Hermann Lüdemann (Politiker)
Hermann Lüdemann (* 5. August 1880 in Lübeck - 27. Mai 1959 in Preetz) war von 1947 bis 1949 Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein.
Lüdemann besuchte die Real- und die Gewerbeschule. Danach besuchte er die Ingenierschule und eine Technische Hochschule. Dann absolvierte er eine dreijährige Maschinenbaulehre. Er fuhr dann als Maschinist zu See und war daraufhin 6 Jahre als Ingenieur tätig. Von 1905 bis 1912 war er Geschäftsführer des Bundes der technischen Angestellten. Dem schloss sich eine Tätigkeit als freier Schriftsteller an. 1915 wurde er dann Stellvertretender Abteilungsleiter bei der Reichseinkaufsgesellschaft (ZEG).
Seit 1912 war Lüdemann Mitglied der SPD.
Von 1915 bis 1922 war er Stadtverordneter in Berlin. 1918/1919 war er Vorsitzender der SPD-Fraktion im Arbeiter- und Soldatenrat. 1919 war er Mitglied in der verfassunggebenden preußischen Landesversammlung und von 1921 bis 1929 Mitglied des Landtages von Preußen.
1919 wechselte er als Referent in das Reichsministerium für Arbeit. Von 1920 bis 1921 war er Preußischer Staatsminister der Finanzen.
1922 wurde er Bezirksgeschäftsführer im Verband sozialer Baubetriebe, bis er 1927 Regierungspräsident von Lüneburg und 1928 schließlich Oberpräsident von Niederschlesien wurde. Das Amt des Oberpräsidenten behielt er bis zu dem 1932 von Reichskanzler Franz von Papen initiierten sog. "Preußenschlag".
Nach der Machtübernahme Hitlers wurde er bis 1935 in "Schutzhaft" genommen und Ende 1933 schließlich aus dem Staatsdienst entlassen. Von 1936 bis 1944 war er dann Geschäftsführer eines Filmtheaters. Nach dem Attentat am 20. Juli 1944 wurde er erneut inhaftiert, aber am 28. Januar 1945 vor dem Volksgerichtshof freigesprochen. Trotz des Freispruchs blieb er bis Kriegsende in "Schutzhaft".
Von Juli bis Dezember 1945 war er Landesgeschäftsführer der SPD in Mecklenburg und von April bis Oktober 1946 Parteisekretär der SPD in Berlin.
Nach Kriegsende wurde er im Dezember 1945 Mitarbeiter in der staatlichen Brennstoffwirtschaft.
Von 1946 bis 1958 war Lüdemann Mitglied des Landtages von Schleswig-Holstein. Seit 1951 war er Mitglied im Landesvorstand der SPD in Schleswig-Holstein.
Im November 1946 wurde er dann im Kabinett von Theodor Steltzer Innenminister des Landes Schleswig-Holstein und im April 1947 schließlich dessen Nachfolger im Amt des Ministerpräsidenten.
Sein Nachfolger wurde schließlich der bisherige Innenminister Bruno Diekmann.
Vorgänger: Theodor Steltzer |
Ministerpräsident von Schleswig-Holstein | Nachfolger: Bruno Diekmann |