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Portugiesen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Portugiesen
Gesamtbevölkerung Portugal: 10.000.000
Siedlungsgebiete
Sprache Portugiesisch,
Religion Vorwiegend römisch Katholisch,
Verwandte Ethnien (Heute) Galicier, andere romanische Völker,
Verwandte Ethnien (Vermischung und Bildung) Iberer, Kelten, Goten, Mauren, Negriden,

Aus anthropologischer Sichtweise sind die Portugiesen ein Mischvolk, welches sich aus den Nachkommen der Iberer, der Urbevölkerung der Iberischen Halbinsel, den später aus Nordeuropa gekommenen Kelten, die sich mit den Iberern zu den Keltiberern zusammenschlossen, sowie den Nachkommen der römischen (in dieser Zeit wurde die Bevölkerung der Region Lusitanier genannt), westgotischen, suebischen und maurischen Invasoren zusammensetzt. Der maurische Einfluss ist in Portugal stärker als in anderen europäischen Ländern. Nach der Reconquista wurden die Mauren teils vertrieben, zum größten Teil jedoch versklavt. Sie vermischten sich später mit der Bevölkerung und hatten einen großen Anteil an der Blüte von Handwerk und Landwirtschaft im frühen Mittelalter. Auch zum Christentum gezwungene Juden, die früher einen großen Anteil in der Bevölkerung bildeten, trugen ihren Teil in diesem Völkergemisch bei.

Sie sprechen zumeist die portugiesische Sprache, von einer kleinen Minderheit in den Dörfern von Miranda do Douro wird jedoch ein dem Asturischen zugeordneter Dialekt (Mirandes) gesprochen, der als Minderheitensprache anerkannt wird. Die Portugiesen sind in ihrer Mehrheit Katholiken.

Ethnisch und sprachlich nahe verwandt sind die Galicier im Nordwesten Spaniens mit den Portugiesen, näher noch als mit den kastilischen Spaniern.

Portugiesen in Europa

Die ethnischen Portugiesen machen 99 % der Staatsbürger Portugals aus. Als Gastarbeiter sind viele Portugiesen in verschiedene europäische Länder ausgewandert. So leben allein in Frankreich 600.000 Portugiesen. Weitere europäische Länder mit Portugiesen sind Andorra (10,2 % der Bevölkerung), Belgien, Großbritannien, Luxemburg (58.400, größte Ausländergruppe), die Schweiz 159.700 und Spanien (42.000).

In Deutschland lebten 2004 knapp 117.000 Portugiesen. Es war der Portugiese Armando Rodrigues de Sá, der hier als offiziell der millionste Gastarbeiter 1964 begrüßt wurde und dafür ein Moped geschenkt bekam.

Portugiesen in den ehemaligen Kolonien des 20. Jahrhunderts

Die Verbreitung der portugiesischen Sprache

Auch in die ehemaligen Kolonien Portugals sind sehr viele Portugiesen ausgewandert. So sagt man, daß zwei Drittel der Bewohner der Azoren im Ausland leben.

Angola (40.000, 100.000 Mischlinge mit Afrikanern), Goa/Indien, Guinea-Bissau, Kapverdische Inseln (1 %, 71 % Mestiços), Macau (24,9 % Macaense, Mischlinge mit Chinesen, 3 % Portugiesen), Mosambik (20.000), Osttimor, São Tomé und Príncipe (Mulatten und kleine portugiesische Minderheit).

Portugiesen in den anderen Staaten der Welt

In der ehemaligen Kolonie Brasilien vermischten sich die Portugiesen zumeist mit anderen Europäern, Indianern und Afrikanern. Von ungefähr 35 Millionen Brasilianern war zumindest einer der Großeltern Portugiese. Aber auch in anderen alten Kolonialgebieten sind Spuren portugiesischer Bevölkerung zu finden. Ebenso in vielen der klassischen Einwanderungsländer.

Argentinien (30.000), Aruba und Curaçao, Australien (55.000), Kanada (0,7 % der Bevölkerung sprechen Portugiesisch), Malaysia (ca. 1.000 sprechen malaisch-portugiesisches Kreolisch), Namibia, Sri Lanka (30.000), Simbabwe, Südafrika (400.000), Venezuela, Vereinigte Arabische Emirate (Dubai), USA (Luso Americans [1]).

Siehe auch