Galla Placidia
Aelia Galla Placidia (* um 390 † 450) war eine weströmische Kaiserin. Sie führte ein Leben, das für die Wirren ihrer Zeit typisch war.
Die in Konstantinopel geborene Tochter Theodosius' I. wurde beim Sturm der Westgoten unter Alarich auf Rom als Geisel verschleppt und nach Alarichs Tod von dessen Nachfolger Athaulf 414 zur Frau genommen. Die Heirat sollte den Frieden zwischen den Westgoten und Rom sichern, wo Placidias Halbbruder Honorius regierte.
Athaulf verstarb aber bereits 415. Daraufhin schickte man seine Witwe zurück nach Rom. Dort bestimmte Honorius eine weitere politische Heirat für sie: Galla Placidia wurde die Frau des späteren Kaisers Konstantius III. Als sie 421 zur Kaiserin erhoben wurde und im selben Jahr ihr Mann starb, war sie gezwungen, 423 nach Konstantinopel zu fliehen, wo sie geschickt die herrschenden politischen Wirren nutzte, um ihren unmündigen Sohn Valentinian III. zum Kaiser zu machen.
Gemeinsam mit der Kirche und ihrem Heerführer Aetius versuchte sie in der Folgezeit, den Niedergang des Reiches aufzuhalten, indem sie das römische Rechtssystem erneut festigte. Sie starb am 27. November 450 in Rom, ihr Grabmal befindet sich in Ravenna.