Phoroneus
Phoroneus ist in der griechischen Mythologie ein Flußgott, er steht für den Geist des Erlenbaumes, der am Wasser steht. Er ist ein Sohn des Flussgottes Inachos und der Eschennymphe Melia. Seine Geschwister sind Aigialeus und Io. Nach anderer Überlieferung war Phoroneus kein Gott, sondern der erste Mensch, der den Gebrauch des Feuers entdeckte, das Prometheus aus dem Olymp gestohlen hatte. Außerdem wird ihm die Einführung der Hera-Verehrung und der Schmiedekunst zugeschrieben.
Phoroneus als Herrscher
Phoroneus folgte seinem Vater auf den Thron. Er erlangte die Herrschaft über die ganze Peloponnes und begründete das Königreich Phoronea. Er soll auch Phoronikosstadt, die erste Handelskolonie auf dem Peloponnes, das spätere Argos, gegründet haben. Hier siedelten die Menschen an einem Ort, die bisher über das Land verstreut gewohnt hatten.
Phoroneus hatte zwei Gattinnen, zum einen die Nymphe Teledike. Mit ihr hatte er die beiden Kinder Niobe und Apis. Mit der Nymphe Kerdo zeugte er Kar, den ersten König von Megara. Nach seinem Tod wurde er in Argos begraben, wo er noch zur Zeit des Pausanias verehrt wurde. Sein Sohn Apis bestieg nach ihm den Thron.
Nach Phoroneus wurde seine Schwester Io auch Phoronis genannt.
Phoroneus als Flussgott
Die Zeusgattin Hera und der Meeresgott Poseidon forderten die Flussgötter Phoroneus, Asterion, Kephisos und Inachos auf, einen von den beiden als Herrscher über die Argolis zu bestimmen. Das Gremium wählte Hera aus. Poseidon strafte die Flussgötter für ihre Nichtwahl durch Wassernot und lies die Quellen der Flüsse versiegen.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
---|---|---|
Inachos | König von Argos 19. Jahrh. v. Chr. (fiktive Chronologie) | Apis |
Siehe auch
Quellen
- Apollodor, Bibliotheke, 1, 57; 2, 1.
- Pausanias, Reisen in Griechenland, 1, 39, 5 - 6; 2, 15, 5; 2, 20, 3; 2, 21, 1.
Literatur
- Karl Kerényi: Die Mythologie der Griechen - Die Götter- und Menschheitsgeschichten. dtv, München 1994. ISBN 3-423-30030-2 <ddb>
- Michael Grant und John Hazel: Lexikon der antiken Mythen und Gestalten. dtv, München 2004. ISBN 3-423-32508-9 <kvk>
- Robert von Ranke-Graves: Griechische Mythologie - Quellen und Deutung. rororo, Hamburg 2001. ISBN 3-499-55404-6 <ddb>