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Eberswalde

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Wappen Karte
Wappen von Eberswalde
Basisdaten
Bundesland: Brandenburg
Kreis: Barnim
Fläche: 58,2 km²
Einwohner: 42.236 (31. Dezember 2003)
Bevölkerungsdichte: 738 Einwohner je km²
Höhe: 58 m ü. NN
Postleitzahl: 16225, 16227, 16230
16202, 16204 und 16222
Vorwahl: 03334
Geografische Lage: 13° 50' n. Br.
52° 50' ö. L.
Kfz-Kennzeichen: BAR (früher EW)
Gemeindeschlüssel: 12 0 60 052
Stadtgliederung: 7 Ortsteile
Offizielle Website: eberswalde.de
E-Mail-Adresse: stadtverwaltung@eberswalde.de
Politik
Bürgermeister: Reinhard Schulz (parteilos)
Regierende Partei: SPD

Eberswalde ist die Kreisstadt des Landkreises Barnim im Nordosten des Bundeslandes Brandenburg. Eberswalde wird auch „Waldstadt“ genannt, denn es gibt rings um die Stadt ausgedehnte Waldgebiete und das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin mit dem Totalreservat Plagefenn. Bis zur Wende war der Charakter der Stadt durch vielfältige Industrie (Kran- und Rohrleitungsbau, Walzwerke und andere Großbetriebe) geprägt.

Geografie

Geografische Lage

Eberswalde liegt ca. 50 km nordöstlich von Berlin und ist Kreisstadt des Landkreises Barnim im Land Brandenburg.

Der Landkreis Barnim grenzt an die Landkreise Uckermark, Märkisch Oderland, Oberhavel und das Land Berlin.

Geologie

Eberswalde liegt inmitten des 'Eberswalder Urstromtals', welches in der letzten Weichseleiszeit entstanden ist und sich in ost- westlicher Richtung von der Oder bis nach Berlin erstreckt. Das Stadtzentrum liegt mitten im Urstromtal, die Stadt erstreckt sich weitgehend im Tal, nur einige Stadtteile wie Nordend, Ostende und Südend befinden sich an den Hängen des Tales auf dem Sander. Als Baugrund ist überwiegend Sand und Kiessand bis in große Tiefen anzutreffen, Lehm- oder Mergeleinschlüsse treten zeitweise auf. Der Grundwasserpegel liegt in der Innenstadt relativ hoch wenige Meter unter OFG.

Marktplatz Eberswalde, Panoramabild 360°

Ausdehnung des Stadtgebiets

  • Größe: 7,7 x 14,1 km


Orte in der Region

Stadtgliederung

Stadtteil Westend mit Erläuterungen
Stadtzentrum Eberswalde
  • Nordend (überwiegend Wohngebiet, Eigenheime, Neubauten aus DDR- Zeit, Landesklinik, kaum noch Industrie)
  • Ostende (fast ausschließlich Wohngebiet, überwiegend Eigenheime)
  • Westend (überwiegend Wohngebiet, ehemaliges Kranbau- Gelände)
  • Südend (neu seit 2003 aus den ehemaliegen Artilleriekasernen an der Tramper Chaussee entsanden, welche von der Sowjetarmee besetzt waren)
  • Leibnitzviertel (Neubaugebiet aus den 70er Jahren, gehört zu Eberswalde)
  • Eisenspalterei (ehemaliges Industriegebiet mit dem heutigen Familiengarten, auf dessen Gelände die Landesgartenschau 2002 stattfand, gehört zu Finow)
  • Kupferhammer (überwiegend Eigenheime, gehört zu Westend)
  • Brandenburgisches Viertel (Neubaugebiet aus den 80er Jahren, gehört zu Finow))
  • Finow (ehemals Heegermühle, gemischte Bebauung, metallverarbeitende Industrie)
  • Clara- Zetkin- Siedlung (Eigenheime)
  • Lichterfelde (Ort nördlich des Oder- Havel- Kanals)
  • Sommerfelde (Dorf östlich von Eberswalde)
  • Tornow (Dorf östlich von Sommerfelde)

Als Grenze zwischen Eberswalde und Finow wird allgemein der Bahnübergang am Fuß des Kranbaubergs angesehen.


Geschichte

Marktplatz Eberswalde mit Maria-Magdalenen-Kirche

Die für den Verkehr wichtige Furt durch die Finow hat offensichtlich schon in urgeschichtlicher Zeit große Bedeutung und Anziehungskraft besessen.

Der Golddepotfund in der Messingwerksiedlung aus der nordischen jüngeren Bronzezeit gibt Hinweise auf Verbindungen in das heutige Siebenbürgen. Er gilt als der größte Goldfund in Deutschland. Die acht Goldschalen sowie 73 andere Teile wie Halsschmuck und Armbänder mit einem Gesamtgewicht von etwa 2,60 kg purem Gold stammen aus dem 9. Jahrhundert v. Chr. und wurden 1913 bei Ausschachtungsarbeiten eines Hauses in einem Tongefäß entdeckt und nach Berlin gebracht. 1945 fielen diese offenbar der Roten Armee in die Hände. Von russischer Seite wurde jahrzehntelang geleugnet, dass der Schatz in Moskau sei, obwohl man es seit 10 Jahren nicht mehr abstritt. Eine Reporterin von Spiegel TV machte den so genannten Eberswalder Goldschatz nach mehrmonatiger Recherche im Moskauer "Puschkin-Museum" in einem Geheimdepot ausfindig. So konnten Ende Januar 2004 erstmals seit 60 Jahren wieder Originalfotos von ihm veröffentlicht werden.

Marktplatz von Eberswalde, Blick zum Rathaus

Nördlich der Finowfurt wurde eine slawische Wallburg nachgewiesen.

Im Zuge von Grenzsicherungen des Markgrafen von Brandenburg gegen die pommersche Uckermark entsteht auf einem der südlich der Stadt gelegenen Höhenzüge (heute Schloss- oder Hausberg) eine markgräflicher Burg. Diese wird im Jahre 1261 erwähnt, ist aber schon im 14. Jahrhundert wieder verfallen. Am Fuße des Schlossberges entwickelt sich das Suburbium Ebersberg, welches mit dem jenseits der Finowfurt gelegenen Jakobsdorf zu einer - zwischen Finow und Schlossberg gelegenen - Marktsiedlung verschmilzt. Im Jahre 1276 wird ein Everswolde erstmalig erwähnt - 1307 heißt es schon "in nova civitate Everswolde". Der Ortsname Neustadt-Eberswalde galt bis ins 19. Jahrhundert. Seit dem 30. Mai 1877 hieß die Stadt offiziell Eberswalde. Sie schied am 1. April 1911 aus dem Kreis Oberbarnim aus und bildete nunmehr bis 1945 einen eigenen Stadtkreis.

während der 750-Jahrfeier der Stadt Eberswalde: Blick auf die Bibliothek der FH

Als offizielle Stadtgründung für Eberswalde gilt das Jahr 1254, sodass im Jahr 2004 Eberswalde seine 750-Jahrfeier beging. Dieses Jubiläum wird jedoch von einigen Historikern bestritten, da der Ort erst 1276 erstmals urkundlich erwähnt wurde.

die neuen Glocken der Maria-Magdalenen-Kirche in Eberswalde

Der Grundriss der Stadt lässt noch heute die nach einheitlichem Plan angelegte Gitterform gut erkennen: drei nordsüdlich verlaufende Längs- und sechs Querstraßen mit dem rechteckigen Markt zwischen zwei Hauptstraßen im Zentrum des Ortes. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts wird die Stadt durch eine Stadtmauer mit vorgelagerten, doppelten Wällen und Gräben befestigt. Vier Tore ermöglichen das Betreten oder Verlassen der Stadt. Wesentliche Einnahmequellen dürften sich ergeben haben durch die 1306 erfolgte markgräfliche Überlassung des Marktzolls, 1307 Mahlzwang für umliegende Dörfer (Karutz, Gersdorf, Sommerfelde) sowie 1317 Straßen- und Stapelzwang für die Handelsstraße Frankfurt-Stettin.

Im Jahr 1830 wird die Forstakademie von Berlin nach Eberswalde verlegt. Noch heute sind die 1990 wieder gegründete Fachhochschule und forstliche Einrichtungen ein fester Bestandteil der Stadt. Im Jahr 1956? wurde die Forstakademie geschlossen bzw. nach Tharandt bei Dresden verlegt. Am südlichen Stadtrand befindet sich der forstbotanische Garten.

Von 1909 bis 1939 betrieb die Lorenz AG in der Nähe von Eberswalde eine Versuchsfunkstelle, von der auch rundfunkartige Übertragungen zwischen 1919 und 1925 durchgeführt wurden.
Als größter Antennenträger wurde ein eisenarmierter, abgespannter Holzgittermast von 70 Metern Höhe errichtet.
1930 wurde im Rahmen eines Großversuchs die Technik des Richtfunkfeuers erprobt. 1939 wurde die Funkversuchsstelle aufgelöst, die Antennenanlagen demontiert und in den Gebäuden eine Forschungsstelle für Torfverwertung eingerichtet. Am 20. April 1945 gab es in Eberswalde um 19:00 Uhr den ersten Panzeralarm, etwa in dieser Stunde verließ Hermann Göring sein Anwesen 'Carinhall' in der Schorfheide Richtung Obersalzberg. Die SS- Sondereinheit ' Gruppe Steiner' verschanzte sich nördlich der Stadt jenseits des Oder- Havel- Kanals (damals Großschiffahrtsweg) und sprengte alle Brücken in der Nähe der Stadt. In der Nacht vom 25. auf den 26. April 1945 wurde die Innenstadt von deutschen Flugzeugen mit Brandbomben stark zerstört. Ob diese Flugleuge deutschem Kommando unterstanden, ist umstritten, weil die deutsche Luftwaffe zu diesem Zeitpunkt kaum noch über Treibstoffreserven verfügte. Einen strategischen Zweck erfüllte dieser Angriff nicht, da die sowjetischen Eliteeinheiten Eberswalde im Süden entlang der 'Bernauer Heerstraße' umgingen um möglichst schnell Berlin zu erreichen. Etwa zeitgleich wurden mehrere Gebäude der Stadt vom sogenannten Werwolf angezündet: der Aussichtsturm, der Wasserfall (Ausflügsgaststätte) und andere. Von 1954 bis 1963 war in den Gebäuden der ehemaligen Versuchsfunkstelle Eberswalde das Institut für Forstwirtschaftliche Arbeitslehre der Humboldt Universität Berlin untergebracht.

Eingemeindungen

Am 1. Mai 1936 wurde die Gemeinde Kupferhammer aus dem Kreis Oberbarnim in den Stadtkreis Eberswalde eingegliedert.

Im Jahre 1970 fand die Vereinigung der bis dahin eigenständigen Städte Eberswalde und Finow unter dem neuen Namen Eberswalde-Finow statt.

1990 wurde aus 'Eberswalde-Finow' wieder 'Eberswalde'.

Im Jahre 1993 wurden die Gemeinden Sommerfelde und Tornow eingemeindet. Diese Dörfer haben wie ander Dörfer der Eberswalder Umgebung (Trampe, Klobbicke, Tuchen) die PLZ 16230.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohnerzahl Quelle
1817 3881 Aufzeichnungen der Maria- Magdalenen- Gemeinde
1825 3850 Aufzeichnungen der Maria- Magdalenen- Gemeinde
1831 4388 Aufzeichnungen der Maria- Magdalenen- Gemeinde
1840 8444 Aufzeichnungen der Maria- Magdalenen- Gemeinde
1875 10.483 Rudolf Schmidt: Geschichte der Stadt Eberswalde, Band 2 1941, Kapitel 73
1885 13.241 Rudolf Schmidt: Geschichte der Stadt Eberswalde, Band 2 1941, Kapitel 73
1895 18.164 Rudolf Schmidt: Geschichte der Stadt Eberswalde, Band 2 1941, Kapitel 73
1905 22.727 Rudolf Schmidt: Geschichte der Stadt Eberswalde, Band 2 1941, Kapitel 73
1915 25.798 Rudolf Schmidt: Geschichte der Stadt Eberswalde, Band 2 1941, Kapitel 73
1925 29.435 Rudolf Schmidt: Geschichte der Stadt Eberswalde, Band 2 1941, Kapitel 73
1935 32.717 Rudolf Schmidt: Geschichte der Stadt Eberswalde, Band 2 1941, Kapitel 73
1938 37.310 Rudolf Schmidt: Geschichte der Stadt Eberswalde, Band 2 1941, Kapitel 73
1939 42.078 Rudolf Schmidt: Geschichte der Stadt Eberswalde, Band 2 1941, Kapitel 73

Politik

Die Stadtverordnetenversammlung Eberswalde zählt 36 Stadtverordnete. Die Sitzverteilung stellt sich seit der letzten Kommunalwahl am 26. Oktober 2003 wie folgt dar:

SPD: 9 Sitze
PDS: 8 Sitze
CDU: 7 Sitze
Grüne/BFB: 4 Sitze
BKB / Freie Wähler: 3 Sitze
FDP: 3 Sitze
Partei rechtsstaatliche Offensive: 2 Sitze

Landtagswahl am 19. September 2004

Neue Landtagsabgeordnete für die Stadt Eberswalde ist Margitta Mächtig (PDS). Sie setzte sich mit 35,7 % der Stimmen gegen Peter Kikow (SPD) mit 24 % und Thomas Lunacek (CDU) mit 17,5 % durch. Auch bei den Zweitstimmen erzielte die PDS das beste Ergebnis. Hier liegt die Partei mit 33,1 % vor der SPD (32,3 %) und der CDU (15,4 %). Die Wahlbeteiligung lag mit 55,3 % über der aus dem Jahr 1999.

Wappen

Stadtwappen am alten Rathaus

In Silber eine grüne bewurzelte Eiche mit goldenen Eicheln, zu beiden Seiten des Stammes zwei zugewendete schwarze Eber mit goldenen Hauern und Rückenborsten, in der Baumkrone der rote brandenburgische Adler.

Die Farben der Stadt sind Schwarz, Weiß und Grün.

Ortsstatut über die Farben und das Wappen der Stadt Eberswalde
Auf Grund des § 11 der Städteordnung für die östlichen Provinzen vom 30. Mai 1853 wird hiermit unter Zustimmung der Stadtverordnetenversammlung folgendes Ortsstatut erlassen

§ 1
Die Farben der Stadt Eberswalde sind Schwarz, Silber (Weiß), Grün.

§ 2
Als Wappen führt die Stadt in Silber einen grünen, bewurzelten Eichbaum mit goldenen Eicheln, zwischen dessen auseinandergebogenen Ästen ein rechtsstehender, goldenbewehrter roter Adler schwebt, rechts und links vom Stamme begleitet von zwei einwärtsstehenden schwarzen Ebern mit goldenen Rückenborsten.

§ 3
Vorstehendes Ortsstatut tritt mit seiner Verkündung in Kraft.

Das preußische Staatsministerium hat die Genehmigung zur Führung des wappens unter dem 13. August 1928 erteilt. ... Eberswalde, den 24. September 1928

Der Magistrat

Städtepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Maria- Magdalenen- Kirche

Ausflugsziele in der Stadt beziehungsweise in unmittelbarer Umgebung

Museen

  • Museum in der Adler Apotheke

Musik

  • St. Georgs-Kapelle - Kleine Konzerthalle
  • Garage-Konzerte (unter anderem Eberswalder Jazztage)
  • Freilichtbühne auf dem Gelände des Familiengartens (ehemals Landesgartenschau)
  • Choriner Musiksommer
  • Haus Schwärzetal


Bauwerke

Teufelsbrücke Finowkanal, Panoramabild 180°
die stark baufällige Brücke wurde im Herbst 2004 abgerissen
Schillertreppe zur Eberswalder Lichternacht

Im ältesten Fachwerkhaus der Stadt, der Adler Apotheke aus dem 17. Jahrhundert, befindet sich heute die Touristeninformation, das Heimatmuseum und das Standesamt. Am Marktplatz befindet sich das Alte Rathaus, es ist ein barockes Bürgerhaus aus dem jahr 1775 und wurde als Wohnhaus des Tuchfabrikanten Heller erbaut. Ebenfalls in der Nähe des Marktplatzes befindet sich die Maria- Magdalenen- Kirche, eine hochgotische Stadtpfarrkirche aus dem 13.Jahrhundert mit der höchsten gemauerten Kirchturmspitze der Welt. Der 'Walter- Gropius- Bau' der 'Landesklinik Eberswalde' (Klinik für Psychiatrie) war vom 2. Weltkrieg bis nach der Wende von der Sowjetarmee besetzt, wurde umfassend renoviert. Im Stadtzentrum befinden sich am südlichen Rand des Eberswalder Urstromtals 2 Treppen: Goethetreppe und Schillertreppe. Als Neubau wurde die Bibliothek der Fachhochschule Eberswalde mit Architekturpreisen bedacht.

Einige Kilometer nördlich der Stadt befindet sich das Kloster Chorin, eine Ruine des von Zisterziensermönchen erbauten Komplexes. Östlich von Eberswalde findet man das Schiffshebewerk Niederfinow.

weitere Bauwerke:

  • genietete Bahnhofsbrücke (typische genietete Bauweise Beginn des 20. Jahrhunderts)
  • Bahnunterführung unter dem Oder-Havel-Kanal
  • Kupferhäuser in der Messingwerksiedlung, Finow (entworfen u.a. vom Bauhaus-Gründer Walter Gropius
  • expressionistischer Wasserturm neben den ehemaligen Hirsch-Werken, Finow
  • Mischfutterwerk (Betonklotz, höchstes Gebäude)
  • Teufelsbrücke am Finowkanal

Parks

Löwengehege im Tierpark Eberswalde

Für die Stadt hat sich der Beiname 'Waldstadt' eingebürgert, was aber nicht offiziell verbrieft ist. Auch in der Stadt finden sich viele Grünflächen, welche allerdings größtenteils durch einen Luftangriff der deutschen Luftwaffe im April 1945 und damit zerstörte Wohnbebauung im Zentrum der Stadt entstanden sind. Am südlichen Stadtrand befindet sich inmitten des Eberswalder Stadtforst der Tierpark Eberswalde und der Forstbotanischer Garten Eberswalde. Anläßlich der Landesgartenschau 2002 entstand in Eisenspalterei auf dem Gelände des ehemaligen Altwerkes (Walzwerk) der Familiengarten. Im Zentrum der Stadt befindet sich nahe des Campus der Fachhochschule der Park Weidendamm.

Naturdenkmäler

Die Stadt Eberswalde ist umgeben von ausgedehnten Waldflächen. Direkt an die Stadt grenzt im Süden der Eberswalder Stadtforst, welcher sich bis nach Trampe, Klobbicke, Tuchen und Grüntal erstreckt und eine Fläche von ca. 60 km² hat. Nordöstlich der Stadt befindet sich der Werbellinsee und direkt dahinter das größte zusammenhängende Waldgebiet Deutschlands, die Schorfheide, welche eines der Kernstücke des Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin ist. Nordöstlich der Stadt befinden sich weitere ausgedehnte Waldflächen mit dem Totalreservat Plagefenn nördlich der Ortschaft Liepe. Rings um die Stadt liegen viele Seen, Bäche, Moore und Heiden.

Sport

Der Fußballverein MOTOR Eberswalde ist der größte Sportverein der Stadt und spielt mit seiner ersten Mannschaft in der 4. Liga (Oberliga, NOFV-Nord). Die Sektion Segeln von Stahl Finow hat ihren Standort am westlichen Ende des Werbellinsees in Wildau bei Eichhorst. Tischtennis hat in Finow eine lange Tradition, der TTC- Finow ist nicht nur national eine Größe. In der neuen Sporthalle der Technischen Werke in Westend ist der Judoclub Eberswalde beheimatet. Der Tauchclub Werbellow ist in Eberswalde zu Haus, hat seine Tauchbasis am Werbellinsee. Vor 50 Jahren - am 15. Juli 1952 - gründete sich aus der Chemischen Fabrik Finowtal die Betriebssportgemeinschaft „Chemie Finow". Daraus entstand der heutige FSV Eintracht Finowtal. Auf das Jahr 1891 sind die ersten Anfänge des Schwimmsports in Eberswalde zurückzuführen. Seitdem hat der Eberswalder Schwimmverein viele große Erfolge gefeiert. Treffpunkt ist die Schwimmhalle (baff) im Stadtteil Westend.

Regelmäßige Veranstaltungen

Fasching / Karneval

Die ersten Faschingsveranstaltungen in Eberswalde reichen bis ins 19. Jahrhundert zurück. Seit Mitte der 80er Jahre gibt es Fasching und Karneval in Eberswalde. Traditionell ist der Austragungsort der sog. "Schuppen", das Haus Schwärzetal, der die Ausgestaltung der Räumlichkeiten für die Faschingsfeiern bietet. Fasching und Karneval sowie die Veranstaltungen andere Vereine bilden die Eberswalder Faschingstage.

"Rock me Magdalena"

Alljährlich finden zu Weihnachten Rockkonzerte in der Maria- Magdalenen- Kirche statt. Die Konzerte gehen auf Initiativen des evangelischen Jugendkellers zurück.

Filmfest Eberswalde

Seit September 2004 gibt es in Eberswalde ein mehrtägiges Filmfest zu Dokumentar-, Kurz- und Experimentalfilmen internationaler Künstler, welches jährlich stattfinden soll. Zum ersten Filmfest in den Passage Lichtspielen vom 16. bis 19. September 2004 wurden 45 Arbeiten internationaler Filmmacher aus 25 Nationen unter dem Motto "Der Private Blick" gezeigt. Zusätzlich gabe es einen Nachwuchsfilmpreis namens "Piggy". Organisiert wird das Filmfest vom Verein SEHquenz e.V. für kommunale Filmarbeit.

Kulinarische Spezialitäten

Eberswalder Spritzkuchen

Zubereitung Eberswalder Spritzkuchen

Der Eberswalder Spritzkuchen ist ein Gebäck aus Brandteig, der in Fett ausgebacken wird. In der Zeit nach der Weltwirtschaftskrise wurden von der Stadt Eberswalde zwei Notgeld-Scheine ausgegeben (25 und 50 Pfennig). Es kursiert das Gerücht, dass diese Scheine zum Bezahlen von Spritzkuchen auf dem Bahnhof gedacht waren.
Der Berliner Konditor und Lebküchler Gustav Louis Zietmann erwirkt am 23.2.1832 die Genehmigung, sich als Konditor niederzulassen. Am 1.4.1832 eröffnet er seine Konditorei und überrascht die Bevölkerung mit einem neuen Gebäck, dem originalen Eberswalder Spritzkuchen. Ab 1842 lieferte er seine Spritzkuchen an den Bahnhof, wo seit dem 1. August die neue Bahnlinie Berlin - Stettin verkehrte. So wurden die Spritzkuchen ein Werbeträger für die Stadt und viele Reisende verbanden den Namen von Eberswalde mit den Spritzkuchen.

Eberswalder Würstchen

Eberswalder Würstchen sind eine besondere Eberswalder Spezialität. Es sind spezielle Bockwürstchen in echtem Darm, die eine große Verbreitung auch außerhalb von Eberswalde erlangten.

Wirtschaft und Infrastruktur

Die industrielle Ansiedlungen in der Stadt sind geprägt durch den Rohrleitungsbau, den Binnenhafen und den Kranbau. Weiterhin gibt es einige Betriebe aus der Lebensmittelverarbeitung.

Verkehr

historischer Skoda O-Bus in Eberswalde
MIG-21 Flugzeug

In Eberswalde gibt es eines der letzten O-Bus-Netze Deutschlands. Erstmals 1901 für wenige Monate, dann seit 1940 fährt der elektrische Oberleitungsbus in der Stadt. Eberswalde ist die einzige Stadt Brandenburgs mit einem Obus-Betrieb.

  • Flugplatz Finow
  • Bahn: Nahverkehr nach Berlin, Fankfurt (Oder), Stralsund und Templin (Fernbahnlinie Berlin-Stettin)
  • Bundesstraße: B 2 (Berlin - Stettin), B 167 (Neuruppin - Frankfurt/Oder)
  • Bundesautobahn: nahe A 11 (Berlin - Stettin)
  • Oder-Havel-Kanal (Binnenhafen Eberswalde), Finowkanal

Ansässige Unternehmen

  • Fleischverarbeitungswerk in Britz
  • Mischfutterwerk
  • Kranbau Eberswalde
  • Automotive Finow

Medien

  • Märkische Oderzeitung (Auflage: ca. 31.000 regional, 312.000 gesamt, Amtsblatt)
  • Eberswalder Blitz (Auflage: ca. 91.000)
  • Eberswalde.TV (über Kabel angeschlossen: 17.000 Haushalte)
  • Medienhaus Eberswalde
  • TELTA Citynetz Eberswalde GmbH
  • textfabrik.org

Behörden, Institutionen, Körperschaften

  • Landeskriminalamt
  • Kreishaus
  • Finanzamt
  • Katasteramt
  • Materialprüfungsamt Brandenburg

Bildung

Grundschulen

  • Europaschule Grundschule Mitte
  • Grundschule "Bruno H. Bürgel"
  • Grundschule Westend
  • Grundschule Finow
  • Grundschule "Schwärzesee"

weiterführende Schulen

  • Goethe-Realschule
  • Gesamtschule Mitte
  • Gesamtschule Westend
  • Gesamtschule Finow
  • Gesamtschule "Albert Einstein" mit gymnasialer Oberstufe

Gymnasien:

  • Gymnasium Alexander v. Humboldt Eberswalde
  • Gymnasium Finow
Fassade der FH Eberswalde
Campus der FH an der Friedrich-Ebert-Straße

Fachhochschule Eberswalde

Die Fachhochschule Eberswalde (University Of Applied Sciences) hat eine lange Tradition in der Stadt. 'Mit der Natur für den Menschen' steht in ihrem Leitbild. Folgende Studiengänge werden momentan angeboten:

  • Forstwirtschaft
  • Landschaftsnutzung und Naturschutz
  • Holztechnik
  • Betriebswirtschaft

Bachelor:

  • Landschaftsnutzung und Naturschutz
  • International Forest Ecosystem Management
  • Ökolandbau und Vermarktung
  • Regionalmanagement

Master:

  • International Forest Ecosystem Information Technology
  • Nachhaltiger Tourismus

Kirchen, Freikirchen, Religionsgemeinschaften

Kirchen

  • Die Evangelische Stadtkirchengemeinde Eberswalde gehört zur Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg und besitzt fünf Kirchengebäude: die 1241 gegründete Maria-Magdalenen Kirche in Eberswalde, die 1892-94 gebaute St. Johanniskirche, die 1952-54 gebaute Pfingstkapelle Ostende und die Friedenskirche Westend im Brandenburgischen Viertel sowie die Kirche in Finow.
  • Die Römisch-katholische Kirche besitzt jeweils eine Kirche in den Stadtteilen Eberswalde (St. Peter und Paul, 1877) und Finow (Heilige Theresia vom Kinde Jesu, 1934). Seit dem 1.1.1938 ist Eberswalde Sitz eines Dekanats. [1]

Freikirchen


Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Verleihung

Bemerkungen

Ehrenbürger


1817

noch heute erinnert die Schicklerstraße im Stadtzentrum an diesen Ehrenbürger

Schickler, David
Bankier und Inhaber der Eberswalder Eisenwarenfabrik
* 2. September 1755 Berlin , † 3. März 1818 Eberswalde


25.10.1876

 

Bergmann, Theodor
Kaufmann und Ratmann
* 17. Januar 1808 Peitz (Kr. Cottbus), † 15. April 1883 Eberswalde


17. 8. 1892

 

Schreiber, Johann Gottlieb
Kürschnermeister, Kaufmann und Stadtverordneter
* 4. 12. 1802 Trebnitz in Schlesien, † 30. 11. 1905 Eberswalde


29. 8. 1899

 

Roebel, Wilhelm
Mühlenbesitzer, Beigeordneter und Mitglied des Kreisausschusses Oberbarnim
* 19. 2. 1821 Chinnow, † 17. 8. 1901 Eberswalde


29. 8. 1899

 

Lautenschlaeger, August
Kaufmann und Stadtrat
* 7. 2. 1843 Eberswalde, † 23. 12. 1918 ebenda


1900

ihm wurde ein Denkmal am Weidendamm gewidmet, eine Straße trägt seinen Namen

Danckelmann, Dr. Bernhard
Landforstmeister, Forstakademiedirektor und Stadtrat
* 5. 4. 1831 Oberförsterei Obereimer bei Arnsberg, † 19. 1. 1901 Eberswalde


 



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Söhne und Töchter der Stadt

in Eberswalde geboren oder langzeitig tätig waren

Sonstiges

Eberswalder Kanaldeutsch

Eberswalder Kanaldeutsch ist strenggenommen kein eigenständiger Dialekt, sondern eine etwas veränderte Variante des Berliner Dialektes.

Literatur

  1. Rudolf Schmidt: Geschichte der Stadt Eberswalde. Band 1 bis 1740. Eberswalde 1939/Band 2 von 1740 - 1940, Eberswalde 1940
  2. Rudolf Schmidt: Geschichte der Stadt Eberswalde. Band 1 bis 1740. Eberswalde 1939/Band 2 von 1740 - 1940, Nachdruck Eberswalde 1994
  3. Ilona Rohowski: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland - Denkmale in Brandenburg - Landkreis Barnim - Stadt Eberswalde. Band 5.1, Wernersche Verlagsgesellschaft. 1. Auflage 1997, ISBN 3-88462-136-X
  4. Stadtverwaltung Eberswalde: Zeitzeichen, Eberswalde - Geschichte und Geschichten. ISBN 3-9805947-3-4
  5. Eberswalde, in: Meyers Konversationslexikon, 4.Aufl. 1888-89, Bd.5, S.283.
  6. Verein für die Geschichte der Mark Brandenburg, Märkische Forschungen, 20 Bände Berlin 1841 - 1887
Commons: Eberswalde – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien