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Kalmückien

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Kalmückien
Flagge
Flagge
Lage in Russland
Lage in Russland
Staat: Russland
Föderationskreis: Südrussland
Fläche: 74.700 km²
Einwohner: 288.675 (1. Januar 2006)
Hauptstadt: Elista
Bevölkerungsdichte: 3,9 Mio
Kfz-Kennzeichen: 08

Kalmückien, auch Kalmükien und Kalmykien, (russisch Калмыкия, kalmückisch Хальмг Таңһч, Chal'mg Tangghtsch) ist seit 1991 eine autonome Republik im südlichen Teil des europäischen Russlands.

Geographie

Kalmückien liegt an der Nordwestküste des Kaspischen Meeres und besteht hauptsächlich aus Steppe. Im Süden der Republik liegt die Manytschniederung. Infolge schlecht geplanter und durchgeführter Bewässerungsprojekte ist Kalmückien seit den 1960er Jahren stark von Wüstenbildung (Desertifikation) betroffen. Mittlerweile wird in Bezug auf die Republik von der "ersten Wüste Europas" gesprochen.

Bevölkerung

Die Kalmücken sind ein mongolisches Volk, das im frühen 17. Jahrhundert in das Gebiet der unteren Wolga gelangte. Sie sind das einzige mehrheitlich buddhistische Volk in Europa. Nach der russischen Volkszählung von 2002 stellen sie knapp über die Hälfte der Bevölkerung in Kalmückien, nämlich 155.938 (53,33%) der 292.410 Einwohner. Die größte Minderheit sind mit 98.115 Personen (33,55%) die Russen. Weitere bedeutende Minderheiten sind die 7.295 (2,49%) Darginer, die 5.979 (2,04%) Tschetschenen und die 5.011 (1,71%) Kasachen. Amtssprachen sind Kalmückisch und Russisch. Die Republik ist mit einem Schnitt von 3,7 Einwohner pro Quadratkilometer äußerst dünn besiedelt.

Verwaltungsgliederung

(Einwohner am 1. Januar 2006)

Stadtkreis Einwohner Stadtbevölkerung Dorfbevölkerung
Elista (Элст) 107.102 103.034 4.068
Rajon (kalmyk.) Einwohner Stadtbevölkerung Dorfbevölkerung Verwaltungssitz
Gorodowikowsk (Башнта) 18.298 10.215 8.083 Gorodowikowsk
Iki-Burul (Ики Буурл) 11.269 --- 11.269 Iki-Burul
Jaschalta (Яшлта) 17.458 --- 17.458 Jaschalta
Jaschkul (Яшкуль) 15.214 --- 15.214 Jaschkul
Justino (Цаһан Амн) 10.507 --- 10.507 Zagan-Aman
Kettschenery (Кетчнр) 10.587 --- 10.587 Kettschenery
Lagan (Лагань) 19.982 14.278 5.704 Lagan
Malyje Derbety (Баһ Дөрвүдə) 10.326 --- 10.326 Malyje Derbety
Oktjabrsk 9.201 --- 9.201 Bolschoi Zaryn
Prijutnoje 11.987 --- 11.987 Prijutnoje
Sarpinsk 14.191 --- 14.191 Sadowoje
Tschernosem 13.009 --- 13.009 Komsomolski
Zelinno 19.544 --- 19.544 Troizkoje

Städte

Die einzige bedeutende Siedlung ist die Hauptstadt Elista. Die nächstgrößeren Ortschaften sind Lagan, Gorodowikowsk, Zagan-Aman, Jaschkul, Iki-Burul und Troizkoje.


Städte

Stadt Russischer Name Kalmykischer Name Einwohner
(1. Januar 2006)
Elista Элиста Элст 103.034
Lagan Лагань Лагань 14.278
Gorodowikowsk Городовиковск Башнта 10.215

Geschichte

Zu Sowjetzeiten erhielt Kalmückien am 4. November 1920 den Status einer Autonomen Region und am 22. Oktober 1935 den einer Autonomen Republik innerhalb der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik (RSFSR). Im Juli 1942 wurde Kalmückien von den Deutschen erobert, im Dezember 1942 eroberte die Rote Armee das Gebiet wieder zurück.

1943 wurde der Republikstatus aufgelöst und das Land der Zentralverwaltung Moskaus unterstellt. Das ganze Volk von Kalmücken wurde deportiert, Elista, die Hauptstadt der Republik in Stepnoi umbenannt und die Kalmücken aus der Liste der Völker der Sowjetunion gelöscht. Nach der Rehabilitierung der Kalmücken wurde die Stadt wieder Elista benannt; am 9. Januar 1957 wurde das Land erneut eine autonome Region und am 29. Juli 1958 wieder Autonome Republik (ASSR) innerhalb der RSFSR.[1] Nach Auflösung der UdSSR behielt Kalmückien den Status einer Autonomen Republik innerhalb der sich neu formierten Russischen Föderation bei (Föderationsvertrag vom 31. März 1992 mit Russland). Staatschef ist Kirsan Nikolajewitsch Iljumschinow. Das Parlament der Republik nennt sich Volks-Chural, was deutlich auf die mongolische Tradition Kalmückiens verweist.

Wirtschaft

Die Republik ist überwiegend landwirtschaftlich geprägt. Einzig in der Hauptstadt Elista gibt es etwas Industrie.

Quellen

  1. Isabelle Kreindler The Soviet Deportated Nationalities: A Summary and an Update, in: Soviet Studies, Vol 38, no 3, July 1986. p. 394f


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