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Odaiba

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Odaiba mit Rainbow Bridge vom Tokyo Tower aus

Odaiba (jap. お台場, auch Tokyo Teleport Town oder T3) ist ein beliebtes Unterhaltungs- und Einkaufsgebiet in der Bucht von Tokio, Japan.

Geographie

Im engeren Sinn bezeichnet Odaiba, den zum Tokioter Hauptstadtbezirk Minato gehörenden Nordteil einer künstlich angelegten Insel (Minato-Daiba). Gelegentlich werden aber auch die angrenzenden Stadtteile Aomi (Stadtbezirk Kōtō) im Südosten sowie Higashi-Yashio (Stadtbezirk Shinagawa) mit den Shiokaze- und Higashi-Yashio-Parks im Südwesten dazugezählt. Zusammen mit dem benachbarten Stadtteil Ariake (Stadtbezirk Kōtō) im Nordosten, ebenfalls auf einer künstlichen Insel gelegen, wird dieses Gebiet als Tokyo Rinkai Fukutoshin (jap. 東京臨海副都心, Tokios urbanes Subzentrum an der Seeseite) bezeichnet. Die Rainbow Bridge führt im Nordwesten ins Stadtzentrum (siehe Transport). Vom Tokyo Tower ist Odaiba ca. 4,3 km in Luftlinie entfernt. Die geografischen Koordinaten Odaibas sind 35,63 Grad nördlicher Breite und 139,775 Grad östlicher Länge.

Geschichte

Als Reaktion auf die Ankunft des US-amerikanischen Commodores Matthew Perry mit seinen vier Schwarzen Schiffen beschloss das Tokugawa-Shogunat elf Kanonstände (jap. Daiba) vor der Küste Shinagawas zum Schutz vor einer Invasion zu errichten. Mit der Errichtung der 3. Daiba wurde 1853 begonnen. Letztendlich wurden nur fünf realisiert (Daiba 1, 2, 3, 5 und 6), einerseits aufgrund eines Abschlusses eines Freundschaftsvertrages mit den USA und andererseits aus Geldmangel. Das moderne Odaiba besteht allerdings zum überwiegenden Großteil aus einer künstlich aufgeschütteten Insel des 20. Jahrhunderts.

Odaiba von der Rainbow Bridge aus, mit einer der alten Kanonenbatterien (6. Daiba) im Vordergrund und dem Fuji TV Studio im Hintergrund

1928 wurde die 3. Daiba wieder instandgesetzt und als öffentlicher Park (Daiba Kōen) eröffnet. Die 1. und 5. Daiba wurden abgerissen, um den Hafenanlagen in Shinagawa Platz zu machen und die 2. Daiba entfernt, um den Schiffsverkehr nicht zu behindern. Um die 6. Daiba zu schützen, wurde ein Landungsverbot verhängt und die Insel der Natur überlassen. Die 4. Daiba wurde wie die 7. Daiba nie fertiggestellt und beide dienten letztendlich lediglich als Basismaterial für die fünf anderen. Die Reste dieser 4. Daiba bilden heute einen Teil der Tennozu Insel.

Die Neuentwicklung von Odaiba fing nach dem Erfolg der Expo '85 in Tsukuba an. Die japanische Wirtschaft war auf einem Höhepunkt, und Odaiba sollte das Modell des futuristischen Lebens werden. Insgesamt kostete der Bau der Insel über 10 Milliarden US-Dollar. Die "Bubble Economy" platzte jedoch schon 1991 (jap. Kakaku Hakai) und bis 1995 war Odaiba praktisch verlassen.

1996 wurde das Gebiet neu ausgerichtet, vom reinen Businessviertel hin zum Unterhaltungs- und Einkaufsgebiet. Darauf kam wieder Leben in die Gegend und die Tokioter entdeckten auch plötzlich den Strand den sie vorher nie hatten. Hotels und Einkaufsstraßen öffneten, verschiedene große Firmen (inkl. Fuji TV) verlegten ihre Hauptsitze auf die Insel, und die Verkehrsanbindung verbesserte sich.

Attraktionen

Odaiba bei Nacht

Das moderne Odaiba ist ein beliebtes Einkaufs- und Ausflugsziel für in- und ausländische Touristen gleichermaßen. Hauptattraktionen in und um Odaiba sind:

  • Fuji TV Studios
  • Decks Tokyo Beach, Einkaufsstraße mit Sega Joypolis (Spielhalle) und Little Hong Kong
  • Aqua City, Einkaufsstraße mit Sony Mediage (Kino, Sony Produkte)
  • eine Kopie der Freiheitsstatue
  • der einzige Strand im Kerngebiet von Tokio (Baden nicht empfohlen)
  • Rainbow Bridge, Hängebrücke über den Hafen von Tokio und Verbindung mit dem Stadtzentrum
  • Palette town:
    • Venus Fort, Einkaufsstraße im Stil von Venedig
    • Daikanransha, eines der größten Riesenräder der Welt
    • Zepp Tokyo, Musikveranstaltungen
    • Tokyo Leisure Land mit Videospielen, Karaoke, Bowling, etc. (24 Stunden geöffnet)
    • Megaweb, Ausstellungshalle des Autoherstellers Toyota
  • Ōedo-Onsen-Monogatari, öffentliches Bad mit heißen Quellen (Sentō)
  • Telekom Center Building (ehemaliges Hauptquartier von MXTV) mit Aussichtsplattform/Restaurant
  • Miraikan, Japans Nationales Museum für Zukunftsforschung und Innovation
  • Schifffahrtsmuseum Fune-no-kagakukan mit Schwimmbad
  • Shiokaze-Park mit Grillmöglichkeiten und Higashi-Yashio-Park
  • Ausstellungszentrum Tokyo International Exhibition Center (Tokyo Big Sight)

Transport

Odaiba ist mit dem Zentrum Tokios durch die Rainbow Bridge (Autobahn Route 11, Yurikamome-Linie, Fußweg) und dem Tokyo Port Tunnel (Autobahn Wangan Route) Richtung Shinagawa im Osten und Chiba im Westen verbunden.

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist Odaiba durch die vollautomatische Yurikamome-Linie, die zwischen Shinbashi und Toyosu verkehrt, erreichbar. Zusätzlich fährt die private (zumeist unterirdische) Rinkai-Linie zwischen Ōsaki und Shin-Kiba, wobei einige der Züge auch direkt bis zu den Bahnhöfen Shibuya, Shinjuku, Ikebukuro und bis nach Saitama weiterfahren. Linienbusse (Toei) fahren nach Monzennaka-cho, Hamamatsu-cho und Bahnhof Tokio, und das Busunternehmen Keikyū betreibt Verbindungen zum Flughafen Haneda und Richtung Shinagawa. Airport Limousine verbindet die Hotels der Gegend mit dem Flughafen Haneda und dem Flughafen Narita. Fähren fahren den Sumida-Fluss hinauf bis nach Asakusa und Richtung Osten gibt es eine Verbindung mit dem Kasai Rinkai Park.

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Commons: Odaiba – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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