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Polarkreiseisenbahn

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Ein Wachturm des "Projekt 503" im Plan Stalins, eine Eisenbahnlinie durch die Tundra bauen zu lassen, die den Norden Sibiriens erschließen sollte. Etwa eine Flugstunde von Turukhansk (Koordinaten fehlen! Hilf mit.unbenannte Parameter 1:65_51_00_N_88_04_00_E_type:landmark, 2:65°51'N, 88°04'E ) am nördlichen Polarkreis entfernt.

Die Polarkreiseisenbahn (russisch Трансполярная магистраль), auch Stalineisenbahn oder „Mjortwaja doroga“ (Die tote Trasse) genannt, ist eine heute in Teilen erhaltene Eisenbahnlinie in Nordsibirien, die sich mit einer Länge von 1459 km von Salechard nach Igarka am Jenissei erstreckt. Während der Bauzeit (19471953) trug das Gulag-Projekt die Bezeichnung Nummer 501 und Nummer 503 .

Geschichte

Die damals Stalineisenbahn genannte Linie wurde als Strategische Bahn etwa entlang dem nördlichen Polarkreis von Salechard am Ob bis nach Igarka am Jenissei in Sibirien geplant. Die Bahn sollte als Zubringer durch unwirtliche Taiga und Tundra bis zum geplanten Hochseehafen bei Igarka führen. Der Bau wurde nach dem Tod Stalins und dem Einsatz von hunderttausenden Gulag-Insassen im Sommer 1953 gestoppt.

Am 29. Januar 1949 beschloss der Ministerrat der Sowjetunion unter Stalin, im Bezirk Igarka einen Hochseehafen am Jenissei zu bauen. Von der Stadt Salechard bis zum Hafen Igarka musste eine 1200 km lange Eisenbahn gebaut werden. Projekt Nr. 501 am Fluss Ob und Projekt Nr. 503 am Fluss Jenissei sollten sich zur Polarkreiseisenbahn verbinden. Im Frühling 1949 kamen die ersten Sträflinge an. Es wurden 100.000 bis 120.000 Menschen, hauptsächlich Gulag-Insassen[1], dazu eingesetzt. Der erste Zugverkehr sollte schon im Jahre 1952 funktionieren und 1955 die gesamte Eisenbahnstrecke fertig sein. So entstand im Norden der Krasnojarsker Region das Bauprojekt N 503. Die Zentrale war im Dorf Jermakowo. Für die Projektplanung und Vorbereitung sowie die Baustoffe investierte man im Jahre 1949 62,5 Millionen Rubel. Trotz seiner Größe hörte man nichts vom Projekt N 503, weder in den Zeitungen noch im Radio. Alle Dokumente über dieses Eisenbahnprojekt waren streng geheim. Nach Stalins Tod wurde das Projekt im Sommer 1953 eingestellt. Einzig die Telefonleitung nach Igarka blieb bis 1976 in Betrieb.

Im Juli 2005 erschien eine Meldung bei TASS, dass Eisenbahnangestellte Vorabklärungen zur Wiederinbetriebnahme der Salechard-Igarka-Eisenbahn träfen. Der Kreml denkt dabei nach Sergei Iwanow, einem Angestellten der staatlichen Eisenbahngesellschaft, über eine Fertigstellung der Salechard-Igarka-Linie nach, um die großen Bodenschätze der arktischen Gebiete zu erschliessen. Neben den Erzgewinnung von Norilsk muss auch das neu entdeckte Erdöl- und Erdgasfeld von Wankor 130 Kilometer westlich von Igarka im Gebiet Krasnojarsk am Jenissei besser erschlossen werden.

Siehe auch

Commons: Transpolar railroad – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. Sibirischer Gulag