Lithiumchlorid
Strukturformel | |||||||
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Keine Zeichnung vorhanden | |||||||
Allgemeines | |||||||
Name | Lithiumchlorid | ||||||
Summenformel | LiCl | ||||||
Kurzbeschreibung |
weißes Pulver | ||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |||||||
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Eigenschaften | |||||||
Molare Masse | 42,39 g·mol–1 | ||||||
Aggregatzustand |
fest | ||||||
Dichte |
2,07 g·cm–3[1] | ||||||
Schmelzpunkt | |||||||
Siedepunkt |
1360 °C[1] | ||||||
Löslichkeit |
gut in Wasser (820 g/L bei 20 °C), auch löslich in Methanol[1] | ||||||
Sicherheitshinweise | |||||||
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Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Lithiumchlorid LiCl, das Lithiumsalz der Chlorwasserstoffsäure bildet farblose, stark hygroskopische Kristalle mit einem Schmelzpunkt von 615°C und einer Dichte von 2,07 g/cm3.
Neben dem wasserfreien Lithiumchlorid existieren noch verschiedene Hydrate, bekannt sind LiCl · n H2O mit n= 1, 3 und 5.
Eigenschaften
Lithiumchloridlösungen sind stark hygroskopisch. Sie reduzieren den Wasserdampfdruck um ca. 90%. Aus konzentrierten wässrigen Lösungen kristallisiert wasserfreies Lithiumchlorid erst bei Temperaturen oberhalb von 98°C aus. Bei niedrigeren Temperaturen erhält man eine der Hydratformen. Die Löslichkeit in Wasser beträgt ca. 450 g LiCl/kg Lösung. Gasförmiges Lithiumchlorid bildet planare Ringe aus mehreren Lithiumchloridmolekülen (Di-, Tri- und Oligomere).
Lithiumchloridlösungen sind sehr korrosiv. Zur Handhabung konzentrierter Lösungen sind geeignete Werkstoffe auszuwählen. Lithiumchloridlösungen schädigen auch Beton.
Darstellung
Die Gewinnung von Lithiumchlorid erfolgt durch Umsetzung einer wässrigen Lithiumhydroxid- oder Lithiumcarbonatlösung mit Chlorwasserstoff und anschließender Aufkonzentrierung und Trocknung.
Technisch relevant ist zur Zeit nur die Umsetzung von Lithiumcarbonat mit Salzsäure mit anschließender Einengung unter Kristallisation von Lithiumchlorid in Vakuumverdampfern.
- LiOH + HCl → LiCl + H2O
- Li2CO3 + 2 HCl → 2 LiCl + H2O + CO2 ↑
Verwendung
- Ausgangsstoff zur Herstellung von Lithium (Schmelzflusselektrolyse)
- Wegen der stark hygroskopischen Wirkung als Trocknungsmittel, auch zur Raumentfeuchtung
- Flussmittel in der Löt- und Schweißtechnik
- Taupunktsensor oder -hygrometer. Die elektrische Leitfähigkeit ist stark abhängig von der Wasserkonzentration.
- Tracer (Indikator) in chem. Prozessen und im Erdreich
- Löschmittel für Lithiumbrände
- Salzbäder für die Wärmebehandlung und die Zerstörung von Oxidschichten von metallischen Werkstoffen
- Enteiser, auch für fliegende Anwendungen (Aircraft anti-icier)
- Textilherstellung
- Kältebäder, Lösungen mit 25% - 30% LiCl sind auch bei -70°C flüssig
Quellen
- ↑ a b c d e Sicherheitsdatenblatt (carl-roth)
- ↑ a b c Eintrag zu Lithiumchlorid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)