Mülheim (Ruhr) Hauptbahnhof
Der heutige Hauptbahnhof von Mülheim an der Ruhr wurde 1866 von der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft als Bahnhof Mülheim an ihrer Bahnstrecke Duisburg Rheinisch – Bochum Rheinisch – Dortmund Rheinisch eingerichtet. In Jahre 1867 wurde von der Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft an ihrer Bahnstrecke Witten/Dortmund–Duisburg unmittelbar neben dem Bahnhof ein Haltepunkt „Mülheim-Eppinghofen“ eingerichtet. Erst nach der Auflösung der Privatbahn wurde der Bahnhof Mülheim Rheinisch in Mülheim-Eppinghofen umbenannt.
Seinen heutigen Namen erhielt der Bahnhof erst 1974 nach dem Ausbau der Bahnstrecke im Zuge der Einrichtung der S-Bahn Rhein-Ruhr.
Geschichte
Die Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft baute 1866 an ihrer Ruhrgebietstrecke Osterath–Dortmund Süd den Bahnhof Mülheim-Eppinghofen. Unmittelbar nördlich angrenzend an diesen Bahnhof errichtete die Bergisch-Märkische Eisenbahn-Gesellschaft 1867 einen eigenen Haltepunkt Mülheim-Eppinghofen an ihrer Bahnstrecke Witten/Dortmund–Duisburg. Nach der Verstaatlichung der beiden Bahngesellschaften blieb die Situation als Berührungsbahnhof mit den getrennten Stationsgebäuden zunächst erhalten. In den Jahren 1905 bis 1910 wurde der Eppinghofer Bahnhof mit den Unterführung der Eppinghofer Straße in einem gemeinsamen Gebäude als Keilbahnhof neu errichtet. Das Spitzdach des Gebäudes wurde im zweiten Weltkrieg zerstört und nicht wieder aufgebaut.
Die Bergisch-Märkische Eisenbahn (BME) hatte bereits 1862 einen größeren Bahnhof „Mülheim - Ruhr“ weiter westlich errichtet, welcher aber wegen der größeren Entfernung zur Stadtmitte von der Mülheimer Bevölkerung nicht entsprechend angenommen wurde. Das in der Nähe der Industrieanlagen der Friedrich Wilhelms-Hütte gelegene große Bahnhofsgebäude wurde 1975 wieder abgerissen, der dazugehörige Bahnhof trägt heute die Bezeichnung „Mülheim (Ruhr) West“.
Mit der Elektrifizierung der Strecke Köln - Hamm in den 50er Jahren wurden die Halte der Fernzüge zum Eppinghofer Bahnhof - 1955 umbenannt in „Mülheim (Ruhr) Stadt“ - verlegt, der 1974 mit der Eröffnung der S-Bahn Rhein-Ruhr endlich die bis heute gültige Bezeichnung „Mülheim (Ruhr) Hbf“ erhielt.
Heutige Situation
Mülheim (Ruhr) Hbf hat heute an der ehemals Bergisch-Märkischen Bahn zwei Bahnsteige mit je zwei Gleisen, also vier Gleise zum Ein- und Ausstieg. Die Strecke der ehemaligen Rheinischen Bahn ist derzeit stillgelegt, die Oberleitungen wurden demontiert.
Darüberhinaus wurden alle Abstellgleise an den Bahnhofsausfahrten, sowie fast sämtliche Weichen demontiert, de facto unterscheidet den Mülheimer Hauptbahnhof nur noch ein Weichenpaar von einem Haltepunkt.
Zugangebot
Es bestehen direkte Fernverbindungen mit InterCity und EuroCity nach Berlin und Leipzig über Dortmund und Hannover sowie nach Passau und Klagenfurt über Düsseldorf, Köln, Frankfurt am Main. Siehe auch Liste der InterCity-Bahnhöfe.
Regionalverbindungen bestehen nach Aachen, Köln, Duisburg, Düsseldorf, Bochum, Dortmund, Hamm, Bielefeld, Minden, Soest und Paderborn durch die Regionalexpresse RE 1, RE 2, RE 6 und RE 11.
Darüber hinaus bestehen noch S-Bahn-Verbindungen nach Oberhausen und Hattingen sowie Richtung Düsseldorf und Dortmund.
Unter dem eigentlichen Hauptbahnhof befindet sich noch eine Stadtbahnstation. Diese ist ebenfalls viergleisig mit zwei Bahnsteigen ausgelegt und wird von den Straßenbahnlinien 102 und 901 sowie von der Essener Stadtbahnlinie U18 angefahren. Die U18 und die Linie 901 enden jeweils am Mülheimer Hauptbahnhof.
Zukunft
Im Zuge der Planungen zum neuen Rhein-Ruhr-Express (Betriebsstart 2015) sehen die neusten Planungen vor, dass Mülheim (Ruhr) Hbf nur noch ein S-Bahn-Halt werden soll. (Quelle: Wikipedia-Artikel Rhein-Ruhr-Express)
Literatur
- Eisenbahnfreunde Mülheim e.V. (Hrsg.): Ansichtskarten - Mülheim und die Eisenbahn. 1990