Arenberg-Meppen GmbH
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Arenberg-Meppen GmbH | |
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Rechtsform | GmbH |
Gründung | 1928 |
Sitz | Meppen, Niedersachsen |
Leitung | Winfried Frölich, Alois Heumann |
Branche | Forstverwaltung und Grundbesitzverwaltung |
Website | www.arenberg-meppen.de |
Die Arenberg-Meppen GmbH ist eine Privatforst- und Grundbesitzverwaltung in Niedersachsen, die ihre eigenen Liegenschaften und die der Schwestergesellschaft Arenberg-Nordkirchen GmbH verwaltet. In Deutschland gehören beide zu den ganz wenigen Privatforstbetrieben, die in der Rechtsform der GmbH geführt werden.
Beide Arenberg-Gesellschaften haben ihren Sitz in Meppen. Ihr Grundbesitz liegt hauptsächlich im Emsland, dem Münsterland und in der Lüneburger Heide. Ihre selbst bewirtschafteten Wälder stellen mit 9.000 Hektar das größte Privatforsteigentum in Niedersachsen dar. Der landwirtschaftliche Besitz von etwa 2.300 Hektar ist verpachtet.
Die Arenberg-Meppen GmbH wurde bereits 1928 gegründet und ist damit eine der ältesten Privatforstbetriebe Deutschlands in der Rechtsform GmbH. Sie entstand aus dem früheren Grundbesitz des Herzogs Engelbert-Maria von Arenberg im Emsland. Dessen Sohn Engelbert-Charles Herzog von Arenberg war bis zu seinem Tode 1974, danach dessen Witwe Mathildis Herzogin von Arenberg geb. Callay bis zu ihrem Tode 1989 Haupt- bzw. Alleingesellschafter. Die 1976 gegründete „Stiftung Herzog Engelbert-Charles und Herzogin Mathildis von Arenberg“ ist seit 1989 Alleingesellschafterin dieser Arenberg-Gesellschaften. Diese gemeinnützige Stiftung deutschen Rechts ist rechtlich und tatsächlich selbständig, sie untersteht der staatlichen Stiftungsaufsicht.
Die Herzöge von Arenberg waren seit 1803 Landesherren des vormals fürstbischöflich-münsterischen Amtes Meppen, später Standesherren des Herzogtums Arenberg-Meppen im Königreich Hannover. Die Arenberger erwarben diesen Grundbesitz überwiegend durch Flächenankäufe aus den Markenteilungen, die sie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit Kiefern aufforsten ließen. Für diese Aufforstung wurde erstmals in der deutschen Forstwirtschaft ein Dampfpflugsystem genutzt, bei dem unter Leitung des Arenbergischen Oberforstinspektors Rudoph Clauditz die Heideflächen auf über 2.000 Hektar für die Aufforstung kultiviert wurden.
Infolge des Orkans vom 13. November 1972, in dem Niedersachsen im Zentrum lag, wurden ganz besonders die Wälder der Arenberg-Meppen GmbH betroffen. Auf den 3.347 Hektar kahl geworfenen Waldflächen und in den übrigen zerzausten Arenberger Wäldern wurden über 540.000 Kubikmeter Holz zu Boden geworfen, etwa 88 % des gesamten Holzvorrates der Wälder. Kein anderes Forstamt und kein Großforstbetrieb in Niedersachsen hat dabei ähnlich hohe Schäden erlitten. Für das anschließende Wiederaufforstungsprojekt wurde unter dem Arenberger Forstdirektor Heinz Blankenspeck das Sögeler Streifenpflugverfahren entwickelt, bei dem auf den Schadflächen zur Anlage der Pflanzstreifen ein schneepflugartiger Frontpflug vor einer Raupe eingesetzt wurde. Hierbei werden die Wurzelstöcke und das Astreisig und damit die ökologisch wichtigen Humus- und Nährstoffe auf den Waldflächen belassen. Dieses forstliche Arbeitsverfahren hat sich mittlerweile weit über die Grenzen des Emslandes hinaus in Niedersachsen als bodenschonend und gleichzeitig kostensparend etabliert.