Schmalspurbahn Trenčianska Teplá–Trenčianske Teplice
Trenčianska Teplá–Trenčianske Teplice | |||||||||||||||||||||||||||||
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Kursbuchstrecke (DB): | ZSSK: 122 | ||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 5,859 km | ||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 760 mm (Bosnische Spur) | ||||||||||||||||||||||||||||
Stromsystem: | bis 1942 750V, danach 950V und ab 1984 600V = | ||||||||||||||||||||||||||||
Streckengeschwindigkeit: | 30 km/h | ||||||||||||||||||||||||||||
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Die Schmalspurbahn Trenčianska Teplá-Trenčianske Teplice (slowakisch Trenčianska Elektrická Železnica, kurz auch TREŽ genannt) ist eine Eisenbahnstrecke in der Slowakei.
Geschichte
Bereits 1909 wurde die elektrische Eisenbahnverbindung von Trenčianska Teplá ins rund sechs Kilometer entfernte Trenčianske Teplice erbaut. Die Schmalspurbahn fährt zunächst vom Staatsbahnhof Trenčianska Teplá quer durch den Ort, wo sie auch zwei Haltepunkte bedient. Anschließend verlässt sie den Ort und fährt durch Felder und Wälder nach dem Kurort Trenčianske Teplice.
Schon im Eröffnungsjahr (1909) wurde die Bahn auf gesamter Länge elektrisch betrieben. Die Spurweite betrug damals wie heute 760 mm.
Heute erfolgt der Personenverkehr mit Triebwagen der Baureihe 411, welche in den fünfziger Jahren gebaut und zwischenzeitlich modernisiert wurden. An Werktagen wird als Verstärkung auch ein Steuerwagen an den Triebwagen gehängt. Derzeit verkehren auf der Strecke täglich zirka zehn Zugpaare. Die Fahrzeit beträgt zirka 15 Minuten, je nach Fahrweise des Lokführers, der die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h ab und zu auch überschreitet.
Die gesamte Strecke wird im vereinfachten Betrieb geführt. Es gibt auf der Strecke keine Kreuzungsmöglichkeiten mehr und die beiden Endbahnhöfe sind, bezogen auf die Schmalspurbahn, auch nicht mit Fahrdienstleitern besetzt - es handelt sich also um einen völlig unabhängigen Betrieb. Zu Zeiten des Kommunismus bestand auf halber Strecke der Kreuzungsbahnhof „Výhybňa Kaňová“ (výhybňa heißt "Ausweichstelle"), welcher schon seit längerer Zeit stillgelegt ist und dessen Kreuzungsgleis bei der Streckensanierung im Jahr 2000 entfernt wurde. In der Zeit, als noch Zugkreuzungen durchgeführt wurden, fuhren zwei Zugeinheiten gleichzeitig auf der Strecke und kreuzten sich in Výhybňa Kaňová - diese Blütezeit ist jedoch längst vorbei.
Die gesamte Strecke ist schon längst zum technischen Denkmal ernannt worden, wobei es noch in den 1990er Jahren nicht besonders gut um dieses Kleinod stand. Stilllegungsüberlegungen bestanden, da die Strecke stark sanierungsbedürftig war. Der Gleiszustand war teilweise so schlecht, dass der Fahrgast sich auf den Sitzen festhalten musste. Langsamfahrstellen von 5 km/h und eine Fahrzeit von bis zu 30 Minuten wiesen auf die desolate Betriebssituation hin. Zwischen den Jahren 2000 und 2001 wurde dann in Etappen die gesamte Strecke „entwuchert“, und mit Hilfe von slowakischen Soldaten wurden die Gleise neu verlegt. In dieser Zeit wurde entsprechend ein Schienenersatzverkehr durchgeführt, bei welchem sich ganz deutlich die Notwendigkeit der Bahn zeigte, da bei jeder Fahrt zwei Omnibusse eingesetzt werden mussten um den Fahrgastansturm zu bewältigen. Die Bahn lebt ausschließlich vom Personenverkehr. Güterverkehr gibt es auf der Strecke schon seit langer Zeit nicht mehr.
Die Betriebswerkstatt der Bahn liegt neben dem Staatsbahngelände in Trenčianska Teplá und besteht aus einer großen und vor allem schmucken Halle mit mehreren Ständen. Hier sind die Trieb- und Steuerwagen hinterstellt.
Betrieblich wichtige Stationen oder Bahnhöfe sind an der Strecke so gut wie nicht zu finden. Der Bahnhof von Trenčianska Teplá liegt an der Hauptstrecke Bratislava-Žilina-Košice (genau 132 Kilometer entfernt von Bratislava) und weist im Staatsbahnbereich fünf Bahnsteiggleise auf. Die Schmalspurbahn selbst fährt von einem eigenen Bahnsteig am Bahnhofsvorplatz ab. In Trenčianska Teplá gibt es im Ort selbst zwei Haltestellen: Trenčianska Teplá obec („Trenčianska Teplá Ort“) und Trenčianska Teplá zastávka („Haltepunkt Trenčianska Teplá“). In Trenčianske Teplice findet sich ein – für die Schmalspurbahn – imperial wirkender Bahnhof mit zwei Bahnsteiggleisen und Gleisanlagen für eventuelle Rangierfahrten oder fürs Umsetzen von lokbespannten Zügen. Der Bahnhof in Trenčianske Teplice besaß bis Mitte 2007 eine besetzte Fahrkartenausgabe und erinnert in der Empfangshalle (welche mittlerweile nicht mehr für die Öffentlichkeit zugänglich ist) an längst vergessene Zeiten (beispielsweise eine alte Gepäckwaage). Neben dem Bahnhof gibt es in Trenčianske Teplice zwei Haltestellen: Trenčianske Teplice zastávka („Haltepunkt Trenčianske Teplice“) und Trenčianske Teplice sídlisko („Siedlung Trenčianske Teplice“).
Im Fahrplanjahr 2004/2005 wurden die Züge auf der Strecke „Schaffnerlos“ gemacht. Der Triebwagenführer verkauft nun selber die Fahrkarten an den unbesetzten Haltestellen.
Aktuell: Die slowakische Eisenbahn wollte den Betrieb der Schmalspurbahn zum 1. Oktober 2006 vorläufig einstellen, da wieder einmal Sanierungsmaßnahmen anstehen (wie zum Beispiel die Sanierung der Fahrzeughalle). Dies wurde jedoch nicht realisiert und die Schmalspurbahn zuckelt weiter durch die Felder des Okres Trenčín. Seit dem Jahr 2007 verfügen die Triebwagen ueber ein funktionierendes Fahrgastinformationssystem, welches die jeweiligen Haltestellen ansagt und die Fahrgaeste auf Slowakisch, Deutsch und Englisch bei Beginn und Ende der Fahrt begrüsst bzw. verabschiedet.
Aktuell: Zum 25.07.2007 wurde am ehemaligen Kreuzungsbahnhof "Vyhybná Kaňová" ein neuer Haltepunkt eingerichtet. Seither halten mitten in den Feldern am neu gestalteten Haltepunkt "Kaňová" wieder Züge. Der Haltepunkt wird als reiner Bedarfshaltepunkt bedient und erscheint nicht einmal im offiziellen Kursbuch der slowakischen Eisenbahn.