Skateboarding

Das Skateboard
Das Skateboard, zu Deutsch auch "Rollbrett" genannt, ist ein aus 7-schichtigem kanadischen oder baltischem Holz (das sog. "Maple") bestehendes Brett (deck), unter dem mittels Montageschrauben so genannte Achsen (trucks) geschraubt werden. Diese Achsen selbst besitzen Kugellager (bearings) und Rollen (wheels). Die Lenkung funktioniert mittels Gewichtsverlagerung. Mit diesem Konstrukt kann sich der "Sportler" (Skater) stehend auf dem Brett fortbewegen. Zum besseren Standvermögen wird eine selbstklebende Schleifpapierschicht (griptape) auf das Deck (Holzbrett) geklebt.
Der hintere, gebogene Teil des Bretts heißt Tail.
Die meisten Skateboards werden nicht als Fortbewegungsmittel, sondern als Sportgeräte eingesetzt.
Man unterscheidet mehrere Arten von Skateboards. Es gibt Street- sowie Vert bretter, Longboards-, Slalom- und Freestylebretter.
Ein aktuelles Street-Skateboard in einer Profi-Version kostet 2003 in Deutschland zwischen 120 und 200 Euro. In Österreich kostet ein gutes Skateboard zwischen 90 und 100 Euro (ohne Achsen).
Ein Amateur-Skater hat einen hohen Materialverschleiss. Dies ist so zu erklären: Durch müdes und abgenutztes Material verändert sich das Timing. Skater sagen dazu: "Das Deck poppt nicht mehr!" Aus diesem Grund benötigen Amateur-Skater monatlich mindestens ein Paar Skateboardschuhe und ein Deck. Ein Amateur-Skater muss ca. 250 Euro für sein Material einschliesslich seiner Kleidung ausgeben, um Spass zu haben, wenn er keinen Sponser hat.
Der Materialverbrauch eines Profi-Skaters ist kein Vergleich zu dem eines Amateur-Skaters! Profi-Skater fahren ihr Deck durchschnittlich 2-3 Tage und verbrauchen ca. 4 Paar Schuhe im Monat.
Zur Dämpfung des Achsdrucks werden Cushins oder Doo Doos verwendet.
Fingerboards sind Miniaturskateboards. Diese kosten bis zu 20 Euro.
Skateboarden
Skateboarden ist eine Funsportart. Viele Leute bezeichnen sich oder andere als "Skater", auch wenn sie oder die andere Person noch nie auf einem Skateboard gestanden sind. Man unterscheidedet verschiedene Arten des Skateboarden. Da ist zum einen "street", eine Art zu skaten, bei der Tricks auf der Straße ("flatland") oder schon bestehende Hindernisse, wie zum Beispiel Stufen, Geländer befahren werden. Das befahren von Geländern ("rails") wird in der Fachsprache als grinden (mit der Achse des Skateboards oder als sliden (mit dem Skateboard) bezeichnet. Außerdem gibt es "vert". Eine Methode zu skaten, bei der der Sportler mit dem Skateboard in einer "half pipe" fährt oder ähnlichem. Der aber beliebteste Teil bei dieser Funsportart ist aber wahrscheinlich das Streetskaten, weil dem Skater hier alle Möglichkeiten der Kreativität frei und offen bleiben was beim VERT skaten natürlich auch der Fall ist, (aber es steht ja nicht an jeder Ecke eine Halfpipe).
Beim Skateboarden gibt es zwei Fußstellungen:
- linker Fuß vorne (regular)
- rechter Fuß vorne (goofy)
Wenn ein Skater statt seiner gewöhnlichen Fußstellung die andere benutzt (bei "goofy" "regular" und umgekehrt) nennt man dies Switch.
Beim Skaten stehen der Spass und das Gefühl der Freiheit im Vordergrund. Neben dem aus den Medien bekannten Wettbewerben im Vertskaten (das Fahren in der Halfpipe) und contests in eigens konstruierten Skateparks ist es vor allem das Streetskating, das beim eigentlichen Skaten im Vordergrund steht. Beim Streetskating ist der Skater nicht an spezielle Aufbauten gebunden, an denen er seine Tricks ausführt. Vielmehr wird die städtische Architektur kreativ genutzt, z.B. für Sprünge über Hindernisse (Treppen, Hydranten etc.) oder grinds bzw. slides an Handrails (Treppengeländern). Als grind bezeichnet man dabei das Aufsetzen und Rutschen einer oder beider Achsen zum Beispiel auf rails, während bei slides mit dem Holz des Bretts gerutscht wird. Durch die kreative Einbeziehung eigentlich nicht für das Skaten gedachter Umgebung erhält das Skaten eine Dimension ungebundener Freiheit, die sich in der persönlichen Einstellung vieler Skater wiederfindet.
Die Treffpunkte verschiedener Skater aus unterschiedlichen Regionen werden Spots genannt. Hiermit sind entweder öffentliche Skateparks mit aufgestellten Rampen gemeint, oder öffentliche Gelände wie z.B. Laderampen, Treppen, oder Bordsteine. Diese Spots sind Orte an denen durch besondere Anordnung der Architektur mehrer Hindernisse (Obstacles) zu finden sind, oder die sich durch andere Umstände gut zum skaten eignen. (Keine Anwohner, gute Erreichbarkeit, kein Straßenverkehr, o.ä.)
Skateboardtricks
Es gibt eine Unzahl von Manövern (tricks), welche mit einem Skateboard ausgeführt werden können. Man unterscheidet:
- Flips (Drehungen des Boards)
- Grinds ("Rutschen" mit den Achsen)
- Slides ("Rutschen" mit dem Deck)
- Airs (Hohe Sprünge mit oder ohne Halten des Bretts (Grabs))
- Lips (Tricks auf der Oberkante einer ramp, bei denen der Skater nicht slided/grinded)
- Manuals (Fahren auf einer Achse)
Ollie
Der wichtigste Trick ist das Springen, der so genannte Ollie. Dabei wird mit dem hinteren Fuß das Heck (Tail) auf den Boden gedrückt, wodurch die Front (Nose) angehoben wird. Gleichzeitig springt man stark nach oben und zieht den vorderen Fuß nach vorne. Der hintere Fuß steht dabei auf dem Tail und der vordere Fuß direkt hinter den Schrauben der Vorderachse. Die Reibung des Fußes am Griptape sorgt nun mit dieser Bewegung dafür, dass das Brett unter den Füssen (nur scheinbar klebend) nach oben vom Boden weg katapultiert wird.
Der Ollie ist ein Skateboardtrick. Der Ollie wurde in den späten 70er Jahren von Alan "Ollie" Gelfand erfunden. Zunnächst auf Vertramps, d.h. Pools und Halfpipes ausgeübt, wurde diese Bewegung zur Basis des modernen Streetskatens. Der Ollie wird durch einen Tritt auf das Tail des Skateboards mit dem hinteren Fuß, eine gleichzeitige Hochentlastung und eine Steuerbewegung mittels des vorderen Fußes in eine kontrollierte Aufwärtsbewegung - bis zu deutlich über einen Meter - versetzt. Der Skateboarder bleibt die ganze Zeit scheinbar fest verbunden über dem Brett. Jedoch existiert keine feste Verbindung zwischen Brett und Fahrer. Dies wird insbesondere deutlich bei Variationen dieses Tricks, wie z.B. dem Kickflip. Mehr unter www.exploratorium.edu/skateboarding/trick02.html.
Das entgegengesetzte Abspringen über die Nose nennt man Nollie. Beim Nosegrab fasst der Skater während des Ollie an das vordere Teile des Skateboards (Nose), beim Tailgrab an das hintere Teile des Skateboards (Tail).
Kickflip
Ein Kickflip, eigentlich Ollie-Kickflip, ist ein Basistrick des Skateboardings.
- Basierend auf der Grundbewegund eines Ollies wird das Skateboard durch die gleichzeitige Bewegung des vorderen und hinteren Fußes in eine Längsrotation (möglichst weit) in Richtung Rücken des Skaters über dem Boden versetzt, möglichst noch vor dem Wiederauftreffen auf dem Boden mit beiden Füßen in seiner Rotation gestoppt (Catch) und kontrolliert zu Boden gebracht. Der Kickflip kann auch Bestandteil komplexerer Trickvariationen sein - "Kickflip to..." heißt Kickflip als erster Bewegungsteil eines kombinierten Tricks, z. B Grinds oder Slides, "...Kickflip out" bezeichnet dementsprechend den Abschluss eines solchen.
Der Kickflip wurde in den 1980er Jahren von Rodney Mullen erfunden.
Der Kickflip kann nicht nur in "technischen" Variationen (Nollie, Fakie, Switch) ausgeführt werden, sondern auch in "ästhetischen". In diesem Fall ist von "Style" die Rede. Gemeint ist damit die persönliche Art der Bewegung, wie der Kickflip ausgeführt wird. Also entweder in der "Mob-" oder in der "Flick-Version". Man kann keine dieser beiden Versionen speziell erlernen, man hat eine von ihnen bereits von "Natur" aus (genauso wie bei der Fußstellung, "Regular" oder "Goofy"). Bei der "Mob-Version" des Kickflips läuft die ganze Bewegung eher langsam (smooth) ab. Der "catch" erfolgt meist erst nach dem "highest point". Dadurch sieht der Trick an sich flüssiger aus (siehe "Tom Penny"). Bei der "Flick-Version" verhält es sich genau andersrum. Hier erfolgt die Drehung des Boards bereits sehr früh und schnell. Das hat den Vorteil, das man das Board am "highest point" bereits wieder unter den Füßen hat (catch). Der Bewegungsablauf sieht abgehackter, aber übersichtlicher aus (siehe "Andrew Reynolds"). Diese beiden Kickflip-Versionen sorgen schon seit langem für heisse Diskussionen. Doch die Frage welche Version letztendlich "stylischer" Aussieht, kann jeder nur für sich beantworten.
berühmte Skater
Der Ollie wurde von Alan Gelfand erfunden, jedoch als erstes publik von Rodney Mullen gemacht, welcher ihn als Anfangstrick Anfang der 80er auf einem Wettbewerb ("contest") machte.
Der wohl erfolgreicheste Skater aller Zeiten ist Tony Hawk, der in seinem Leben eine Vielzahl neuer Tricks erfunden hat, wovon der The 900 (eine Drehung um 900°) wohl einer der Spektakulärsten war.
Tony Hawk ist allerdings nur "medienmäßig" betrachtet und auf die Halfpipe bezogen der erfolgreichste Skater, vor allem durch seine Siege bei den Xtreme-Games und seine Computerspielpräsenz bei Activision.
Rodney Mullen ist eine Freestyle- und Streetskating-Legende und 22facher Weltmeister in Street und Flatland-Freestyle (Fahren auf ebenen Boden). Er hat allein über 60 Tricks erfunden, z.B. den Kickflip oder 360° Flip. Bei letzterem wird das Board gleichzeitig um 360° und einmal um die eigene Achse gedreht. Mullen war zudem der erste der den Ollie im Flat wirklich umgesetzt hatte.
Mark Gonzales 'The Gonz' ist einer der Gründerväter des modernen Streetskatings. Er versetzte durch seine Kreativität und Ideen mehrmals die Grenzen des Machbaren. So wurde am EMB (Skatespot in San Francisko) ein legendärer 'Gap' von Ihm erstmals ge-ollied. Ihm zu Ehren wurde dieses Gap 'The Gonz' genannt. Ebenso war er der erste der in einer Schule in Californien (Wallenberg) die 7 Stufen durch einen Ollie überflog. Den Ruhm des ersten Handrailslides teilt sich The Gonz mit
Natas Kaupas, ebenfalls einer der Gründerväter und Inhaber des ersten Signaturschuhs (bei Etnies ca. 1990). Natas erhielt des erste GapFoto, daß jemals in einem Skateboardmagazin veröffentlicht wurde. (Ollie von einem Eisenbahnanhänger zum nächsten). Sowohl Mark als auch Natas verlagerten Ihr Interesse nach der Skateboardkarriere in Richtung Kunst. (Filmemacher, Layout sowie eigene Vernissagen)
In den '90ger Jahren gab es einen wahren Boom an Skateboard'helden'. In dieser Zeit liegen die Anfänge von Danny Way und Colin McKay. Zu nennen sind noch Matt Hensley, Pat Duffy, Ed Tempelton und viele mehr, welche durch zahlreiche EuropaTouren, Videoaufnahmen und Veröffentlichungen in Magazinen Streetboarding publik gemacht haben.
Bastien Salabanzi aus Frankreich ist einer der modernen Nachwuchstalente. Er gewann 2001, 2002 und 2004 die Globe Shoes World Championships, kurz Mastership, in Dortmund, und ist damit dreimaliger Weltmeister in der Disziplin Street. 2003 hatte Greg Lutzka den Mastership gewonnen, und Salabanzi konnte nur den 16. Platz erreichen.
Siehe auch
Andere berühmte Skater sind z.B.Jamie Thomas, der ein 48er Stufenrail mit einem 50-50grind gestanden hat