teil des Geländes, legte eine Tränke an (Pfuhl) und verlegte den Viehmarkt dorthin. Seitdem hieß der Platz Der Nui Marckt, Der Neumarkt oder auch in Lateinisch „novum forum“. Der Rand wurde mit vier Baumreihen bepflanzt. [1] Allmählich siedelten sich um den attraktiven Standort Bürger, Handwerker und Kaufleute an. Im 12. bis 13. Jahrhundert war der Platz bereits ringsum bebaut. Er verband das östliche Straßennetz des Kölner Stadtkerns, wie schon in römischer Zeit, als Teil der Ost-Westachse zwischen der Schildergasse (dem Decumanus Maximus der CCAA) und dem Verlauf der „Hahnenstraße“ und „Aachener Straße“, die den Beginn der in Richtung der Kaiserstadt Aachen führenden Fernstraße bildeten.[2]
Römische Spuren am Neumarkt

In Zuge baulicher Erweiterungen des Gebäudekomplexes der Kreissparkasse Köln wurden auf den Grundstücken der ehemaligen Häuser Gertrudenstraße 14/16 im Jahr 1979-80 Reste eines römischen Wohnhauses sowie Teile erhaltener Wandmalereien desselben freigelegt. Aus den Resten dieses Gebäudes konnte rekapituliert werden, dass es sich um ein sogenanntes Peristylhaus mit einem umlaufenden Säulengang handelt. Die Malereien, deren Originalfragmente sich im Römisch-Germanischen Museum befinden, wurden in das 1. Jahrhundert nach Christus datiert. Bei einem weiteren Fund handelt es sich um einen schon im Jahr 1881 an der Nordseite des Neumarktes gefundenen „Athenakopf“. Der Kopf ist wahrscheinlich eine Kopie der „Athena Parthenos“ und wurde um 100 nach Chr. eingeordnet. [3]
Kirchliche Anrainer bis 1802

Oberhalb des westlichen Neumarktes verlief in der Flucht „Römerturm“, „Laach“ und Mauritiussteinweg“ zur „Griechenpforte“ die alte römische Stadtmauer (siehe Mercatorplan). Nachdem schon seit dem 10. Jahrhundert ein Stift mit einem damals noch bescheidenen Kirchenbau der St. Aposteln-Immunität an der Westseite des Platzes gegründet wurde, entstanden Anfang des 13. Jahrhunderts auf einem Erzbischöflichen Hofgut an der Nordwestecke des Platzes Konvent und Kapelle eines Benediktinerinnenordens. Die Kapelle wurde 1257 durch eine kleine dreischiffige Kirche ersetzt.
Neben dem Klostergrundstück entstand im Jahr 1308 ein Hospital, dessen Kapelle „St. Agnes“ im Folgejahr fertig gestellt und eingeweiht wurde. Die Kirche St. Gertrud sowie die Kapelle St. Agnes bestanden bis zur Säkularisation im Jahre 1802. Heute steht dort das Hauptgebäude der Kreissparkasse Köln. St. Aposteln entwickelte sich zu einer prächtigen Basilika, die noch heute die Kopfseite des Neumarktes schmückt.[4]
Der Richmodisturm

In der Mitte des 14. Jahrhunderts wurde der Platz „uff“ oder „up dem numart“ genannt.
Die um diese Zeit in Köln grassierende Pest traf auch die Familie des Patriziers Mengis von Aducht, dessen Haus „Zum Papagei“ am Neumarkt 6, Ecke Olivengasse („Livejasss“, benannt nach einem Haus „ad olivas“ eines Franziskaner Laienbrüderordens) stand. Seine erkrankte, nach Tagen wie leblos daliegende Frau Richmodis wurde, in der Annahme sie sei vom „Schwarzen Tod“ ereilt worden, eilends auf dem Kirchhof an St. Aposteln beigesetzt. Grabräuber, die den als Grabbeigabe belassenen Schmuck rauben wollten, verhalfen der nur Scheintoten zur Flucht aus dem Grab. Der an ihrer Haustüre um Einlass flehenden Richmodis soll der entsetzte Ehemann ungläubig durch die Türe zugerufen haben: „Das ist soviel wahr, dass du mein Eheweib bist, als auch meine Rosse aus dem Stall hinauf auf den Söller rennen“. Weil dies unmittelbar folgend geschah, ließ von Aducht zum Andenken an dieses Ereignis am Turm seines Hauses zwei Pferdeköpfe anbringen. Eine Nachbildung dieses Turmes aus dem Jahre 1928[5] mit den beiden Köpfen ziert auch heute noch die Nordseite des Platzes.[6]
Die 1499 gedruckte Koelhoffsche Chronik berichtet auf Blatt 286 unter der Überschrift Anno Domini 1400 „wie ein vrauwe zo Coellen, die gestorven ind begraven was ind weder upgegraven levendich (lebendig) wart“. Hier wird der Name der Frau noch nicht genannt, erst später wurde auf einem Kupferstich nach einer Tafel in der Apostelnkirche von 1604 sowie in einem lateinischen Bericht des Kölner Forschers Aegidius Gelenius, verfasst nach handschriftlichen Aufzeichnungen der Patrizierfamilie Lyskirchen, die „wieder auferstandene“ Frau als „Richmuth von der Adoicht“ bezeichnet. An beiden Stellen ist das Ereignis für das Jahr 1357 angegeben.[7] Das ansehnliche Haus „Zum Papagei“ ist um 1450 im Besitz eines „Nicasius Haquenay“ und hieß dann „zer Papageyen uff den Numart, zwischen sanctis Gertruden umd der gassen der Oliven (Konvent) gelegen“. Das Haus hatte den ersten Wendelturm in Köln.[8]
Vom Spätmittelalter zur Neuzeit
Die Bezeichnung des Neumarktes wandelte sich auch weiterhin. So wurde aus dem Mitte des 14. Jahrhunderts gebräuchlichen „numart“,“an dem nuwen marte“, dann „Nuynmart“, darauf in variierender Schreibweise jedoch ähnlich bis in die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts. In dieser Zeit wurde dann allmählich die niederhochdeutsche Form Neumar(c)kt angewandt.[9]
1740 wurde der Platz unter Bürgermeister Balthasar von Mülheim verschönert, nachdem der Viehmarkt verlegt worden war, und diente dann zum Spazierengehen und besonders in preußischer Zeit für Militärparaden. [10]
Franzosenzeit

Die Köln ab 1794 besetzenden Franzosen benannten den Platz zunächst in „Place de la République“ um und setzten einen Freiheitsbaum darauf, der noch bis ins Jahr 1798 stand. Im Jahre 1799 erfolgte eine Umbenennung in „Place des Armes“ (Paradeplatz); 1804, anlässlich der Kaiserkrönung Napoléons, änderte man den Namen in „Place de l'Empereur“ (Kaiserplatz), um ihn schließlich 1805, nach dem Sieg in der Schlacht von Austerlitz, erneut in „Place des Victoires“ (Siegesplatz) umzubenennen.
Im September 1804, noch vor seiner Kaiserkrönung, logierte Napoleon selbst im damaligen Hotel „Blankenheimer Hof“ am Neumarkt. Die Kölner empfingen ihn begeistert und schmückten die Stadt mit großem Aufwand. Allein auf dem Neumarkt wurden zusätzlich zum vorhandenen Baumbestand 470 Bäume gepflanzt und mit Lampions geschmückt. An den Platzecken und in der Mitte errichtete man mit Fackeln bestückte 2,5 Meter hohe Pyramiden und hängte zahlreiche Bilder und Transparente zu Ehren des Kaisers und seiner ihn begleitenden Gattin Josephine auf.[11]
Karneval

Im 19. Jahrhundert war der Neumarkt an Karneval Schauplatz des Kölner Rosenmontagszuges, der erstmals am 10. Februar 1823 durch das „Festordnende Comitee“ (Ursprung des noch existierenden Festkomitees Kölner Karneval) organisiert und durchgeführt wurde. Die Wagen des „Helden Carneval“ und seines Hofstaates fuhren bis zum Ausbruch des zweiten Weltkrieges immer rund um den Neumarkt.
Im Haus Nr. 33 am Neumarkt wohnte in den letzten Jahren seines Lebens (bis 1936) der Kölner Mundartdichter, Karnevalist und Unterhaltungskünstler Willi Ostermann mit seiner Frau Käte, geb. Palm. Zu ihrer Silberhochzeit versammelte sich eine große Menschenmenge auf dem Neumarkt vor ihrem Haus. Ostermanns Beerdigungszug führte vom Neumarkt über die Aachener Str. zum Friedhof Melaten.
Kunst und Kultur
Rund um den Neumarkt haben sich Museen, Galerien, Kulturinstitute und Bildungseinrichtungen wie das Amerikahaus, der Kölner Kunstverein, das Belgische Haus, die Volkshochschule, die Zentralbibliothek, die Kunsthalle, und das Kunst- und Auktionshaus Lempertz angesiedelt.
Dazu kommen Neubauten und Erweiterungen für das Kulturzentrum am Neumarkt.
Käthe-Kollwitz-Museum
- Hauptartikel: Käthe-Kollwitz-Museum
Käthe Kollwitz (1867-1945) war eine der großen Persönlichkeiten der klassischen Moderne. Das ausschließlich ihr gewidmete Museum, Träger ist die Kreissparkasse Köln, wurde im Jahr 1985 eingerichtet. Gezeigt werden derzeit rund 270 Handzeichnungen, 20 Skulpturen und über 450 druckgraphische Blätter. Der Bestand des Museums stellt die weltweit bedeutendste Sammlung der Werke der Künstlerin dar. [12]
Lew Kopelew Forum

Als Treffpunkt zur Völkerverständigung betrachtet sich das 1998 gegründete und 1999 in der Neumarktpassage eröffnete Lew Kopelew Forum e. V.. Es bemüht sich insbesondere um die deutsch-russische Freundschaft und bietet interessierten Besuchern an, sich über Leben und Werk des 1997 in Köln verstorbenen, russischen Germanisten, Schriftstellers und Bürgerrechtlers Lew Sinowjewitsch Kopelew zu informieren. Weiterhin bietet das Forum in seinem Veranstaltungsprogramm den Besuchern Lesungen, Musik, Vorträge und diverse Ausstellungen. Das Forum, unter maßgeblicher Beteiligung der Kölner Kreissparkasse und des WDR als gemeinnütziger Verein gegründet, verleiht alljährlich den „Lew-Kopelew-Preis“ .[13]
Belgisches Haus
Bereits im Februar 1950 wurde durch die US-Amerikaner als Zeichen der neuen, engen, wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen mit dem Nachbarland Belgien, auf der Cäcilienstraße in der Nähe des Neumarktes ein „Belgisches Haus“ genanntes Kulturinstitut eröffnet. Es verfügt damals wie heute, auf mehrere Etagen verteilt, neben Verwaltungsräumen über eine große Ausstellungshalle und einen modernen Vortragssaal, in welchem auch Konzerte sowie andere kulturelle Veranstaltungen stattfinden. .[14]
Josef Haubrich Hof
An der Südostecke des Neumarktes erstreckt sich ab der Fleischmengergasse zwischen der Leonhard Tietz-Straße und der Cäcilienstraße der Josef-Haubrich-Hof. Benannt wurde das Areal nach dem Kolner Juristen und Kunstsammler Josef Haubrich. Dieser stiftete im Jahr 1946 seine umfangreiche Sammlung der Stadt Köln. Die durch ihn im „Dritten Reich“ vor dem Zugriff der Nationalsozialisten in Sicherheit gebrachten Kunstwerke, vor allem moderne Malerei und Skulpturen, wurden als „Stiftung Haubrich“ Ersatz für die hohen, im letzten Weltkrieg erlittenen Verluste moderner Kunst, die sich einst im Wallraf Richartz Museum befand. Die „Stiftung Haubrich“ umfasst Werke der Künstler Marc Chagall, die Gruppe des blauen Reiters, Maurice de Vlaminck, Maurice Utrillo sowie Plastiken von Georg Baron Minne und Wilhelm Lehmbruck. Große überregionale Beachtung fand die zur Eröffnung der neuen Kunsthalle am Josef-Haubrich-Hof 1967 stattfindende, von Haubrich selbst geleitete und durch Otto Doppelfeld ausgestattete Sonderausstellung „Römer am Rhein“.[15]
Die damalige Kölner Kunsthalle wurde mittlerweile abgerissen, und auf dem dortigen Gelände entsteht zur Zeit ein Neubau in Form eines kubischen Komplexes, der 2008 das Rautenstrauch-Joest-Museum für Völkerkunde, eine Erweiterung des bestehenden Schnütgen-Museum), einen Teil der dort bereits ansässigen Volkshochschule und den museumspädagogischen Dienst der Stadt Köln aufnehmen soll. Alle Einrichtungen sollen unter dem Begriff „Kulturzentrum Neumarkt“ zusammengefasst werden.
Öffentlicher Nahverkehr

Eine erste Pferdebahnlinie der „Cölnischen Straßenbahn-Gesellschaft“ verlief ab dem Jahr 1982 von der westlichen Stadtgrenze über die Aachener Straße, Hahnentor, Hahnenstraße und die Straße „Im Laach“ zum Neumarkt. Die Umstellung des Kölner Straßenbahnnetzes auf elektrischen Betrieb erfolgte ab dem Jahr 1901. Ab dem 3. März 1902 verkehrte die elektrische „Innenbahn“, aus Richtung Flora über die Richmodstraße kommend am Neumarkt, um weiter zum Ubierring zu fahren. Am 15. April 1902 folgte die „Müngersdorfbahn“, deren Strecke nach Müngersdorf am Neumarkt ihren Ausgang nahm. Die „Neumarktbahn“, eröffnet am 14. September 1902, verlief zwischen Ehrenfeld und dem Südpark. Die „Querbahn“, die Nippes mit dem Eifelplatz verband, wurde am 31. Dezember 1902 eröffnet. Mit der am 15. Januar 1903 eröffneten „Sülzer Bahn“ zwischen Neumarkt und Sülz wurde der Neumarkt von fünf Straßenbahnlinien angefahren.[16]
Unterirdische Stadtbahn
Die unterirdische Stadtbahnhaltestelle Neumarkt liegt unter der südöstlichen Ecke des Platzes, wobei die Strecke in nord-südlicher Richtung verläuft. Strecke und Haltestelle wurden am 6. Oktober 1969 als zweiter Abschnitt des Kölner Innenstadttunnels, der ersten unterirdischen Straßenbahnstrecke Kölns, in Betrieb genommen.[17] Bis heute fahren die Züge am Barbarossaplatz über eine Rampe in den Untergrund und erreichen den Neumarkt über die Haltestelle Poststraße. Eine weitere Zufahrt in den Tunnel wurde 1970 an der Rampe Severinsstraße eingerichtet. Vom Neumarkt aus geht es über den Appellhofplatz in Richtung Hauptbahnhof oder Friesenplatz.
Die unterirdische Haltestelle Neumarkt gehört mit vier Linien 3,4, 16 und 18, die in enger Taktzeit auf einem gemeinsamen Bahnsteig pro Fahrtrichtung verkehren zu den am meisten frequentierten Kölner Stadtbahnstationen. Mit einem Umbau der Bahnsteige von Niedrig- auf Hochflurbetrieb im Jahre 2004 wurde der ebenerdige Einstieg in die Stadtbahnwagen ermöglicht.
Bereits im Jahr 2001 wurde die Verbindungsebene zwischen den Treppen zu den Bahnsteigen und den Ausgängen an der Schildergasse beziehungsweise der Platzfläche umfangreich umgebaut. Dabei entstand in dem Verbindungsgang zur Schildergasse die Einkaufs- und Dienstleistungspassage „HUGO“ (Darstellung: GO).[18] Der Anschluss ins Kellergeschoss des ehemaligen Kaufhauses Hertie wurde zum Zugang für den unterirdischen Teil der 1998 eröffneten[19] Neumarkt-Galerie, wodurch eine zusammenhängendes, unterirdisches Netz von Einkaufspassagen zwischen Stadtbahn, Neumarkt-Galerie, Olivandenhof und der innerstädtischen Karstadt-Filliale entstand.
Oberirdische Stadtbahn
Die drei West-Ost-Linien 1, 7 und 9 passieren die Südseite des Neumarktes, an der sich auch die reguläre, niederflurig ausgelegte Haltestelle befindet. Eine eingleisig von der Strecke abgehende Schleife um den Platz bedient auf einem zweigleisigen Abschnitt an der Nordseite zwei zusätzliche Bahnsteige, die für Sonderverkehr genutzt werden können. Die Schleife kann von Zügen aus westlicher Richtung angefahren werden, ermöglicht dann aber die Weiterfahrt in beiden Richtungen der Strecke.
Busverkehr
Der Neumarkt ist die Endstation der Buslinien 146 in Richtung Deckstein und 136 nach Hohenlind, Lindenthal, die den Platz über eine Busspur erreichen und umfahren. Der Ausstieg für beide Linien befindet sich an der Südseite des Platzes, nahe der Stadtbahnhaltestelle. Die leeren Busse fahren dann östlich um den Platz zur Einstiegshaltestelle und münden in Höhe der Richmodstraße wieder in den fließenden Verkehr ein.
Umgangssprache und metaphorische Verwendung
Der Neumarkt, Kölsch: Nümaat, spielte als zentraler und verkehrsreicher Platz eine Rolle bei der Bildung einiger Begriffe der Kölner Umgangssprache: Als Nümaatskrat, von Krat: Kröte, bezeichnet man abwertend einen Menschen, der sich häufig auf öffentlichen Plätzen aufhält, einen wüsten Menschen der zum Gesindel gehört. Nachgewiesen, aber nicht mehr verwendet sind außerdem die Begriffe Nümaatsbroder (Neumarktsbruder) für einen Müßiggänger, der den Tag auf den Bänken des Neumarkts verbringt, Nümaatsflitsche (Neumarktsflittchen) für eine Umhertreiberin beziehungsweise Prostituierte und Nümatshär (Neumarktsherr) für einen am Neumarkt beschäftigten Dienstmann. Der Sprachforscher Adam Wrede[20] nennt außerdem die metaphorisch auf die Platzgröße anspielenden Verwendungen „Dä hät e Jewesse wie der Nümaat“ (Der hat ein Gewissen wie der Neumarkt) für ein besonders weites Gewissen sowie „Ich han keine Kopp wie der Nümaat“ (Ich habe keinen Kopf wie der Neumarkt), „Ich kann nicht so viele Informationen gleichzeitig behalten“.
Trude Herr und Wolfgang Niedecken besangen in dem 1987 veröffentlichten Stück „Die Hipp vum Nümaat“ [21] zur Melodie des Rolling Stones - Stückes „Beast of Burden“ eine Frau, die sich über ihren abtrünnigen Mann und ihre Nebenbuhlerin auslässt und diese wegen ihres dürren Körperbaus als Hipp (Kölsch: Ziege, schmales, mageres Stück Vieh, übertragen auch für hagerer Mensch[22]) bezeichnet.
Siehe auch
Literatur / Quellen
- Adam Wrede: Neuer Kölnischer Sprachschatz. 3 Bände A – Z, Greven Verlag, Köln, 9. Auflage 1984, ISBN 3-7743-0155-7
- Carl Dietmar: Die Chronik Kölns, Chronik Verlag, Dortmund 1991,ISBN 3-611-00193-7
Anmerkungen
- ↑ Der erste Kölner Stadtführer aus dem Jahre 1828 , bearbeitet und kommentiert von Uwe Westfehling, Köln, Bachem, 1982, S. 114 f.
- ↑ Adam Wrede, Band II, Seite 240
- ↑ Info der Kreissparkasse Köln
- ↑ Hinweise einer Infotafel vom Förderverein Romanische Kirchen Köln in der Gertrudenstraße
- ↑ Stadtführer von 1928, S.121
- ↑ Carl Dietmar, Die Chronik Kölns, Seite 118
- ↑ Adam Wrede, Band II, Seite 357
- ↑ Adam Wrede, Band II, Seite 251
- ↑ Adam Wrede, Band II, Seite 240
- ↑ Stadtführer 1828, S. 115
- ↑ Werner Jung: Das neuzeitliche Köln: 1794 - 1914; von der Franzosenzeit bis zum Ersten Weltkrieg. Bachem, Köln 2004, ISBN 3761615906, Seite 33
- ↑ Angaben der Kreissparkasse Köln
- ↑ Info der Kreissparkasse Köln
- ↑ Carl Dietmar, Die Chronik Kölns, Seite 440
- ↑ Carl Dietmar, Die Chronik Kölns, Seite 427
- ↑ 100 Jahre Kölner Verkehrs-Betriebe 1877-1977 herausgegeben von der Kölner Verkehrs-Betriebe AG, Göppingen, 1977; Seiten 5-18
- ↑ Alle Eröffnungsdaten: 100 Jahre Kölner Verkehrs-Betriebe 1877-1977, Seite 95
- ↑ Umweltbericht der Kölner Verkehrs-Betriebe AG, Köln, 2004, S. 13 [1]
- ↑ www.kempers.net, aufgerufen am 04.11.2007
- ↑ Adam Wrede, Band II, Seite 240
- ↑ Auf Trude Herrs Album „Ich sage, was ich meine“
- ↑ Wrede, Band 1, S. 357