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Phenazin

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Strukturformel
Phenazin
Allgemeines
Name Phenazin
Andere Namen
  • Dibenzopyrazin
Summenformel C12H8N2
Kurzbeschreibung

gelbe bis braune nadelförmige Kristalle

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 92-82-0
Wikidata Q419781
Eigenschaften
Molare Masse 180,21 g/mol
Aggregatzustand

fest

Dichte

g/cm3[1]

Schmelzpunkt

173-175 °C[1]

Siedepunkt

>360 °C[1]

Löslichkeit

unlöslich in Wasser, löslich in Alkohol, Ether und Benzen

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung{{{GHS-Piktogramme}}}

H- und P-Sätze H: {{{H}}}
EUH: {{{EUH}}}
P: {{{P}}}
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Phenazin ist eine polyzyklische aromatische chemische Verbindung mit zwei Stickstoffatomen im mittleren der drei Ringe. Diese Struktur liegt auch im Pyrazin als Einzelring vor. Phenazin ist ein gelbes bis braunes Pulver und ist Ausgangsstoff für viele abgeleitete Verbindungen die als Farbstoffe (z.B. Neutralrot, Safranin, Eurhodin, Indulin, Pyocyanin, Mauvein) dienen.

Vorkommen

Einige Phenazin-Derivate besitzen eine antibiotischer Wirkung und werden deshalb von vielen Bakterien (z.B. Pseudomonas aeruginosa, Streptomyces, Pantoea agglomerans) synthetisiert und zur Verteidigung ihres Lebensraums in die Umgebung abgegeben[3]. Fast 100 solcher in der Natur vokommenden Verbindungen sind inzwischen identifiziert[4].

Gewinnung und Darstellung

Eine klassische Methode zur Synthese von Phenazin ist die Reaktion von Nitrobenzen und Anilin bei der Wohl-Aue Reaktion (1901). Es sind aber noch weitere Methoden bekannt:

Verwendung

Phenazin ist Ausgangsstoff für viele Farbstoffe (auch als Azin-Farbstoffe bezeichnet) wie Neutralrot, Safranin und Mauvein, wobei die Ring mit den beiden Stickstoffatomen als Chromophor auftritt. Phenazin-Farbstoffe enthalten im allgemeinen die Struktur von Phenazin als Grundgerüst für diese Farbstoffklasse. Der Phenazinring und Phenazinederivative sind wichtige Ausgangstoffe für die industrielle Herstellung von Pestiziden und Geruchsstoffen. Phenazin ist weiterhin ein Chelatbildner und wird in der metallorganischen Chemie für verschiedene Zwecke eingesetzt, wie Koordination von metallorganischen Komplexen, Redox Mediator für Biosensoren, Katalysator für oxidative organische Synthesen und weiterem.

Phenazon Derivate

Quellen

  1. a b c Datenblatt bei Merck
  2. Die Biosynthese von Phenazinen
  3. Strukturgestützte Untersuchungen zur Phenazin-Biochemie