Hans-Jürgen Wischnewski
Hans-Jürgen Wischnewski (* 24. Juli 1922) ist ein Politiker der SPD und war von 1966-68 Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit der Bundesrepublik Deutschland.
Wischnewski wurde in Allenstein geboren und leistete von 1940-45 Kriegsdienst. Als gelernter Metallarbeiter arbeitete er nach dem 2. Weltkrieg bei der Gewerkschaft mit und trat 1946 in die SPD ein. 1953-59 war er hauptamtlicher Funktionär in der Gewerkschaft, 1957-1990 war er Mitglied des deutschen Bundestags. Von 1968-71 war er Bundesgeschäftsführer der SPD. Innerhalb der Partei war er von 1979-82 stellvertretender Vorsitzender, von 1980-83 stellvertretender Fraktionsvorsitzender und 1984/85 Schatzmeister.
Zwischen 1966 und 1968 war er in der großen Koalition zwischen SPD und CDU Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit. Später diente er unter Bundeskanzler Helmut Schmidt von 1974-76 als Staatsminister im Auswärtigem Amt. Weiterhin arbeitete er von 1976-79 und 1982 im Bundeskanzleramt. Er wurde mit zahlreichen Sondermissionen beauftragt, unter anderem auch mit den Verhandlungen mit den Entführern der Lufthansa-Maschine Landshut im Oktober 1977 in Mogadischu durch die Baader-Meinhof-Gruppe.
Wischnewski erlangte insbesonders durch seine Kenntnis der afrikanischen und der arabischen Verhältnisse große Anerkennung. Er verbesserte das Verhältnis zu zahlreichen arabischen Staaten mit der BRD und stand setzte sich für das Selbstbestimmungsrecht der Palästinenser und den Frieden im Nahen Osten ein. Darauf spielt auch sein Spitzname, "Ben Wisch", an.
1997 wurde er von Jassir Arafat mit dem höchsten palästinensischen Orden ausgezeichnet.