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Kernenergie

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Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. Juni 2004 um 11:50 Uhr durch Schusch (Diskussion | Beiträge) (Absatz mit der schönen Erklärung, warum es Kernkraft und nicht Atomkraft heißt, erstmal in die Diskussion - Kernkraft wurde m.W. kreiert, um der Atomkraft das negative Image zu nehmen). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Kernkraft oder Atomkraft bezeichnet die technische Energie"gewinnung" mittels Kernreaktionen. Darunter versteht man in der Regel die im Kernkraftwerk betriebene Spaltung des Atomkerns zur Stromgewinnung. Es werden aber auch intensive Forschung auf dem Gebiet der Kernfusion zur Entwicklung von Kernfusionsreaktoren durchgeführt.

Da in beiden Fällen die freigesetzte Energie aus der Verschmelzung kleiner oder Spaltung großer Atomkerne stammt, spricht man von Kernenergie. Beim Spalten großer Atomkerne oder Verschmelzen kleiner Atomkerne wird Masse in Energie umgewandelt. Auch wenn der Massenverlust dabei relativ gering ist, wird dennoch, entsprechend der Einsteinschen Formel vergleichsweise viel Energie freigesetzt.

Heute versteht man unter Kernkraft die zivile Anwendung von Kernreaktionen zur Stomerzeugung, während der Begriff Kernenergie sowohl die zivile Anwendung als auch Kernwaffen beinhaltet.

Ausgebrannte hoch radioaktive Brennstäbe werden in Deutschland mit Castortransporten transportiert. Derzeit befinden sich sowohl Brennstäbe als auch im Ausland (Frankreich, England) aufgearbeitete radioaktive Abfälle auf unbestimmte Zeit entweder in Abklingbecken oder in oberirdischen Zwischenlagern.

Bislang gibt es in Deutschland kein Endlager für stark radioaktive Abfälle. Erwogen werden dafür insbesondere Salzstöcke, wo hunderte Meter Salz und Deckgestein für einen sicheren Einschluss sorgen könnten. Die tatsächliche Stabilität solcher geologischen Formationen für den notwendigen jahrhundertelangen Einschluss ist allerdings unter Geologen umstritten. Von Befürwortern wird eingewandt, das Beispiel eines natürlichen Kernreaktors in Gabun (Westafrika) zeige, dass die Migration der Spaltstoffe über Jahrmillionen zu vernachlässigen sei und keine Bedrohung für die Menschheit darstelle. Aus dieser Sicht ist das Moratorium zum Endlagerbau politisch motiviert.

Rückstellungen

Da der Rückbau eines Kernkraftwerks sehr teuer ist (über 500 Millionen Euro je Kraftwerk), können die Betreiber für den Rückbau, steuerfreie Rückstellungen anlegen.

Dieses Geld wird in der Schweiz von einem unabhängigen Fonds verwaltet. In Deutschland kann der Stromerzeuger über die Rückstellungen frei verfügen (z.B. davon Telefongesellschaften kaufen oder Strom zu Dumpingpreisen anbieten)[1].

Für das Risiko eines GAUs müssen die Betreiber keine Rückstellung oder Versicherung abschließen [2].

Kernkraft-Gegner

Die Kernkraft ist eine äußerst ergiebige, aber auch umstrittene Methode der Energiegewinnung. Es gibt viele Atomkraftgegner, insbesondere da es noch keine unumstrittene Lösung zur Entsorgung der ausgebrannten Brennstäbe gibt und zumindest Zweifel über die Sicherheit von Kernkraftwerken bestehen. Manche Atomkraftgegner heben hervor, die Energiebilanz heutiger Kernkraftwerke falle nur dürftig aus.

Daneben wird generell die Nukleartechnik und der Umgang mit spaltbarem Material als bedenklich angesehen, da diese der Verbreitung von Kernwaffen Vorschub leisten. Ein weiterer Einwand von Gegnern ist, dass die finanzielle Einnahmen einer geringen Zahl von Eignern zufließe, das Risiko aber von der breiten Masse und ihren Nachkommen getragen werde.

Die Sicherheit der Lagerung radioaktiver Stoffe wird insbesondere durch die Gefahr von Terroranschlägen als problematisch angesehen, da es im schlimmsten Fall zu einer radioaktiven Verseuchung weiter Landstriche kommen könnte.

Siehe auch: Kernreaktor, Kernwaffe, Liste der Kernkraftanlagen, Liste der Kernkraftwerke in Deutschland, Strahlenschutz, GAU, Schneller Brüter