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Nusplingen

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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland

Nusplingen ist eine Gemeinde im Zollernalbkreis in Baden-Württemberg, Deutschland.

Geographie

Geographische Lage

Nusplingen liegt auf der Schwäbischen Alb im Tal der Bära. Es gehört zum Naturpark Obere Donau.

Geologie

Nusplinger Plattenkalk

Vor etwa 150 Millionen Jahren befand sich im tropischen Jurameer im heutigen Gebiet oberhalb von Nusplingen eine tiefe Lagune, in der sich Schicht für Schicht feinster Kalkschlamm abgelagert hat, der so genannte Nusplinger Plattenkalk. Dieses dünnplattige Gestein hat eine große Anzahl von Fossilien konserviert, wie Ammoniten, Flugsaurier, Meereskrokodile und Fische.

Seit 1993 gräbt das Stuttgarter Naturkundemuseum im Nusplinger Plattenkalk. Herausragende Funde dieser Grabung sind zahlreiche Exemplare von rochenartigen Haifischen, den sogenannten Meerengeln. Zu den häufigeren Fossilien im Nusplinger Plattenkalk gehören bis zu 25 cm lange Garnelen. Besonders zahlreich sind Funde von Ammoniten, die teilweise bestens erhalten sind, bei manchen Exemplaren ist sogar noch der Mageninhalt zu erkennen. Unter den Landtieren sind Funde von Insekten besonders bemerkenswert, darunter eine in organischer Substanz erhaltene Riesenlibelle mit einer Flügelspannweite von über 15 cm. Unter den zahlreichen Fischfunden sind neben den Meerengeln besonders die Funde von Quastenflossern auffällig. Bis jetzt wurden mehr als 7000 Einzelfunde geborgen.

Die Grabungen des Stuttgarter Naturkundemuseums werden auch noch in den kommenden Jahren fortgeführt. Besichtigungen im Grabungsschutzgebiet „Nusplinger Plattenkalk“ auf dem Westerberg - siehe Hinweistafel „Geol. Steinbruch“ - sind jederzeit möglich, es ist allerdings verboten, selbst nach Fossilien zu graben.


Politik

Bürgermeister

Der Bürgermeister wird für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt. Derzeitiger Amtsinhaber ist Alfons Kühlwein, der nach einer ersten, 1992 begonnenen Amtszeit im Jahre 2000 im Amt bestätigt wurde.

  • seit 1992: Alfons Kühlwein

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Alte Friedhofskirche Sankt Peter und Paul

Die Alte Friedhofskirche ist St. Peter und Paul geweiht und geht auf eine karolingische Gründung um das Jahr 800 zurück. Archäologische Grabungen legten Fundamente frei, die von einem Profanbau stammen dürften, aber auch Reste eines Kirchenraumes mit Gräbern kamen zum Vorschein. Das lässt darauf schließen, dass es sich hier um einen Adelssitz mit eigener Kirche handelt.

Der heutige Kirchenbau mit Westerweiterung und dem dreistöckigen Chorturm ist auf das Jahr 1250 zu datieren und ist somit noch der Romanik zuzuordnen. Um 1380 wurde der Chor und das Kirchenschiff umgebaut, gotische Stilelemente hielten Einzug. Aus dieser Zeit stammen die wertvollen Kalkmalereien, die 1972-1975 freigelegt wurden. Der Turm wurde in späterer Zeit aufgestockt und in seine heutige Form gebracht. Eine bauliche Besonderheit der Kirche ist das mittelalterliche Hagioskop, eine so genannte Lepraspalte.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Beim Bau der Heubergbahn war Nusplingen als Endhaltpunkt vorgesehen. Allerdings wurde die Strecke nur bis zum sieben Kilometer von Nusplingen entfernten Reichenbach am Heuberg realisiert und bereits 1966 wieder stillgelegt.

Der Öffentliche Nahverkehr wird heute durch den Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (NALDO) gewährleistet. Die Gemeinde befindet sich in der Wabe 335.


Commons: Nusplingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien