Zum Inhalt springen

Dizzy Gillespie

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 30. Dezember 2004 um 17:50 Uhr durch Factumquintus (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Datei:Dizzy Gillespie 01 KMJ.jpg
Dizzy Gillespie im Dezember 1955, Fotograf Carl van Vechten

Dizzy Gillespie (* 21. Oktober 1917 in Cheraw, S.C.; † 6. Januar 1993 in Englewood, N.J.; eigentlich John Birks Gillespie) war ein US-amerikanischer Jazzmusiker (Trompeter), Komponist, Sänger, Arrangeur und Bandleader. Gillespie zählt neben Thelonious Monk und Charlie Parker zu den Wegbereitern des Bebop.

Nachdem er als Jugendlicher begonnen hatte, Zugposaune zu erlernen, stieg er bald auf die Trompete um.

In jungen Jahren spielte er in zahlreichen Swing-Bigbands: 1935 wird er in Philadelphia von Frank Fairfax angeheuert, den er kurz darauf verließ. Mit der Band von Teddy Hill bereist er Europa. Gillespie ist ein Wandervogel und spielte von 1939-1941 bei Cab Calloway, mit unter anderen Chu Berry und Cozy Cole. 1942 spielte in Earl Hines Orchester mit Charlie Parker, Sarah Vaughan und Billy Eckstine, dem er 1944 half, eine Big Band aufzubauen, während er für Jimmy Dorsey Stücke arrangierte und bei Duke Ellingtons Band mitmachte.

Im Jahre 1945 nahm er bei Guild seine ersten historischen Bebop-Platten auf. Ein Jahr später gründet er sein eigenes Orchester, in dem unter anderem Jazzgrößen wie Kenny Clarke, John Lewis, Milt Jackson, James Moody und John Coltrane. Mit dieser Zusammensetzung bereiste er Anfang 1948 die USA, Frankreich und Belgien. In seinem Schaffen als Bandleader neue Jazzströmungen in einen Big Band-Kontext zu übertragen. 1950 löste er die Gruppe aus finanziellen Gründen auf und spielte mit Stan Kenton.

Gillespie zählte in den 1940er und 1950er Jahren zu den ersten amerikanischen Jazzmusikern, die lateinamerikanische, afrokubanische und afrikanische Einflüsse in ihre Kompositionen übernahmen. In rascher Abfolge spielt er mit Lalo Schifrin, Jose Mangual, Mongo Santamaria und anderen Spezialisten der afro-kubanischen und lateinamerikanischen Klänge. 1988 gründete er das United Nation Orchestra, mit dem er die halbe Welt bereiste: Ägypten, Marokko, und etwas später Kanada und Südamerika.

Dizzy Gillespie ist einer der populärsten Figuren des Jazz. Woody Herman nannte ihn einen "Giganten des Jazz". Viele seiner Stücke wie "Night In Tunesia", "Groovin' High" und "Woody 'n You" zählen heute zu den Jazzstandards.

Bei Doubleday erschien 1979 seine Autobiographie "To Be Or Not To Bop", die er mit Al Fraser verfasste.

Kompositionen (Auszug)

  • Manteca
  • A Night in Tunisia
  • Birk's Works
  • Con Alma

Literatur

  • Gillespie, Dizzie/Frazer, Al: To Be Or Not To Bop. Hannbial, Wien 1988, ISBN 3-854-45018-4 (deutsche Ausgabe)
  • Wölfer, Jürgen: Dizzy Gillespie. Sein Leben, seine Musik, seine Schallplatten. Oreos, Schaftlach 1987, ISBN 3-923-65716-1