Weser
Dieser Artikel befasst sich mit dem deutschen Fluss Weser, siehe auch (Weser) franz. Vesdre in Belgien.
| Daten | |
|---|---|
| Lage: | Hessen, Niedersachsen, |
| Länge: | 433 km (mit Werra 725 km) |
| Quelle: | In Hann. Münden aus Werra und Fulda |
| Mündung: | Bei Bremerhaven in Nordsee |
| Quellhöhe: | 161 m ü. NN |
| Mündungshöhe: | 0,00 m ü. NN |
| Höhenunterschied: | 161 m |
| Einzugsgebiet: | ca. 46.000 km² |
| Quellflüsse: | Werra & Fulda |
| Gr. Nebenflüsse: | Aller, Hunte, Diemel |
| Großstädte: | Bremen und Bremerhaven |
| Mittelstädte: | Minden, Hameln, Porta Westfalica |
Die Weser ist nach dem Main der zweitlängste Fluss, der nur durch deutsches Gebiet fließt; die längeren Flüsse Donau, Rhein, Elbe, Oder und Mosel haben entweder ihre Quelle oder ihre Mündung außerhalb Deutschlands.
Die Weser durchfließt Hessen, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen oder sie ist jeweils Grenzfluss von einigen dieser Bundesländer; wenn man neben der Fulda (ihr kürzerer Quellfluss), die in Hessen entspringt, auch noch die Werra (ihr längerer Quellfluss) dazu zählt, reiht sich diesbezüglich auch noch Thüringen mit ein. Zusammen mit der Werra ist die 433 km lange Weser 725 km lang (rechnet man nun auch noch die Fulda dazu, kommt man hypothetisch auf 943 km).
Flusslauf
Die Weser beginnt in etwa 166,50 m ü. NN. als Oberweser in Hann. Münden. Dort entsteht sie aus dem Zusammenfluss von Werra und Fulda und fließt durch das Weserbergland bis zur Stadt Porta Westfalica. Direkt nach der "Hochzeit" der beiden Quellflüsse beginnt bei Hann. Münden das recht langgestreckte Oberweser-Durchbruchstal, das sich bis zum Weserknie westlich von Bad Karlshafen hinaufzieht. Dort wird die Weser zumeist als Grenzfluss (zwischen Hessen und Niedersachsen) von recht steilen Berghängen aus Buntsandstein eingerahmt, in die sich die Weser bis 300 m tief eingegraben hat. Nach dem Weserknie ist sie meistens Grenzfluss von Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, wobei bis zur Porta Westfalica weitere enge Talbereiche folgen, die oft von recht steilen waldbedeckten Hängen gesäumt werden.
Von der Porta Westfalica, einem nur kurzen Durchbruchstal bei der gleichnamigen Stadt, fließt die Mittelweser durch die Norddeutsche Tiefebene. Bei Minden (Fluss-km 204,445) wird sie vom Mittellandkanal gekreuzt, der in einer Trogbrücke über die Weser führt. Etwas weiter nördlich fließt die Weser ab Stolzenau durch Niedersachsen. Die Mittelweser wird durch viele Staustufen, Wehre und Schleusen reguliert. Die Stauung wurde in den 20er und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts durchgeführt, da es aufgrund der Ausbaggerung der Unterweser für den Überseeverkehr zu Grundwasserabsenkungen im Mittellauf kam; außerdem sollte ein für die Binnenschifffahrt verlässlicher Wasserstand ab der Querung des Flusses durch den Mittellandkanal bei Minden gewährleistet werden. Einige Flussschlingen wurden in diesem Zusammenhang durch Kanäle abgekürzt, so z. B. bei Intschede (Gemeinde Blender), Dörverden oder Petershagen, wo die Ösper einmündet. Die Staustufen dienen auch der Stromerzeugung durch Wasserkraft.
Als Unterweser, die Tidenstrom hat, bezeichnet man den Flussabschnitt ab der Bremer Wilhelm-Kaisen-Brücke (Fluss-km 366,70). In diesem Bereich fließt die Weser abwechselnd durch die Länder Bremen und Niedersachsen.
Nach 433 km mündet die Weser bei Bremerhaven in die Nordsee. Der Mündungstrichter (Ästuar) wird auch als Außenweser bezeichnet.
Feste Querungen der Weser gibt es im Unterlauf nur bei Nordenham (Wesertunnel), in und südlich von Bremen überspannen dann zahlreiche Brücken den Fluss (u. a. in Achim, Groß-Hutbergen, Hoya, Stolzenau, Nienburg, Minden, Hameln und Hannoversch Münden). In dem zwischen Hoya und Nienburg gelegenen Schweringen wird saisonal außerdem die letzte Weserfähre des Mittellaufs betrieben.
Namensdeutung
Die latinisierte Genitivform des Flussnamens findet sich in alten römischen Quellen und frühmittelalterlichen Chroniken wieder als Visurgis. Ebenso sind ab dem 8. Jahrhundert die Nominativformen Wisura, Wisera, Wisora, Wisara oder Wisuraha überliefert (als Wisara erscheint der Fluss beispielsweise in einer altnordischen Form der Wieland-Sage im dänischen Codex Regis von 1270). Noch bei Adam von Bremen heißt es 1075 ausdrücklich: Nobilissimi Saxoniae fluvii sunt Albis, Sala, Wisara, qui nunc Wissula vel Wirraha nuncupatur. ("Die hervorragendsten Flüsse Sachsens sind die Elbe, die Saale und die Wisara, die man jetzt auch Wissula oder Wirraha nennt.") Es ist also anzunehmen, das es sich bei "Weser" und "Werra" in alter Zeit um ein und denselben Flusslauf gehandelt hat, wobei es im Laufe der Zeit durch regionale sprachliche Ausdifferenzierung zu einer Unterscheidung in zwei Teilflüsse gekommen ist. Der Name Wisara wurde früher als "die Wiesenreiche" oder "das Wiesenwasser" gedeutet, heute nimmt man eher an, dass er auf eine indogermanische Wurzel names *ueis/*uis = "zerfließen, fließen" zurückgeht. Urverwandte Namen finden sich in ganz Europa, von der polnischen Wisła (Weichsel) über die norwegisch-schwedische Visa bis hin zur französischen Vézère (einem Zufluss der Dordogne).
Tourismus
Von touristischer Bedeutung ist zum Beispiel das Weserbergland mit Hann. Münden, Reinhardswald, Solling, Bad Karlshafen, Höxter, Hameln sowie die verbliebenen Bauwerke aus dem 16. Jahrhundert, sog. Weserrenaissance.
Der Weserstein
Die Weser entsteht durch den Zusammenfluss von Fulda und Werra am Weserstein.
Nebenflüsse
Quellflüsse:
Nebenflüsse (flussabwärts):
Städte

vom Ursprung der Weser (Zusammenfluss von Fulda und Werra) flussabwärts gesehen:
- Hann. Münden
- Bad Karlshafen
- Höxter
- Holzminden
- Bodenwerder
- Hameln
- Rinteln
- Porta Westfalica
- Minden
- Petershagen
- Nienburg
- Bremen
- Elsfleth
- Brake (Unterweser)
- Nordenham
- Bremerhaven
Weblinks
- www.weser.nrw.de
- http://www.weser.org/
- http://www.wsa-minden.de/wasserstrassen/weser/index.html
- http://www.wsv.de/wsa-hb/wasserstrassen/wasserstrassen/weser/
- Leuchttürme.net : Informationen & Bilder rund um Leuchttürme in aller Welt
- [http://hbar.phys.msu.su/gorm/chrons/bremen.htm
Adamus: Gesta Hammaburgensis ecclesiae pontificum]