Rappe

Ein Rappe ist ein Pferd, dessen Mähne, Schweif und Fell schwarz sind.
Etymologie
Der Rappe ist von dem Raben abgeleitet – er ist also ein Rabenschwarzes Pferd. Das Wort Rabe ist mit den gleichbedeutenden Wörtern mittelhochdeutsch rabe, althochdeutsch hraban, niederländisch raaf, enlisch raven und altisländisch hrafn verwandt. Es ist mit der lautmalerischen Wurzel ker verwandt, von der auch Harke und krächzen abgeleitet ist. Die Wurzel ahmt scharrende, raschelnde oder kratzende Geräusche nach. Der Rabe ist damit also ein Krächzer. 6
Aussehen


Der klassische Rappe hat sowohl schwarzes Langhaar als auch schwarzes Fell. Hufe und Augen sind, Abzeichen außer acht gelassen, dunkel. Neben den „konstanten“ Rappen, die in jeder Jahreszeit schwarzes Fell haben (Glanzrappen oder Blaurappen), gibt es auch Sommerrappen, die im Winter ein bräunliches oder rötliches Fell bekommen, und Winterrappen, welche im Sommer ein eher bräunliches, gräuliches (Kohlrappen) oder rötliches Fell tragen. a b
Verwechslungsmöglichkeiten
Kohlfüchse, Schwarzbraune und Smoky Blacks können so dunkel sein, daß man sie für Rappen halten könnte, obwohl sie genetisch keine Rappen sind.
- Bei Rappen sind Mähne Schweif und Rücken meist am stärksten ausgebleicht. Der Bereich um die Augen, das Maul und der Bauch sind richtig schwarz, wenn dort keine Abzeichen zu erkennen sind.
- Bei Schwarzbraunen sind Beine, Mähne und Schweif meist erkennbar dunkler als der Körper. Die Augen, der Bereich vor dem Ansatzpunkt des Hinterbeines und manchmal das Maul sind dagegen erkennbar braun.
- Kohlfüchse sind am Rücken gewöhnlich nicht heller als am Bauch.
| Völlig schwarzer Rappe | Rappe, durch Sommersonne ausgebleicht | Das Fell um das Auge eines Rappen bleibt schwarz | Dunkelfuchs | Schwarzbrauner | Das Fell um die Augen eines Schwarzbraunen ist braun |
Genetik


Genetisch betrachtet ist die Rappfarbe der Melanismus des Pferdes. Es gibt zwei unterschiedliche Möglichkeiten, wie diese Farbe entstehen kann.
Rezessive schwarze Farbe: der normale Rappe
Damit ein Pferd zum Rappen wird muß er auf dem Agoutilocus zwei mal das rezessive Allel a für die Rappfarbe haben und auf dem Extension-Locus mindestens einmal das dominante Allel E haben, das schwarze Farbe an Mähne und Schweif zuläßt. 2 3 4 5
Dominant schwarze Farbe
Es gibt bei Arabern ein Gen für dominant schwarze Farbe, das dem Extension-Locus zugeschrieben wird. Ein Pferd, das dieses Gen ein mal trägt, also hierfür heterozygot ist, wird unabhängig von den weiteren Genen auf Extension- und Agoutilocus zum Rappen. 1
Rassen
Rappe ist eine eher seltene Farbe. Dennoch ist es bei einigen Pferderassen, wie beispielsweise dem Friesen, dem Fell Pony und dem Mérens-Pferd, im Zuchtstandard verankert, dass sie Rappen sein müssen.
Sonstiges
- Fellfarben der Pferde
- Genetik der Pferdefarben
- Commons: Rappen – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Weblinks
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- Englisch: Auswirkungen verschiedenster Gene auf die Rappfarbe
Quellen
- Fehler bei Vorlage * Pflichtparameter fehlt (Vorlage:FNZ): "2" Sponenberg, D.P., Weise, M.C.: Dominant black in horses. Genetics Selection Evolution 29:403-408, 19971{{{2}}}
- Fehler bei Vorlage * Pflichtparameter fehlt (Vorlage:FNZ): "2" [Horse breeding: genetic tests for the coat colors chestnut, bay and black. Results from a preliminary study in the Swiss Freiberger horse breed] Schweiz Arch Tierheilkd. 2002 Aug;144(8):405-12. German.PMID: 122244462{{{2}}}
- Fehler bei Vorlage * Pflichtparameter fehlt (Vorlage:FNZ): "2" H-J Wagner, M Reissmann: New polymorphism detected in the horse MC1R gene Animal Genetics 31 (4), 289–290 (2000). doi:10.1046/j.1365-2052.2000.00655.x3{{{2}}}
- Fehler bei Vorlage * Pflichtparameter fehlt (Vorlage:FNZ): "2" Marklund, L., Moller, M.J., Sandberg, K., Andersson, L.: A missense mutation in the gene for melanocyte-stimulating hormone receptor (MC1R) is associated with the chestnut coat color in horses, Mammalian Genome 7:895-899, 1996. Pubmed reference: 8995760.4{{{2}}}
- Fehler bei Vorlage * Pflichtparameter fehlt (Vorlage:FNZ): "2" Krista Siebel; Juli 2001; Analyse genetischer Varianten von Loci für die Fellfarbe und ihre Beziehungen zum Farbphänotyp und zu quantitativen Leistungsmerkmalen beim Schwein Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Grades eines Doktors der Veterinärmedizin; Institut für Nutztierwissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin5{{{2}}}
- Fehler bei Vorlage * Pflichtparameter fehlt (Vorlage:FNZ): "2" Grünter Dodrowski, Paul grebe u.A.: Duden. Etymologie. Herkunftswörrterbuch der deutschen sprache. Bibliographisches Institut Mannheim, Wien Zürich. Dudenverlag 1963 ISBN 3-411-00907-16{{{2}}}