Grenoble
Grenoble | ||
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Staat | ![]() | |
Region | Rhône-Alpes | |
Département (Nr.) | Isère (Präfektur) (38) | |
Arrondissement | Grenoble | |
Kanton | Chef-lieu von 6 Kantonen | |
Gemeindeverband | Communauté d'agglomération Grenoble Alpes Métropole 396 792 habitants (1999) | |
Koordinaten | ||
Höhe | 204–600 m | |
Fläche | 18,13 km² | |
Bürgermeister | Michel Destot | |
Einwohner – Unité urbaine |
156.389 (1. Januar 2022) 514.559 | |
Bevölkerungsdichte | 8.626 Einw./km² | |
Postleitzahl | 38000, 38100 | |
INSEE-Code | 38185 | |
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Grenoble [Départements Isère und der Dauphiné und im Südosten Frankreichs. Anlass der Stadtgründung war wohl die markante Lage in einer Talgabelung, wo sich die Flüsse Isère und Drac vereinigen.
] ist die Hauptstadt des französischenGrenoble ist mit über 155.000 Einwohnern die größte Hochgebirgsstadt der Alpen, noch vor Innsbruck, mit dem es touristisch vieles gemeinsam hat. Der gesamte Großraum zählt sogar 514.559 Menschen (Stand 1999).
Lokalgeographie


Das Stadtzentrum befindet sich auf etwa 213 m Meereshöhe an der Isère, geographische Breite 45°10' Nord, geogr.Länge 5°43' Ost. Es liegt damit etwa 150 Kilometer südlich von Genf, 100 Kilometer östlich von Lyon und 350 Kilometer nördlich der Côte d'Azur.
Im nahen Umfeld der Stadt befinden sich im Abstand weniger Kilometer alpine Berggipfel mit teils über 3.000 m Höhe; es handelt sich dabei im einzelnen um das Bergmassiv des Vercors, die Gebirgszüge der Chartreuse sowie die Chaîne de Belledonne, den westlichen Ausläufern der französischen Alpen.
Geschichte
Grenoble war schon von den keltischen Allobrogern besiedelt. In den Annalen der Römer (einem Schreiben an Cicero) ist der Ort erstmals 43 v. Chr. als Cularo erwähnt. Die Errichtung der Stadtmauer erfolgte schon 286 unter Kaiser Diocletian. Sie hatte eine Länge von über einem Kilometer und beinhaltete 38 Türme. Im Jahr 377 wird die Stadt in Gratianopolis (nach Kaiser Gratian) umbenannt. Im 14. Jahrhundert wandelte sich der Name zu Greynovol und später zu Greynoble, woraus schließlich der heutige Name entstand. In der Zeit nach der Französischen Revolution, in der die Bezeichnung noble (frz. für Adliger, adlig) Anstoß erregte, wurde die Stadt 1793 vorübergehend in Grelibre umbenannt. Napoléon gab ihr dann ihren ursprünglichen Namen zurück.
Seit dem 4. Jahrhundert ist Grenoble Bischofssitz; im Jahre 879 kam es zum Königreich Burgund und hat seit dem Jahr 1242 das Stadtrecht. Die Universität wurde 1339 gegründet. 1349 kam Grenoble mit der gesamten Dauphiné an Frankreich.
Im 18. Jahrhundert war die Stadt vor allem für das Kunsthandwerk bekannt. Die in Grenoble wirkende Tischlerdynastie der Hache kam zu landesweiter Bedeutung, als ihr der Titel "Tischler der Herzöge von Orléans" verliehen wurde. Deren Werke sind heute noch im Musée Dauphinois in Grenoble zu bewundern. Bereits 1788 kam es in der Stadt zu einer antiroyalistischen Revolte, die den König dazu zwang, die Generalstände der Provinz einzuberufen.
Am 26. Mai 1944 hatte die Stadt unter einem schweren Bombardement zu leiden. Im Jahre 1968 fanden hier die X. Olympische Winterspiele statt. Unter gewaltigem finanziellen Aufwand (ca. 460 Mio €) wurde sie damals für die Großveranstaltung ausgebaut, denn Staatspräsident Charles de Gaulle wollte die Gelegenheit nutzen und Grenoble als Symbol für die Modernisierung Frankreichs präsentieren.
Politik
Städtepartnerschaften
Die Stadt Grenoble unterhält Partnerschaften mit folgenden Städten:
Vorlage:Border | 1961: Catania (Italien) |
Vorlage:Border | 1963: Innsbruck (Tirol) |
Vorlage:Border | 1976: Essen (Nordrhein-Westfalen), | Vorlage:Border | Halle (Sachsen-Anhalt) |
Vorlage:Border | 1977: Chişinău (Moldawien) |
Vorlage:Border | 1984: Oxford (Großbritannien), | Vorlage:Border | Rehovot (Israel) |
Vorlage:Border | 1990: Phoenix (USA) |
Vorlage:Border | 1992: Pécs (Ungarn) |
Vorlage:Border | 1997: Kaunas (Litauen) |
Vorlage:Border | 1998: Sfax (Tunesien) |
Vorlage:Border | 1999: Constantine (Algerien) |
Vorlage:Border | 1999: Stendal (Sachsen-Anhalt) |
Vorlage:Border | 2002: Corato (Italien) |
Wirtschaft und Infrastrukturen
Die verarbeitende Industrie besteht aus elektrochemischer und metallurgischer Industrie sowie Maschinenbau, Informationstechnologie, Handschuhmacherei und Zementfabrikation.
Verkehr
Der Flughafen Grenoble liegt rund 45 km nordwestlich der Stadt, er wird hauptsächlich von Charterfluggesellschaften angeflogen (vor allem in der Wintersaison). Der nächstgelegene Flughafen mit Linienflügen ist der etwa eine Autostunde entfernte Flughafen Lyon Saint-Exupéry bei Lyon.
Eisenbahnlinien binden die Stadt in drei Richtungen an, Nordwest nach Lyon mit durchgehenden TGV-Zügen nach Paris sowie nach Valence, Nordost nach Chambéry und gen Italien durch den Mont-Cenis-Tunnel, dem ältesten großen Tunnel durch die Alpen, in südlicher Richtung die Bahnlinie nach Gap.
Grenoble war 1987 nach Nantes die zweite Stadt in Frankreich, die die Straßenbahn wiedereingeführt hat. Mit diesem modernen ÖPNV-System ging u. a. eine deutliche Aufwertung der Innenstadt einher.
Bildung und Forschung
Die Stadt verfügt über drei Universitäten mit insgesamt etwa 55.000 Studenten, nämlich die Universität Joseph Fourier (UJF, Grenoble 1, Naturwissenschaft, Technik, Medizin und Pharmazie), die Universität Pierre Mendès-France (UPMF, Grenoble 2, Geistes- und Sozialwissenschaften) und die Universität Stendhal (Grenoble 3, Sprachen, Literatur, Sprach- und Kommunikationswissenschaften). Zur UPMF gehört auch die ESA, die Ecole Supérieure des Affaires (Handelshochschule). Ferner existiert mit dem Institut national polytechnique de Grenoble (INPG) eine Bildungseinrichtung vom Rang einer Universität, die neun Ingenieursschulen und zahlreiche Forschungslaboratorien umfasst.
Ebenfalls in Grenoble liegen die Großforschungseinrichtungen Commissariat à l'énergie atomique CEA, das europäisches Synchrotron (ESRF) und die Neutronenquelle des Institut Laue-Langevin (ILL). Das Rund der ESRF fügt sich mit kühnem Schwung in den Zusammenfluss von Drac und Isère und gehört damit auch architektonisch zu den Highlights der Stadt.
In Grenoble ist auch eine der vier Aussenstellen des EMBL (European Molecular Biology Laboratory) angesiedelt, das Grundlagenforschung in Molekularbiologie betreibt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
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Das Musée de Grenoble beherbergt nach den Museen in Paris und Lyon die drittgrößte Kunstsammlung Frankreichs.
Bekannt ist Grenoble auch für seine Walnüsse, deren Herkunftsbezeichnung geschützt ist.
Jeweils im Frühjahr findet das bekannte Grenoble Jazz Festival mit bis zu 18.000 Besuchern statt.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- André the Giant, Wrestler und Schauspieler
- Rene Dupree, Wrestler
- Antoine Barnave, Politiker während der Französischen Revolution
- Henri Beyle, genannt Stendhal, Schriftsteller
- Étienne Bonnot de Condillac, Geistlicher, Philosoph und Logiker
- Alfred de Bougy, Schriftsteller
- Henri Fantin-Latour, französischer Maler und Lithograph
- Franz Regis Clet, Märtyrer und ein Seliger der römisch-katholischen Kirche
- Miss Kittin, französische DJane, Sängerin und Produzentin
- Perrine Pelen, ehemalige französische Skirennläuferin
- Jacques-Louis Randon, französischer General und Staatsmann, Marschall von Frankreich
- Julien Robert, französischer Biathlet und Olympiamedaillengewinner
- Ralph Peter Steitz, Bandgründer der deutschen Band Ton Steine Scherben
- Emmanuel Mounier, französischer Philosoph, Gründer der Zeitschrift Esprit, Hauptvertreter des frz. Personalismus
Sport
- Grenoble Foot 38 (Fußball)
- Brûleus de Loups (Eishockey)
- FC Grenoble (Rugby)
- Grenoble Basket 38 (Basketball)
- Grenoble Volley Université Club (Volleyball)
Weblinks
- Stadt Grenoble
- Communaute d'Agglomération
- Conseil Général de l'Isère
- Grenoble Ecole de Management, Seite der Business School von Grenoble
- Institut National Polytechnique de Grenoble
- ILL
- ESRF
- Musée de Grenoble
- LE DAHU Stadtführer von Grenoble...die Referenz!
- Remembering Grenoble Photography Exposition