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Bedarfsermittlung

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Die Bedarfsermittlung ist ein Mittel der Betriebswirtschaft zur Bestimmung des Materialbedarfs eines Unternehmens oder eines Unternehmensteiles.

Der Materialbedarf für das Unternehmen wird mit der Zielsetzung ermittelt, die Nachfrage des Marktes mengen- und termingerecht zu erfüllen. Der Bedarf muss so exakt wie möglich ermittelt werden, geschieht dies nicht, so muss das Unternehmen mit gößeren Belastungen, durch erhöhte Lagerbestände und geringere finanzielle Liquidität, rechnen.

Primärbedarf

Der Primärbedarf ist der Bedarf an Erzeugnissen, verkaufsfähigen Baugruppen und Ersatzteilen. Er ist unter der Vorraussetzung bestimmbar, dass konkrete Kundenaufträge vorliegen, wobei zwischen Auftragseingang und Liefertermin alle zur Auftragserfüllung erforderlichen Tätigkeiten vorzunehmen sind. Ist die Voraussetzung nicht gegeben - wie in den häufigsten Fällen - wird versucht, den Bedarf mit Hilfe verschiedener Verfahren vorauszusagen.

Sekundärbedarf

Der Sekundärbedarf ist der Bedarf an Rohstoffen, Einzelteilen und Baugruppen, die zur Erstellung des Primärbedarfes benötigt wird.

Tertiärbedarf

Der Tertiärbedarf ist der Bedarf an Hilfsstoffen, Betriebsstoffen und Verschleißwerkzeugen, die zur Herstellung des Sekundär- und Primärbedarfes benötigt werden.

Bruttobedarf

Hierunter ist der periodenbezogene Gesamtbedarf zu verstehen, der aus dem Sekundär- bzw. Tertiärbedarf und dem Zusatzbedarf zusammengefasst wird.

Nettobedarf

Der Nettobedarf wird errechnet, indem man vom Bruttobedarf den Lagerbestand und den Bestellbestand abzieht und die Reservierungen und den Sicherheitsbestand addiert.

Zusatzbedarf

Der Zusatzbedarf ist der Bedarf für Ausschuss, Verschleiß, Schwund oder Verschnitt. Dieser Bedarf wird durch einen prozentualen Aufschlag vom Sekundärbedarf oder als feste Menge, basierend auf Vergangenheitsdaten, ermittelt.

Brutto-/Nettobedarfsrechnung

  Sekundärbedarf
+ Zusatzbedarf
---------------------
= Bruttobedarf
- Lagerbestand
+ Reservierungen
- Bestellbestand
+ Sicherheitsbestand
---------------------
= Nettobedarf

Ist der Nettobedarf positiv, bedeutet das, dass Material beschafft werden muss, um diesen Bedarf zu erfüllen. Eine Bestellung oder ein Auftrag sind zu generieren.

Ist der Nettobedarf negativ, bedeutet dies, dass ausreichend Material vorhanden sein wird und keine Bestellung auszulösen ist.

Für eine differenzierte Vorgehensweise zur Bedarfsermittling ist zwischen Bedarfsermittlungsstrategien, -methoden und -verfahren zu unterscheiden.