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Teresa von Ávila

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Theresa von Avila - eigentlich Teresa Sanchez de Capeda y Ahumada - (*28. März 1515 in Avila (Kastilien, Spanien) , † 4. Oktober 1582 in Alba de Tormes (bei Salamanca) war eine Nonne (Karmelitin) und Mystikerin und gilt in der katholischen Kirche als Kirchenlehrerin.

Leben

Ihr Vater Don Alonso Sanchez de Cepeda ist der Sohn eines 1485 konvertierten Juden, ihre Mutter Doña Beatriz Davila y Ahumada stammt aus altkastilischem Adel.

Nach dem Tod ihrer Mutter und der Heirat der ältesten Schwester wendet sich der Vater einem weltlichen Leben zu bringt sie mit 16 Jahren zur weiteren Erziehung in das Kloster der Augustinerinnen in Avila, das sie aus gesundheitlichen Gründen nach 18 Monaten wieder verlassen muss. Die nächsten Jahre bleibt sie bei ihrem Vater und einem Onkel, der ihr die Lehren des Heiligen Hieronymus näher bringt. Vermutlich 1536 tritt sie ohne das Wissen ihres Vaters in den Orden der Karmelitinnen in Avila ein, der zu dieser Zeit 140 Mitglieder zählt. Ihr Vater akzeptiert ihre Entscheidung schnell, für sie sei dieser Schritt aber gewesen, als würde sie jeden einzelnen Knochen zurücklassen müssen.

Schlüsselerlebnis

Im Jahr darauf wird sie ernsthaft krank. Ihr Vater bringt sie zu einer Quacksalberin in Becedas, deren Heilungsversuche sie körperlich völlig ruinierten. 3 Jahre lang sei sie außerstande gewesen, sich zu rühren und es wird erzählt, dass sie schon für tot gehalten begraben werden sollte. In dieser Zeit lernt sie im Stillen zu beten, wobei ihr hilft, dass ihr auf dem Weg zur "curandera" (der Heilerin) ein Buch des Franzikanerpaters Francisco de Osuna, das "Tercer Abecedario Espiritual" ("Drittes geistliches Abc") in die Hände gefallen ist, das eine Einführung in das innere Gebet beinhaltet.

Nach der teilweisen Wiederherstellung ihrer Gesundheit hat sie - von der Klosterleitung unterstützt - eine rege Teilnahme an Leben außerhalb des Klosters, leidet darunter aber sehr, weil sie sich weder dem weltlichen Leben noch dem in Gott zugehörig fühlt.

1554 begegnet sie dem "leidenden Christus" und wird dadurch so angerührt, dass sie damit zu ihrer "endgültigen Bekehrung" findet. In radikaler Selbstaufgabe will sie ihr künftiges leben nur noch in ihm leben, ein Wunsch, der in ihrem Kloster nicht ganz ernst genommen wird. 1560 erlebt sie Visionen der Hölle, die ihren Wunsch nach Vollkommenheit noch verstärkten.

Gegen viele Widerstände erhält sie schließlich von Papst Pius IV. und dem Ortsbischof die Erlaubnis, in Avila ein eigenes Kloster, das der "barfüßigen Karmelitinnen" zu gründen, in dem eine strenge Befolgung der Ordensregeln gefordert wird. Diesem folgen noch 16 weitere Klostergründungen, in Zusammenarbeit mit Johannes vom Kreuz insgesamt 32, wie sie in ihrem "Buch der Gründungen" berichtet.

Auf einer ihrer vielen Reisen stirbt sie 1582 in dem von ihr gegründeten Kloster von Alba de Tormes.

Erleben

Theresa gilt als große Mystikerin von unerreichter Tiefe des Erlebens. 1614 wird Theresa selig gesprochen, 1617 zur Schutzpatronin von Spanien ernannt, 1622 heilig gesprochen und 1970 von Papst Paul VI. zur Kirchenlehrerin ernannt. Ihr Gedanktag ist in der evangelischen wie der katholischen Kirche der 15. Oktober.

Zur Orthografie des Namens: Auf Spanisch und Italienisch soll ihr Name ohne "h" geschrieben werden, auf Deutsch und Lateinisch mit "h", da der Name von "Tharasia", der Frau des heiligen Paulinus von Nola abstamme.

Werke

  • "Das große Buch von der Erbarmungen Gottes"
  • "Der Weg zur Vollkommenheit"
  • "Die Seelenburg"
  • "Die Lebensgeschichte" (1565 vollendet, eine frühere Fassung ist verloren gegangen)
  • mehr als 400 Briefe

externe Quellen