Zähringer
Das mit den Staufern verwandte schwäbische Fürstengeschlecht der Zähringer nannte sich seit Ende des 11. Jahrhunderts nach seiner Burg Zähringen bei Freiburg im Breisgau.
Graf Berthold, der verschiedene Herrschaften im Breisgau, Thurgau, der Ortenau und der Baar inne hatte, erhielt 1057 als Ersatz für das Herzogtum Schwaben das Herzogtum Kärnten und die Markgrafschaft Verona. 1127 erhielten die Zähringer den Titel der Herzöge von Burgund. Im 12. Jahrhundert schufen die Zähringer im heutigen Südwestdeutschland und der Schweiz ein umfassendes und bedeutendes Herrschaftsgebiet. Die Machtkämpfe zwischen den Staufern und Welfen um das Erbe der Salier setzte jedoch der Expansion der Zähringer eine politische Grenze.
Grablege der Familie war bis 1093 Weilheim an der Teck, danach das Kloster St. Peter.
Die Zähringer waren an der Besiedlung des heutigen Südwestdeutschlands und der Schweiz erheblich beteiligt. Sie gründeten zahlreiche Städte, Siedlungen und Klöster. Die Zähringerstädte - darunter Bern, Freiburg im Breisgau sowie Freiburg im Uechtland - weisen hierbei erhebliche Ähnlichkeiten in der Anlage und der Rechtsausstattung auf.
Hauptlinie
Die Regenten der Zähringer waren
- Berthold I. († 1078), Herzog von Kärnten, Markgraf von Verona
- Berthold II. († 1111), Herzog von Schwaben, Herzog von Zähringen
- Berthold III. († 1122), Herzog von Zähringen
- Konrad I. († 1152), Herzog von Zähringen, Herzog von Burgund
- Berthold IV. († 1186), Herzog von Zähringen, Herzog von Burgund
- Berthold V. († 1218), Herzog von Zähringen
Weitere bedeutende Zähringer waren
- Gebhard III. († 1110), Bischof von Konstanz, Sohn von Berthold I.
- Clementia von Zähringen († 1167), heiratete 1147 Heinrich den Löwen, Tochter von Konrad I.
- Rudolf von Zähringen († 1191), Erzbischof von Mainz, Bischof von Lüttich, Sohn von Konrad I.
Mit dem Tod Bertholds V. starb die ältere Linie der Herzöge von Zähringen aus. Friedrich II. zog sämtliche Reichslehen der Zähringer ein, das Erbe von Berthold traten die mit den Töchtern von Berthold IV. verheirateten Grafen von Urach und Grafen von Kyburg an.
Markgrafen von Baden
Die Seitenlinie der Markgrafen von Baden, die auf den Sohn von Berthold I., Hermann I., zurückgeht, erbte Teile des Besitzes und den Titel und bezeichnete sich in der Folge als das Geschlecht der Zähringer. Hermann II., der Sohn von Hermann I., nannte sich 1112 erstmals Markgraf von Baden. Die Linie regiert nach mehreren Teilungen als Markgrafen bis 1806 und als Großherzöge von Baden bis 1918.
Herzöge von Teck
Adalbert, Bruder von Berthold IV., begründete 1187 durch Erbschaft der Familienbesitzungen um die Burg Teck die Linie der Herzöge von Teck. Die Herzöge von Teck starben 1439 aus.