Zum Inhalt springen

Adolph Kolping

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 9. November 2007 um 09:12 Uhr durch 80.144.222.90 (Diskussion) (Sonstiges). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Adolph Kolping

Adolph Kolping (* 8. Dezember 1813 in Kerpen bei Köln; † 4. Dezember 1865 in Köln) war ein deutscher katholischer Priester und Begründer des Kolpingwerkes.

Leben

Bronzedenkmal in Kerpen

Adolph Kolping wuchs als Sohn eines Schäfers auf und erlernte zunächst das Schuhmacherhandwerk. Mit 18 Jahren kam er als Geselle auf der Wanderschaft nach der Gesellenprüfung auch nach Köln. Weil ihn die Lebensbedingungen der meisten Menschen dort stark entsetzten, beschloss er Priester zu werden. Erst mit 23 Jahren besuchte er ein Gymnasium und studierte danach in München, Bonn und am Priesterseminar in Köln Theologie.

Am 13. April 1845 wurde er in der Kölner Minoritenkirche zum Priester geweiht. Zunächst wurde er in Elberfeld, heute ein Stadtteil von Wuppertal, als Kaplan und Religionslehrer eingesetzt. Zwei Jahre später wurde er zweiter Präses des 1846 von Johann Gregor Breuer gegründeten katholischen Gesellenvereins, der jungen Gesellen, insbesondere in den Wanderjahren fern von zu Hause, soziale Unterstützung, Geselligkeit und einen religiösen Halt gab.

1849 kehrte er als Domvikar zurück nach Köln und gründete dort sofort den Kölner Gesellenverein. Er schloss 1850 die bis dahin bestehenden Gesellenvereine zum Rheinischen Gesellenbund zusammen und initiierte die Gesellenhospize in Elberfeld, Euskirchen, Köln, Mannheim, Mainz und München.. Dieser Zusammenschluss war die Keimzelle des heutigen internationalen Kolpingwerkes. Bis zu seinem Tod sorgte er für die Ausbreitung der Gesellenvereine und den Aufbau des Verbandes. In seinem Todesjahr 1865 gab es weltweit bereits über 400 Gesellenvereine.

Die von Kolping 1854 gegründete Wochenzeitung Rheinische Volksblätter wurde schnell zu einem der erfolgreichsten katholischen Presseorgane seiner Zeit.

1862 wurde er Rektor der Kölner Minoritenkirche. Als Kolping im Dezember 1865 starb, wurde er in dieser Kirche beigesetzt.

Kolpingmuseum

  • 1963, zum 150. Geburtstag, wurde in seinem Geburtsort Kerpen ein Museum in der Trägerschaft des Kolpingwerkes eingerichtet, das Originale oder zeitgerechte Dokumente und Exponate zu Leben, Werk und Nachwirkung ausstellte. Es befindet sich in einem ausgebauten Nebengebäude des Wohnhauses seines Bruders Wilhelm in der Obermühle, das an Stelle seines Geburtshauses errichtet worden war. Der Grundstock der Möbel stammten aus dem Besitz seiner Nichte Anna Catharina Kolping (1841 bis 1914), der Tochter Wilhelms, die Kolpings Haushalt geführt und ihn beerbt hatte. Sie war nach dem Tod ihres Onkels wieder nach Kerpen gezogen. Auch die dort aufgebaute Schusterwerkstatt (Tisch und Werkzeug) aus der Mitte des 19. Jahrhunderts soll aus dem Besitz von Adolph Kolping stammen. Das Haus war bereits 1913 vom Generalrat des katholischen Gesellenvereins aufgekauft worden. Die Möbel wurden 1926 dem Kerpener Gesellenverein übereignet. Eine Besichtigung ist nach Vereinbarung mit dem örtlichen Kolpinghaus kostenlos möglich.
  • 1967 wird in Dettelbach ein Kolping- und Handwerksmuseum im Faltertor eröffnet.

Sonstiges

Am 27. Oktober 1991 wurde Kolping von Papst Johannes Paul II. selig gesprochen.

Heute organisiert das Kolpingwerk in Deutschland mehr als 275.000 Mitglieder in 2.730 örtlichen Kolpingsfamilien. Das Internationale Kolpingwerk mit Sitz in Köln hat weltweit etwa 550.000 Mitglieder und ist in 6.000 Kolpingsfamilien organisiert. Die Mitglieder des Kolpingwerks bis 29 Jahre sind in der Kolpingjugend zusammengefasst, die Mitgliedsverband des BDKJ ist. yeahr chanti alles klaaaaaaa?!

Zitate Kolpings

  • "Anfangen ist oft das Schwerste, treu bleiben aber das Beste!"
  • "Wir können viel, wenn wir nur nachhaltig wollen; wir können Großes, wenn tüchtige Kräfte sich vereinen."
  • "Das Schicksal der Familie nämlich ist über kurz oder lang das Schicksal des Landes."
  • "Der Mangel an wahrer Familienliebe und gesunder Familienhaftigkeit ist unsere größte Armut bei Hoch und Niedrig."
  • "Die Nöte der Zeit werden euch lehren, was zu tun ist."
  • "Wer Menschen gewinnen will, muss das Herz zum Pfande einsetzen."
  • "Anfangen, wirklich anfangen, das ist die Hauptsache, anderen Mut machen, selber tapfer vorangehen und Gott wird helfen."
  • "Die wahre Frömmigkeit ist demütig und bescheiden."
  • "Ich brenne vor Verlangen, diesen Verein noch im ganzen katholischen Deutschland eingeführt zu sehen."
  • "Bete, arbeite und lerne."

Quellenangabe

Werke

Geburtshaus in Kerpen
  • Die Schriften Kolpings in der Kölner Ausgabe (Titelliste): [1]

Literatur

  • Christian Feldmann: Adolph Kolping. Für ein soziales Christentum. Herder, Freiburg 1991, ISBN 3-451-22079-2
  • Hans-Joachim Kracht: Adolph Kolping, Priester, Pädagoge, Publizist. Im Dienst christlicher Sozialreform. Leben und Werk aus den Quellen dargestellt. Herder, Freiburg 1993, ISBN 3-451-21327-3
  • Franz Lüttgen: Johann Gregor Breuer und Adolph Kolping. Studien zur Frühgeschichte des Katholischen Gesellenvereins. Bonifatius-Verlag, Paderborn 1997, ISBN 3-87088-977-2