Josef (Sohn Jakobs)
Josef, veraltet auch Joseph oder Joseph der Träumer war ein biblischer Patriarch. Er war Sohn des Jakob und wurde später ein Berater des ägyptischen Pharaos.
Joseph war laut dem 1. Buch Mose einer von zwei Söhnen, die Jakob mit Rachel hatte. Schon in der Kindheit entdeckte Joseph seine Gabe, Träume zu deuten, und wandte sie bei seinem Vater an. Weil er seinem Vater der liebste Sohn war, brachten seine zehn älteren Brüder ihm Neid entgegen. Ohne Wissen des Vaters entführten sie ihn, warfen ihn in eine Zisterne, und verkauften ihn bei erstbester Gelegenheit an ismaelitische Sklavenhändler, über die er in den Besitz von Potifar geriet, einem ägyptischen Beamten.
Durch Potifars Frau, die mit dem gutaussehenden Mann schlafen wollte, er ihre Avancen aber zurückwies, wurde Joseph ins Gefängnis geworfen. Weil er dort anderen Gefangenen, dem Mundschenk und dem Bäcker des Pharao die Träume deutete, wurde letztlich der Herrscher Ägyptens auf ihn aufmerksam. Josef deutete dem Pharao schließlich einen Traum, demzufolge Ägypten sieben reiche und sieben magere Jahre bevorstünden. Ägypten konnte sich durch diese Weissagung auf die Dürre vorbereiten und ausreichend Getreide lagern. So kam Joseph frei und wurde zum Vertrauten des Pharaos, dem er fortwährend die Träume deutete. Er heiratete schließlich Asenath, die Tochter eines Priesters, und wurde selbst ein Mitglied der Priesterklasse.
Als die Dürre kam, machten sich auch Bewohner Kanaans auf, um vom Pharao Getreide zu kaufen. So kamen auch Josefs Brüder und sein Vater Jakob; nachdem Joseph ihnen zunächst seine Identität verheimlichte, gab er sich letztlich zu erkennen und verzieh ihnen.
Die letzte im Alten Testament beschriebene Tat Josephs war die Rückkehr nach Kanaan, wo er seinen in Ägypten verstorbenen Vater Jakob begrub.