Residenzschloss Dresden
Das Dresdner Schloss war das Residenzschloss der sächsischen Kurfürsten (1547-1806) und Könige (1806-1918). Es ist eines der ältesten Bauwerke Dresdens und baugeschichtlich sehr bedeutsam, da alle Stilrichtungen von Romanik bis Historismus ihre Spuren an dem Bauwerk hinterlassen haben.
Seit dem 7. September 2004 ist im 1. Obergeschoss über dem Grünen Gewölbe das Neue Grüne Gewölbe von der Renaissance bis zum Barock in den Räumlichkeiten des Schlosses geöffnet. Hier werden circa 1000 Objekte des Hofgoldschmieds Johann Melchior Dinglinger und anderer gezeigt. Die Schatzkammer (Grünes Gewölbe) im Erdgeschoss ist 2006 mit weiteren 3000 Objekten ergänzend hinzugekommen.
Am 13. Februar 1985 sagte Erich Honecker, der Außenbau des Schlosses würde 1986-1990 fertiggestellt. Allerdings war 1989 noch nicht einmal der Westflügel fertig, da die Mittel sehr spärlich flossen und nur sehr wenige Arbeiter dort beschäftigt wurden. Zur 800-Jahr-Feier der Stadt Dresden im Jahr 2006 sollte das im Zweiten Weltkrieg zerstörte Schloss in seiner äußeren Gestalt wiederhergestellt sein. Am 4. April 2007 zeigte sich der sächsische Finanzminister Horst Metz zufrieden mit den Fortschritten beim Wiederaufbau. Das Schloss solle spätestens 2013 komplett wiederhergestellt sein. Die Kosten dafür werden auf etwa 337 Millionen Euro beziffert. Die Inneneinrichtung wird allerdings erst in einigen Jahrzehnten wieder sichtbar sein.
Im Bereich der Schlossstraße standen einfache Wohnhäuser, die im 12. Jahrhundert gebaut wurden, aber bereits 1220 wieder von einem Großbrand vernichtet wurden.
Georgenbau
Der Georgenbau mit dem Georgentor in Dresden wurde unter Herzog Georg 1533-1535 erbaut. Er verbindet die Nordostecke des Schlosses mit dem auf der anderen Seite der Schlossstraße gelegenen, 1565-67 errichteten Kanzleihaus. Dabei wurden Teile des mittelalterlichen Elbtores integriert. Unter dem Georgentor hat sich sogar ein Bogen der alten Elbbrücke (s. Augustusbrücke) erhalten. Die heutige äußere Gestalt des Georgenbaus geht hingegen auf einen Umbau im Jahr 1899 zurück.
Früher gelangten die Besucher über den Georgenbau in den Hausmannsturm (s.u.), heute ist dies über den Hauptbesuchereingang im Westflügel (Bärengartenflügel) möglich. Der Hausmannsturm, der 1991 seine im Zweiten Weltkrieg verlorene Spitze zurückbekommen hat, ist mit einer Gesamthöhe von 100,27 m eines der markantesten Bauwerke Dresdens. Man kann 221 Stufen bis zur Aussichtsplattform in 38,62 Meter Höhe hinaufsteigen (ca. 3,00 €), von der man einen wunderschönen Blick über Dresden hat.
Geschichte


1289 erfolgte eine erste urkundliche Erwähnung der Burganlage als Castrum, der Innenhof der damaligen Burg maß 38 x 36 m. Um 1400 begann Bau des Hausmannsturms (als nordwestlicher Eckturm) und des östlichen Teils des Nordflügels. Um 1468-1480 entsteht geschlossene Vierflügelanlage mit südlichem Torhaus. 1548-1556 erfolgen Neu- und Umbauten verschiedener Schlossteile. 1553-1556 erfolgt der künstlerisch bedeutendste Umbau durch Moritz (Neffe von Herzog Georg (Georgenbau)), weitergeführt durch seinen Bruder August, dafür wurden die bedeutendsten Künstler der damaligen Zeit an den Hof geholt (Francesco Riccino, Gebrüder Gabriel, Benedict da Tola), die die Fassaden mithilfe der Sgraffito-Technik verzierten. 1586-1591 erfolgte Bau des Stallhofes und 1589-1594 die Anlage des kleinen Schlosshofes mit zweigeschossigem Torhaus unter Beteiligung von Paul Buchner.
1701 gab es einen Schlossbrand, vernichtet wurden unter anderem der Georgenbau, der Ostflügel mit Riesensaal und der Schössereiturm. 1705-1708 begann der Bau des Taschenbergpalais. 1717-1719 erfolgte der Wiederaufbau der zerstörten Teile des Schlosses; Barocke Gestaltung der Innenräume im zweiten Obergeschoss, unter anderem Audienzgemach, Schlafzimmer August des Starken, Turmzimmer, Porzellanzimmer, und ein Zwischenflügel wurde zur Gemäldegalerie Alte Meister. 1737 kam es zur Auflösung der lutherischen Schlosskapelle. 1775 kam der erste Blitzableiter Dresdens auf dem Schlossturm.
Anlässlich der 800-Jahrfeier des Hauses Wettin in den Jahren 1889-1901 nahm man einen großen Schlossumbau durch Gustav Fröhlich und Gustav Dunger mit Errichtung eines neuen südlichen Schlossflügels und einheitliche Fassadengestaltung im Neorenaissancestil vor. 1899 wird ein hölzerner Übergang zwischen Schloss und Hofkirche fertiggestellt, vom einfachen Volk „Seufzerbrücke“ genannt, weil sie das Bild der zwei Bauwerke nicht gerade positiv beeinflusste. Die Straße darunter trug lange Zeit keinen Namen und wurde erst im März 2007 nach dem Architekten der Hofkirche als Chiaverigasse benannt. 1922 wurde im 2. Obergeschoss ein Schlossmuseum eröffnet.
Am 13. Februar 1945 brennt das Schloss bis auf seine Grundmauern nieder, wobei das Grüne Gewölbe kaum beschädigt wird. Das Zinn der Dächer wurde durch die hohen Temperaturen flüssig und regnete auf die Menschen nieder. In den Kellern erstickten die Menschen, weil die Wände ein Herauskommen unmöglich machten. Nach dem Krieg wurde in einem Teil der Kellergewölbe einige Jahre lang eine Pilzzucht betrieben. Die gesamte, überwiegend in Kupferrohren ausgeführte Heizungsanlage des Schlosses wurde von Unbekannten über Nacht aus den Kellergewölben entfernt. Der Hausmannsturm verlor seine Spitze, der Turmstumpf wurde 1946 notdürftig abgedeckt. Im Zuge des Wiederaufbaus des Schlosses ab 1985 erhielt 1991 der Hausmannsturm seine Spitze zurück. Auf der Wetterfahne des Hausmannsturmes ist der Spruch „Gott ist mein Plaisir“ verewigt. Die gesicherten Schlossteile wurden restauriert, und 2000 erfolgte die Wiederaufrichtung der Brücke. 2004 ist die Einrichtung von Kunstbibliothek, Kupferstichkabinett Dresden, Studiensaal und dem Neuen Grünen Gewölbe im Westflügel und Bärengartenflügel erfolgt. Einer der bedeutendsten Räume des Schlosses, der Riesensaal (2.OG Ostflügel), wurde 2006/07 zusammen mit dem Torhaus rohbaumäßig fertiggestellt. Das Grüne Gewölbe wurde am 1. September 2006 eröffnet. Pro Stunde können 100 Besucher per festgelegter Zeitkarten die Räumlichkeiten bestaunen.
Siehe auch
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