FC Tatabánya
| FC Tatabánya
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| Vereinswappen Neu | |||
| Basisdaten | |||
|---|---|---|---|
| Name | Football Club Tatabánya | ||
| Gründung | 2002 | ||
| Farben | blau-weiß | ||
| Erste Fußballmannschaft | |||
| Spielstätte | Stadion Tatabánya | ||
| Plätze | 16.000 | ||
| Liga | Nemzeti Bajnokság I. (L1), Ungarn | ||
| 2005/06 | 5. Platz | ||
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Der Football Club Tatabánya ist ein Fußballverein aus der Stadt Tatabánya (dt. Totiserkolonie) im Nordwesten Ungarns. Der Verein wurde im Jahr 2002 als Nachfolger des bereits 1910 ins Leben gerufenen Tatabányai Bányász SC gegründet und in der Fortführung von dessen Tradition führt er Blau und Weiß als Vereinsfarben. Der Verein stieg 1948 erstmals in die Nemzeti Bajnokság I., die höchste ungarische Spielstufe auf der er nach zahlreichen weiteren Auf- und Abstiegen seit 2005 wieder angehört.
Geschichte
Am 6. Februar 1910 gründeten Ferenc Frei, seines Zeichens Bergbauingenieur, und Lajos Szmuk mit ortsansässigen Fußballfreunden den Tatabányai Sport Club kurz TSC. Frei übernahm mit dem Gründungstag das Amt des Präsidenten, Szmuk jenes des Sekretärs.
Schon zu Beginn wurden Blau und [[Weiß] als Vereinsfarben] festgelegt und auch der erste Vereinsslogan wurde bereits verfasst: Mut, Kraft, Männlichkeit. Die Aufzeichnungen aus dieser Zeit berichten über ein florierendes Fußballleben in der Umgebung Tatabányas, das erste „amtliche“ Spiel wurde jedoch erst am 21. August 1910 ausgetragen. Der TSC entwickelte sich in den nächsten Jahren zu einer lokalen Größe und 1913 betitelte ein ungarisches Sportjournal den Tatabányai Sport Club sogar als den stärksten Verein des ganzen Landes.
Durch den Ersten Weltkrieg wurde das Vereinsleben zum Stillstand gebracht, aber schon wenige Jahre später entwickelte sich der Fußball zum populärsten Sport der Region. Der Tatabányai SC spielte in der Regionalliga West und war dort zumeist in der Spitzengruppe zu finden. Als in Ungarn in der Saison 1925/26 erstmals eine Profiliga eingeführt wurde, konnten die „TSC-ler“ nicht für die erforderlichen Finanzen bürgen und waren gezwungen in der Amateurliga anzutreten. Die Leistungen des Vereins waren in den folgenden Jahren äußerst schwankend, aber nach dem Zweiten Weltkrieg tastete sich der TSC langsam an das Niveau der Oberhausmannschaften in Ungarn heran.
Nach dem Zweiten Weltkrieg
Im Spieljahr 1947/48 gelang erstmals der Aufstieg in das Oberhaus des ungarischen Fußballs, was umso bedeutender war, da der ungarische Fußball zu dieser Zeit der damaligen Weltelite angehörte. Hilfreich wirkte sich dabei die politische Unterstützung der Schwerindustrie aus. In den ersten Saison schloss die Mannschaft nur mit Platz 13 ab und musste somit den Gang in die zweite Liga antreten, in der sie für drei Jahre verblieb.
Nach dem Wiederaufstieg konnte sich der TSC erneut nur auf dem 16. Rang der 1. Ungarischen Liga platzieren und stieg wiederum in die zweite Liga ab. Bis 1955 spielte der Verein zweitklassig, erreichte aber 1956 den Wiederaufstieg. Im darauf folgenden Jahr schafften sie erstmals den Klassenerhalt in der ersten Liga.
In der Saison 1957/58 belegte der Tatabányai SC den siebten Platz, bevor der Verein in der Folgesaison mit dem vierten Tabellenrang seinen bis dahin größten Erfolg feierte und mit dem Titel „Beste Provinzmannschaft“ bedacht wurde.
Der Torhüter zu dieser Zeit war der aus der „Goldenen Mannschaft“ (Arany Csapat) bekannte Gyula Grosics der nach der WM Niederlage von 1954 schliesslich von Honvéd Budapest verbannt wurde und von 1956 bis 1962 beim Verein zwischen den Pfosten stand. 1960 gehörte Tatabánya zu den sechs Vereinen die Ungarn im Mitropapokal vertraten. Der Klub blieb in den Spielen gegen Ruda Hvezda Bratislava überlegen und verhalf Ungarn mit zum sieg in dem in diesem Jahr mit einer Nationenwertung ausgetragenen Wettbewerbs.
Bei den Olympischen Spielen 1964 in Tokio gewannen zwei Fußballspieler aus den Tatabányaer Truppe, Tibor Csernai und József Gelei, mit der ungarischen Nationalmannschaft im Endspiel gegen die Tschechoslowakei die Goldmedaille.
1966 trainierte Nándor Hidegkuti, ein berühmtes Mitglied der einstigen Goldenen Mannschaft den Verein. Zwei Spieler vertraten den Klub in diesem Jahr bei der Weltmeisterschaft in England die Brasilien besiegte und das Turnier auf Platz 6 beendete.
Bei den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko gehörten erneut zwei Spieler des TBSC zu den Gewinnern. Bei der Olympiade von 1972 in München gehörten zwei Tatabányer der ungarischen Mannschaft an die dort die Silbermedaille erkämpfte.
In diesem Jahr zog Tatabánya auch erstmals ins Endspiel des ungarischen Pokals vor, unterlag dort aber dem Ferencvárosi TC mit 1:2. In diesen Jahren zählte Tatabánya zu den führenden Vereinen des ungarischen Fußballs.
Die Teilnahme am Mitropa-Cup 1973 wurde ein größerer Erfolg, denn der Verein, der sich seinerzeit Tatabányai Bányász SC nannte, bezwang in den beiden Endspielen den jugoslawischen Verein Celik Zenica. Im darauffolgenden Jahr konnte er den Titel gegen ZVL Zilina aus der Tschechoslowakei verteidigen
In den 80er Jahren gehörte Tatabánya erneut zu den führenden Mannschaften Ungarns und zieht 1985 wieder in das ungarische Pokalfinale ein, unterliegt dort aber klar mit 0:5 gegen Honvéd. 1981 wird Tatabánya Vizemeister und erreicht seine bislang beste Ligaplatzierung. 1988 kann der Verein diesen Erfolg noch einmal wiederholen. Allerdings brachte der politischen Wechsels in Ungarn in den Anfangs-90er einen anhaltenden abstieg. 1993 startete die Mannschaft sogar nur noch in der 3. Liga und war nahe am Bankrott.
Nach der Saison 1997/98 kehrte der Verein in die 2. Liga zurück. Unter der Führung des aus dem Ausland zurückgekehrten József Kiprich erreichte Tatabanya 1999 sogar den Wiederaufstieg in das Oberhaus auch das ungarischen Pokalendspiel unterlag dort aber VSC Debrecen mit 0:2.
Im neuen Jahrtausend
Die nächsten Jahre verliefen turbulent und führten zu Abstieg und schliesslich Neugründung der Vereines im Jahr 2002 als Auto Trader Tatabánya. 2005 gelang schliesslich der Wiederaufstieg in die erste Liga wo man sich gleich mit einem beachtlichen 5. Platz einführen konnte. In der Saison 2006/07 hingen die Trauben aber wieder höher und es reichte nur noch zum 12. Rang.
Erfolge
- Mitropapokal: 1973, 1974 (als Tatabányai Bányász SC)
- Vizemeister: 1981, 1988
- Pokalfinalist: 1972, 1985, 1999
Bekannte Spieler
- Gyula Grosics (1956-62)
- István Vincze (1984-88)
- József Kiprich (1980-89 und 1998-2001 / davon 99-01 als Spielertrainer)
Bekannte Trainer
- Nandor Hidegkuti (1960)
