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Schlegeliaceae

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Schlegeliaceae
Systematik
Überabteilung: Samenpflanzen (Spermatophyta)
Abteilung: Bedecktsamer (Magnoliophyta)
Klasse: Dreifurchenpollen-Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Unterklasse: Asternähnliche (Aseridae)
Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Schlegeliaceae
Wissenschaftlicher Name
Schlegeliaceae
Reveal

Die Schlegeliaceae sind eine Familie aus der Ordnung der Lippenblütlerartigen (Lamiales), zu der drei Gattungen gezählt werden, die zwischen Mexiko und den tropischen Gebieten Südamerikas vorkommen.

Beschreibung

Vegetative Merkmale

Die Vertreter der Schlegeliaceae sind Sträucher, Halbsträucher oder Lianen, die aufrecht oder kletternd auf dem Boden wachsen oder epiphytisch leben. Die Pflanzen sind zweigeschlechtlich, leben autotroph, können also ausschließlich mit anorganischen Stoffen als Nahrung auskommen. Die Sprosse bilden kein inneres Phloem aus und sind an der Oberfläche unbehaart oder mit einfachen drüsenlosen oder drüsigen, einzelligen oder mehrzelligen Trichomen besetzt. In den Sproßknoten entstehen keine Linien oder drüsigen Gebiete zwischen den Blattstielen des Knotens, auch werden keine Nebenblätter gebildet.

Die fast lederigen bis lederigen Laubblätter sind gegenständig oder beinahe gegenständig, einfach, meist ganzrandig (nur in der Gattung Synapsis sind die Blattränder fein sägezahnartig). Die fiedernervige Blattspreite kann unbehaart oder schwach flaumhaarig besetzt sein.[1]

Blütenstände und Blüten

Die Blütenstände sind traubig, zymös oder bestehen nur aus einer einzelnen Blüte. Sie stehen in den Blattachseln, manchmal als dichte Büschel, Tragblätter sind vorhanden, die Blütenstiele sind voll ausgebildet. Die zwittrigen Blüten können sowohl recht klein als auch recht groß sein, oftmals sind sie sehr auffallend. Der Blütenkelch ist unregelmäßig gelappt, besteht aus fünf Lappen oder ist fünfgeteilt, bleibt bei Fruchtreife bestehen und ist dabei meistens vergrößert. Die fünfzählige Blütenkrone ist röhren- oder trichterförmig, zweiseitig symmetrisch oder beinahe radiärsymmetrisch. Die Kronröhre ist gerade und weder sackartig ausgebuchtet noch bespornt. Die vier Staubblätter entstehen an der Kronröhre. Die Staubfäden stehen frei und alternieren mit den Kronblättern. Die Staubbeutel bestehen aus zwei gleichgroßen, voneinander separierten Theka. Neben den vier fertilen Staubblättern ist , ein weiteres, steriles Staubblatt (Staminodium) vorhanden. Der Stempel steht einzeln, der zweilappige Fruchtknoten ist oberständig und besitzt eine große Anzahl an Samenanlagen. Diese entstehen auf zwei großen, achsenständigen Planzenten. Der Griffel steht terminal und besitzt einfache Narben.[1]

Früchte und Samen

Die Früchte sind Beeren, die auch bei Reife nicht aufspringen. Sie enthalten viele Samen, deren Oberfläche mit einem Netzwerk kleiner Erhebungen (Muri) besetzt ist und einem geraden, kleinen Embryo enthalten.[1]

Systematik

Äußere Systematik

Die Familie Schlegeliaceae besteht aus drei Gattungen. Lange Zeit wurden die Gattungen entweder den Braunwurzgewächsen (Scrophulariaceae) oder den Trompetenbaumgewächsen (Bignoniaceae) zugeordnet, waren aber für beide Familien sehr untypisch. Molekularbiologische Untersuchungen zeigten jedoch, dass die Schlegeliaceae keiner der beiden Familien nahesteht, wahrscheinlicher ist eine Verwandschaft zu basal gestellten Eisenkrautgewächsen (Verbenaceae), wie beispielsweise der Schönfrucht (Callicarpa).[1] Zunächst wurden auch die Arten der Gattung Thomandersia mit zu dieser Familie gerechnet, molekularbiologische Untersuchungen legten jedoch eine Platzierung dieser Gattung in der monogenerischen Familie Thomandersiaceae nahe.[2]

Innere Systematik

Quellen

  1. a b c d William Burger und Kerry Barringer: Schlegeliaceae. In: Flora costaricensis. Fieldiana, Botany, Band 41, 2000. Seiten 69-77.
  2. A. H. Wortley, D. J. Harris und R. W. Scotland: On the Taxonomy and Phylogenetic Position of Thomandersia. In: Systematik Botany, Volume 32, Nummer 2, 2007. Seiten 415 − 444.