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Lithiumchlorid

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Strukturformel
Keine Zeichnung vorhanden
Allgemeines
Name Lithiumchlorid
Summenformel LiCl
Kurzbeschreibung

weißes Pulver

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 7447-41-8
Wikidata Q422930
Eigenschaften
Molare Masse 42,39 g·mol–1
Aggregatzustand

fest

Dichte

2,07 g·cm–3[1]

Schmelzpunkt

615 °C[1]

Siedepunkt

1360 °C[1]

Löslichkeit

gut in Wasser (820 g/L bei 20 °C), auch löslich in Methanol[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung{{{GHS-Piktogramme}}}

H- und P-Sätze H: {{{H}}}
EUH: {{{EUH}}}
P: {{{P}}}
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Lithiumchlorid LiCl, das Lithiumsalz der Chlorwasserstoffsäure bildet farblose, stark hygroskopische Kristalle mit einem Schmelzpunkt von 615°C und einer Dichte von 2,07 g/cm3.
Neben dem wasserfreien Lithiumchlorid existieren noch verschiedene Hydrate, bekannt sind LiCl · n H2O mit n= 1, 3 und 5.

Eigenschaften

Lithiumchloridlösungen sind stark hygroskopisch. Sie reduzieren den Wasserdampfdruck um ca. 90%. Aus konzentrierten wässrigen Lösungen kristallisiert wasserfreies Lithiumchlorid erst bei Temperaturen oberhalb von 98°C aus. Bei niedrigeren Temperaturen erhält man eine der Hydratformen. Die Löslichkeit in Wasser beträgt ca. 450 g LiCl/kg Lösung. Gasförmiges Lithiumchlorid bildet planare Ringe aus mehreren Lithiumchloridmolekülen (Di-, Tri- und Oligomere).
Lithiumchloridlösungen sind sehr korrosiv. Zur Handhabung konzentrierter Lösungen sind geeignete Werkstoffe auszuwählen. Lithiumchloridlösungen schädigen auch Beton.

Darstellung

Die Gewinnung von Lithiumchlorid erfolgt durch Umsetzung einer wässrigen Lithiumhydroxid- oder Lithiumcarbonatlösung mit Chlorwasserstoff und anschließender Aufkonzentrierung und Trocknung.
Technisch relevant ist zur Zeit nur die Umsetzung von Lithiumcarbonat mit Salzsäure mit anschließender Einengung unter Kristallisation von Lithiumchlorid in Vakuumverdampfern.

LiOH + HCl → LiCl + H2O
Li2CO3 + 2 HCl → 2 LiCl + H2O + CO2

Verwendung

  • Ausgangsstoff zur Herstellung von Lithium (Schmelzflusselektrolyse)
  • Wegen der stark hygroskopischen Wirkung als Trocknungsmittel, auch zur Raumentfeuchtung
  • Flussmittel in der Löt- und Schweißtechnik
  • Taupunktsensor oder -hygrometer. Die elektrische Leitfähigkeit ist stark abhängig von der Wasserkonzentration.
  • Tracer (Indikator) in chem. Prozessen und im Erdreich
  • Löschmittel für Lithiumbrände
  • Salzbäder für die Wärmebehandlung und die Zerstörung von Oxidschichten von metallischen Werkstoffen
  • Enteiser, auch für fliegende Anwendungen (Aircraft anti-icier)
  • Textilherstellung
  • Kältebäder, Lösungen mit 25% - 30% LiCl sind auch bei -70°C flüssig


Quellen

  1. a b c d e Sicherheitsdatenblatt (carl-roth)
  2. a b c Eintrag zu Lithiumchlorid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)