Evelyn Hamann
Evelyn Hamann (* 6. August 1942 in Hamburg; † 28. Oktober 2007 ebd.) war eine deutsche Schauspielerin.
Leben
Evelyn Hamann stammte aus einer Musikerfamilie. Der Vater Bernhard Hamann war Geiger, Konzertmeister des NDR-Sinfonieorchesters und Gründer des Hamann-Quartetts, die Mutter war Sängerin und Musikpädagogin, ihr verstorbener Bruder Gerhard Hamann war Professor für Violoncello an der Musikhochschule Trossingen. Evelyn Hamann war geschieden und lebte in Hamburg. Sie starb in der Nacht vom 28. zum 29. Oktober 2007 nach kurzer schwerer Krankheit.
Ausbildung und Engagements
Nach einer Schauspielausbildung an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Hamburg unter anderem bei Eduard Marks startete Hamann eine Bühnenlaufbahn. Sie übernahm kleinere Rollen am Thalia Theater, anschließend führten sie ab 1968 Engagements nach Göttingen, Heidelberg und zuletzt bis 1979 nach Bremen. Dort gab sie unter anderem die Marthe Schwerdtlein in Goethes Urfaust. Ebenso arbeitete sie im Synchronbereich (z.B. als Computerstimme in Dark Star).
Durchbruch
Einem großen Fernsehpublikum ist Evelyn Hamann seit 1976 als kongeniale Partnerin von Loriot in zahlreichen Sketchen bekannt geworden. Mit unbewegter Miene und hanseatisch trockenem Humor schrieb sie Fernsehgeschichte als Fräulein Hildegard im Liebes-Clinch mit ihrem steifen Chef oder beim Date mit einem eitlen Verehrer, dem eine Nudel hartnäckig im Gesicht klebt, sowie als Frau Hoppenstedt mit dem Jodeldiplom („Da hab ich was in der Hand, wenn die Kinder aus dem Haus sind - da hab ich was eigenes“). Einer ihrer bis heute populärsten Sketche zeigte sie als Fernsehansagerin, die die britische Krimiserie Die zwei Cousinen präsentieren möchte und dabei wegen der zahlreichen tie-eitsches fast einen Nervenzusammenbruch erleidet.
In den 1980er Jahren konnte sie noch einmal an ihre Popularität anknüpfen: als Haushälterin Carsta Michaelis in der Serie Die Schwarzwaldklinik. Später war sie regelmäßig in ihrer Rolle der Thea in der wöchentlichen Arztserie Der Landarzt zu sehen.
Hamann spielte 1988 und 1991 die weibliche Hauptrolle in den Loriot-Filmen Ödipussi und Pappa ante Portas.
Ab 1992 spielte sie – an ihrer Seite u.a. Heinz Baumann – die Titelrolle in der erfolgreichen ARD-Fernsehserie Adelheid und ihre Mörder, von der bis 2007 fünf Staffeln (mit unterschiedlicher Folgenzahl) gesendet wurden.
Lesungen
Sie hat sich auch durch Literatur-Lesungen und Hörbuch-Produktionen u.a. der Kriminalromane von Patricia Highsmith einen Namen gemacht.
Auswahl von Rollen
Fernsehen
- 1983 - Nesthäkchen
- 1985-1989 - Die Schwarzwaldklinik
- 1986-2007 - Der Landarzt
- 1987 - Evelyn und die Männer
- 1989/1991/1992 - Der Millionenerbe
- 1989/1991/1992 - Kein pflegeleichter Fall
- 1991 - Glückliche Reise
- 1992 - Vater braucht eine Frau
- 1992-1999 - Evelyn Hamann Specials
- 1993-2005 - Evelyn Hamanns Geschichten aus dem Leben
- 1992-2006 - Adelheid und ihre Mörder
- 1995 - Das Traumschiff
- 1998 - Wut im Bauch
- 1999 - Ehe-Bruch
Kino
- 1978: Der Pfingstausflug
- 1982: Piratensender Powerplay
- 1988: Ödipussi
- 1991: Pappa ante Portas
Ehrungen und Auszeichnungen
- 1977 - Goldene Kamera ('Beste Nebenrolle' bei Loriot)
- 1987 - Goldene Kamera (3. Platz 'Beste Comedy' für "Evelyn und die Männer")
- 1993 - Bundesverdienstkreuz 1. Klasse
- 1997 - RTL Goldener Löwe (Telestar) Beste Darstellerin in einer Serie für Adelheid und ihre Mörder
- 1997 - Bayerischer Fernsehpreis Beste Seriendarstellerin in Adelheid und ihre Mörder
- 1997 - Goldene Kamera
- 1998 - Ehrenkommissarin der Bayerischen Polizei
- 2000 - Deutscher Videopreis (gemeinsam mit Loriot)
- 2002 - Münchhausen-Preis
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Hamann, Evelyn |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Schauspielerin |
GEBURTSDATUM | 6. August 1942 |
GEBURTSORT | Hamburg |
STERBEDATUM | 28. Oktober 2007 |
STERBEORT | Hamburg |