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Williams F1

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Williams
Name AT&T Williams F1 Team
Unternehmen Williams Grand Prix Engineering Ltd.
Unternehmenssitz Grove, Großbritannien
Teamchef Vorlage:Flagicon Frank Williams
Techn. Direktor Vorlage:Flagicon Sam Michael
Saison 2008
Fahrer (7) Vorlage:Flagicon Nico Rosberg
(8) Vorlage:Flagicon n/a
Testfahrer Vorlage:Flagicon Narain Karthikeyan
Chassis Williams FW30
Motor Toyota RVX-08 V8 ca. 720 PS
Reifen Bridgestone
Statistik
Erster Grand Prix Argentinien 1978
Gefahrene Rennen 575
Konstrukteurs-WM 9 (1980, 1981, 1986, 1987, 1992, 1993, 1994, 1996, 1997)
Fahrer-WM 7 (1980, 1982, 1987, 1992, 1993, 1996, 1997)
Rennsiege 113
Pole Positions 125
Schnellste Runden 129
Position 2007 4. (33 Punkte)
Punkte
(Stand: nach GP Brasilien 2007)

Williams ist ein britisches Formel-1-Rennteam mit Sitz im englischen Grove, das nach seinem Mehrheitsbesitzer Sir Frank Williams benannt ist. Der offizielle Firmennamen des Teams lautet Williams Grand Prix Engineering Ltd..

Das Rennteam wurde 1977 von Frank Williams und Patrick Head neugegründet, nachdem das vorherige (1969 gegründete) Williams-Team 1976 an den austrokanadischen Geschäftsmann Walter Wolf verkauft wurde, der es unter dem Namen Walter Wolf Racing betrieb. Die Nomenklatur der Williams-Fahrzeuge beginnt daher ab 1977 mit der Bezeichnung "FW06".

Entwicklung des Teams

Die erste Formel-1-Saison bestritt das Team im Jahr 1978 mit dem FW06, der von einem Ford-Cosworth-Motor angetrieben wurde. 1980 wurde Alan Jones auf einem Williams Formel-1-Weltmeister und das Team gewann auch die Konstrukteursmeisterschaft, ebenso wie 1981. 1986 und 1987 gewann Williams mit Honda-Motoren (die seit 1984 eingesetzt wurden) die Konstrukteursmeisterschaft. 1987 wurde Nelson Piquet Weltmeister vor seinem Teamkollegen Nigel Mansell. Nachdem die Turbomotoren verboten worden waren, bestritt das Team die Saison 1988 mit einem Judd-Motor, ab 1989 fuhr man dann mit Renault-Motoren.

1992 war dann das große Jahr von Williams: Mit ihren Autos mit der revolutionären aktiven Radaufhängung dominierten sie die Saison quasi nach belieben. Nigel Mansell gewann als erster Fahrer die ersten 5 Rennen der Formel-1-Saison in Folge. Er gewann insgesamt neun Rennen und hatte 14 mal die Pole Position inne, Riccardo Patrese wurde am Ende zweiter. 1993 fuhren Alain Prost und Damon Hill für das Williams-Team und Prost wurde in diesem Jahr zum vierten Mal Weltmeister. Im dritten Rennen der Saison 1994 in Imola verunglückte Ayrton Senna tödlich mit seinem Williams. Auch in jenem Jahr wurde das Team wieder Konstrukteurs-Weltmeister, ebenso wie in den Jahren 1996 und 1997, als man auch den Fahrer-Weltmeister stellte: 1996 Damon Hill, 1997 Jacques Villeneuve.

Die Jahre 1998 und 1999 bestritt man mit Mecachrome/Supertec-Motoren. In den Jahren von 2000 bis 2005 lieferte BMW die Motoren für das Formel-1-Team Williams, dessen Autos deshalb während dieser Zeit als BMW-Williams bezeichnet wurden. In der Saison 2006 erhielt Williams F1 keine Werksunterstützung mehr und bezog Kundenmotoren der Firma Cosworth, in der Saison 2007 hingegen Motoren von Toyota.

Geschichte des Teams

1977–1980

Ein Williams FW06 bei einem Oldtimer-Rennen in Silverstone 2007.

Williams F1 (ehemals Williams Grand Prix Engineering) wurde 1977 von Frank Williams und Patrick Head gegründet. Die beiden ließen sich in einer kleinen Gewerbeeinheit in der Station Road in Didcot, Oxfordshire nieder und machten sich mit einer 17-köpfigen Mannschaft daran, als eigenständiger Rennstall in der Formel 1 mitzufahren.

Zum Saisonstart 1978 rollte der erste von Patrick Head entworfene Formel-1-Bolide, der FW06, auf die Rennpiste. Gleichzeitig gelang es Frank Williams Sponsoren zu finden, so dass sich der Australier Alan Jones überzeugen ließ, bei Williams als Fahrer einzusteigen. Dies war eine Entscheidung, die das Team nie bereuen würde, denn die Kombination des FW06 mit Alan Jones am Lenkrad zeigte sich bald als ernstzunehmende Konkurrenz.

Auch 1979 blieb Jones als Fahrer bei Williams und bekam Clay Regazzoni als Teamkollegen zur Seite gestellt. Der Durchbruch gelang dem Team 1979 beim Grand Prix von Großbritannien, als Jones zwar die Führung aufgeben musste, aber Regazzoni am Ende den Sieg einfuhr. Für Frank Williams war dies der allererste Formel-1-Sieg, der einen Siegeszug einläuten sollte, denn Jones gewann vier der verbleibenden sechs Rennen dieser Saison.

1980

1980 wurde Alan Jones mit dem konstruktiv stark an den Lotus 79 angelehnten FW07B Formel-1-Weltmeister. Der FW07B war dabei ein höchst effizienter und zuverlässiger Wing-Car, Alan Jones musste nur vier, sein Teamkollege Carlos Reutemann nur drei Ausfälle hinnehmen. Das Williams-Team errang in dieser Saison sechs Siege, wovon Alan Jones fünf, Carlos Reutemann einen Sieg einfuhren.

1981

Auch die Saison 1981 war für das Williams-Team eine erfolgreiche Formel-1-Saison. Der modifizierte FW07C bzw. der ab dem Großen Preis von Deutschland - nur für Alan Jones - eingesetzte FW07D verhalfen Alan Jones und Carlos Reutemann zu vier Siegen und dem Gewinn der Konstrukteursmeisterschaft. Für Unruhe im Team sorgte die Missachtung der Stallorder beim Großen Preis von Brasilien in Rio de Janeiro. Entgegen den Vorgaben des Teams verweigerte der spätere Sieger Carlos Reutemann den gewünschten Platztausch mit Alan Jones. Carlos Reutemann konnte durch diesen Sieg die Führung in der Fahrer-WM übernehmen und sukzessive ausbauen, erfuhr aber infolge dieser Aktion keine Unterstützung mehr durch das Team. So konnte der Brabham-Fahrer Nelson Piquet auf Reutemann aufschließen und in den letzten beiden Grand Prix durch zwei fünfte Plätze an Reutemann vorbeiziehen.

1982–1983

Im Jahre 1982 hatte sich das Team mit dem neuentwickelten FW08 zum Ziel gesetzt, als erster Rennstall die Konstrukteursweltmeisterschaft zum dritten Mal in Folge zu gewinnen. Auch wenn man dieses Ziel knapp verfehlte, gelang es dem für den zurückgetretenen Alan Jones neu unter Vertrag genommene Finnen Keke Rosberg dennoch, in einem bis zum letzten Moment spannenden Finale die Fahrerweltmeisterschaft für sich zu entscheiden.

Anfang der 80er Jahre lief die Ära der Saugmotoren im Motorsport langsam aus und die Saison 1983 stellte eine zunehmende Herausforderung dar. Obwohl es Keke Rosberg noch einmal gelang, den Grand Prix von Monaco im „großen Stil“ zu gewinnen, war die Zeit der Saugmotoren abgelaufen, so dass Frank Williams eine neue Kooperation mit Honda einging. Der englisch-japanische Turbowagen feierte seine Rennpremiere auf dem Kurs in Kyalami in Südafrika.

1983–1984

1984 lernte das Team, mit dem neuen Turboboliden zu arbeiten und krönte seine Bemühungen mit Rosbergs Sieg in Dallas. Gleichzeitig bezog das Team maßgefertigte neue Rennwerkstätten knapp 2 Kilometer außerhalb seines ursprünglichen Firmensitzes in Didcot.

1985

Nigel Mansell im Williams-Honda am 2. August 1985 beim Training zum GP von Deutschland auf dem Nürburgring

1985 stand das Team im aufregenden neuen Gewand: Keke Rosberg erhielt mit Nigel Mansell einen neuen Fahrerkollegen und das neue Kohlefaser-Chassis des FW10 wurde von einem Honda-Motor angetrieben. Nach einer anfänglichen Eingewöhnungsphase, aber auch zahlreichen technischen Defekten konnten bald neue Triumphe erzielt werden. Neben der bis dato schnellsten Qualifikationsrunde Rosbergs beim Qualifying zum Großen Preis von Großbritannien standen die beiden Williams-Fahrer insgesamt vier Mal zusammen auf dem Siegertreppchen. Rosberg konnte den USA East Grand Prix für sich entscheiden und Mansell feierte seine ersten beiden Siege in der Formel 1 in Folge in Brands Hatch und Kyalami, bei letzterem zusätzlich noch um die schnellste Rennrunde und die Pole-Position ergänzt. Die erfolgreiche Saison schloss Williams mit einem lachenden und einem weinenden Auge ab: Mansell fiel aus, Rosberg hingegen konnte dort einen Sieg - zugleich sein letzter Sieg in der Formel 1 - verbuchen.

1986

Unmittelbar vor dem Saisonauftakt 1986 hatte die Mannschaft des Williams-Rennstalls einen herben Schlag zu verkraften. Auf dem Rückweg von Testfahrten auf dem Circuit Paul Ricard im französischen Le Castellet wurde Frank Williams in einen Verkehrsunfall verwickelt. Die Folgen des Unfalls kosteten Frank Williams beinahe das Leben und fesselten ihn für immer an den Rollstuhl. Frank war aber keiner, der mit seinem Schicksal haderte. Er kämpfte sich ins Leben zurück und übernahm wieder die Führung der Firma wie in alten Zeiten. 1986 stieß der ehemalige brasilianische Weltmeister Nelson Piquet als Neuzugang von Brabham zum Team hinzu. Bereits bei seinem Debüt in Brasilien zeigte er sein Geschick im Umgang mit dem neuen FW11 und errang den ersten Sieg. In dieser Saison konnte das Team insgesamt neun Rennen gewinnen und damit die begehrte Konstrukteursweltmeisterschaft für sich entscheiden. Die erkennbare Überlegenheit des FW11-Chassis führte auch zu Schwierigkeiten innerhalb des Teams: beide Fahrer beanspruchten den Nummer-1-Status jeweils für sich. Die Fahrerweltmeisterschaft ging in einem dramatischen Saisonfinale in Adelaide an Alain Prost, der von einem Reifenschaden an Mansells FW11 profitierte und sich den Rennsieg sicherte. Nelson Piquet, der zu diesem Zeitpunkt selbst noch Chancen auf den Fahrertitel hatte, wurde in diesem Rennen nur Zweiter, da Williams Piquet nach dem Reifenschaden an Mansells FW11 aus Sicherheitsgründen zum Reifenwechsel-Boxenstopp zwang.

1987

Dieser Erfolg setzte sich auch in der Saison 1987 fort, als das Team mit dem leicht modifizierten FW11 - als FW11B bezeichnet - wiederum neun Siege einfuhr (Mansell mit sechs und Piquet mit drei ersten Plätzen). In diesem Jahr sicherte man sich den Titelgewinn nicht nur in der Konstrukteurs- sondern auch in der Fahrermeisterschaft. Piquet gewann seinen insgesamt dritten Weltmeisterschaftstitel und Mansell wurde zum zweiten Mal hintereinander Zweiter. Mansell trat nach einem Trainingsunfall sowohl beim vorletzten Rennen in Suzuka als auch beim Saisonfinale in Adelaide nicht an. Er wurde in Adelaide durch den seinerzeitigen Brabham-BMW-Fahrer Riccardo Patrese ersetzt, der von Bernie Ecclestone empfohlen wurde.

1988

Williams-Renault FW12 von Riccardo Patrese

Im Jahr 1988 kamen viele Veränderungen auf Williams zu. Mansell bekam mit dem Italiener Riccardo Patrese einen äußerst erfahrenen neuen Fahrerkollegen zur Seite und die vierjährige Zusammenarbeit mit Honda wurde eingestellt. Honda konnte für 1988 nur zwei Formel-1-Teams beliefern, dies waren McLaren und Lotus. Der neue Bolide, der FW12, wurde von einem 3,5-Liter Judd-Saugmotor angetrieben. Der FW12 verfügte wie sein Vorgängermodell über eine aktive Federung, die sich allerdings als fehleranfällig und unzuverlässig erwies. Nicht zuletzt deshalb war die Saison 1988 von anhaltenden mechanischen Problemen gekennzeichnet. Umso bedeutender waren daher Mansells zweite Plätze in Silverstone und Jerez und Patreses Saisonbestleistung mit einem vierten Platz in Adelaide. Zudem musste Williams für zwei Rennen auf den erkrankten Mansell verzichten. Martin Brundle sprang für Mansell beim Großen Preis von Belgien ein, Jean-Louis Schlesser beim Großen Preis von Italien in Monza. Mansell verließ das Team Ende 1988 zu Ferrari.

Frank Williams erkannte bald, dass eine Kooperation mit einem größeren Motorenhersteller unumgänglich war. Dieses Ziel wurde im Juli 1988 erreicht, als ein Dreijahresvertrag mit Renault unterzeichnet werden konnte, deren neuer V10-Motor von nun an in die Williams-Chassis eingebaut wurde. Der ursprüngliche Exklusivvertrag wurde zwar nur auf die Saison 1989 beschränkt, doch beim Großen Preis von Kanada teilte Renault mit, dass Williams auch für die folgenden zwei Jahre alleiniger Nutznießer seiner Motoren sein werde.

1989–1993

Der technische Direktor Patrick Head entwarf daraufhin das neue Chassis des FW13 speziell für den neuen Renault-Motor. Der belgische Fahrer Thierry Boutsen wurde 1989 als Ersatz für Nigel Mansell in die Dienste von Williams aufgenommen und fuhr im Team mit Riccardo Patrese.

So begann die Saison 1990 verheißungsvoll mit Boutsens drittem Platz in Phoenix, den er in seinem neuen FW13B erzielte. Beim dritten Rennen des Jahres in San Marino erfüllt sich ein Traum, als Patrese seinen dritten Formel-1-Sieg erzielte, nachdem er seinen letzten Sieg sieben Jahre zuvor errungen hatte. Boutsen war als nächster an der Reihe und sicherte sich in Ungarn seine erste Pole-Position. Von da an war er nicht mehr zu halten und fuhr einen beeindruckenden Start-Ziel-Sieg ein. Mit diesen beiden Siegen und weiteren Plätzen auf den vorderen Reihen schloss Williams die Saison als Vierter in der Konstrukteursmeisterschaft ab.

Mitten in der Saison 1990 erklärte Nigel Mansell nach einem enttäuschenden Rennen beim Grand Prix von Großbritannien seinen Rücktritt. Mansell hatte zu diesem Zeitpunkt bereits 28 Formel-1-Siege für sich verbuchen können. Frank Williams allerdings gelang es, Mansell zum Umdenken zu bewegen und ihn erneut für Williams zu verpflichten. Mansell wird nun zum erfolgreichsten Williams-Fahrer. Einen ersten Geschmack des FW13B bekam Mansell in Estoril bereits am 20. November 1990. Gespannt erwartete er die Fertigstellung des neuen FW14. Dieser Wagen bot zu diesem Zeitpunkt die modernste Entwicklung dar, die Patrick Head und der mittlerweile ebenfalls ins Design-Team aufgenommene Adrian Newey zu bieten hatten. Der Wagen war mit einem brandneuen RS3-Motor von Renault und einem halbautomatischen Schaltgetriebe ausgestattet.

Das von Canon gesponserte Team der Saison 1991 erwies sich mit Mansells fünf und Patreses drei Siegen als äußerst erfolgreiche Kombination. Das Team ist in dieser Saison das einzige, das McLaren ernsthaft unter Druck setzen kann und erzielt sowohl in der Konstrukteurs- als auch in der Fahrerweltmeisterschaft den zweiten Platz, wobei Mansell Zweiter und Patrese Dritter wird.

Die Wende kam mit der Saison 1992. Beim ersten Rennen in Südafrika fuhren Mansell und Patrese den mit aktiver Federung ausgestatteten FW14B als Erster und Zweiter ins Ziel. Dieses Chassis ist bis heute das technisch ausgefeilteste Rennchassis, das je gebaut wurde.

Mit diesem Sieg läutete Mansell auch eine persönliche Siegesserie ein. Er wurde zum ersten Formel-Rennfahrer, der die ersten fünf Rennen in Folge gewinnen konnte. Nicht genug damit, er gewann auch noch als erster Fahrer insgesamt neun Rennen in einer Saison und erzielte 14 Mal die Pole Position. Riccardo Patrese hingegen, der im Jahr zuvor noch annähernd auf dem Niveau von Mansell fuhr, war nun erkennbar die Nummer 2 im Team.

Mit seinem zweiten Platz auf dem Hungaroring sicherte er sich frühzeitig den Fahrertitel und wurde damit der erste britische Formel-1-Weltmeister seit James Hunts Triumph im Jahre 1976. Bereits beim belgischen Grand Prix desselben Jahres hatte Williams F1 ebenfalls die Konstrukteursmeisterschaft gewonnen und bescherte damit Renault den ersten Meistertitel in der Königsklasse des Motorsports. Dieses erfolgreiche Jahr wurde mit Patreses zweitem Platz in der Fahrerwertung abgerundet.

Für die Saison 1993 wurden die Fahrerplätze bei Williams neu belegt. Der dreimalige französische Weltmeister Alain Prost und der offizielle Testfahrer, Damon Hill, lösten Mansell und Patrese ab. Sie knüpften nahtlos am Erfolg von Mansell und Patrese an und verteidigten erfolgreich den Konstrukteurstitel. Prost errang seinen vierten Weltmeistertitel und Hill konnte seinen ersten Grand-Prix-Sieg am Hungaroring feiern. Mit dem Gewinn seiner vierten Meisterschaft beschloss Prost, seine Karriere nach der Saison 1993 zu beenden. Damit eröffnete er dem dreimaligen Weltmeister Ayrton Senna den Weg, dem Williams-Team beizutreten. Die Saison 1994 sah ein neues Team Rothmans Williams Renault, das die Fahrer Ayrton Senna und Damon Hill ins Rennen schickte und mit seinem neuen offiziellen Testfahrer David Coulthard über einen begabten dritten Fahrer verfügte.

1994–1997

Damon Hill beim GP Kanada auf dem Circuit Gilles-Villeneuve, 1995

In der Season 1994 bekam Williams FW16 mit dem neuen Hauptsponsor Rothmans eine komplett neue Lackierung. Hill startete mit der Startnummer 0, da Alain Prost 1993 mit dem Weltmeistertitel abschloss. Da Prost das Team Ende 1993 verließ, besagen die Regeln das die Startnummer 1 des Weltmeisters frei bleibt.

Im dritten Grand Prix der Saison verunglückte Ayrton Senna tödlich im Imola. Er führte das Rennen an, als sein Wagen in der berüchtigten Tamburello-Kurve scheinbar steuerlos von der Piste flog und an einer ungeschützten Betonmauer zerschellte. Die Welt des Motorsports war tief geschockt. Der tragische Tod des Rennfahrers, der für viele der beste aller Zeiten war, ließ das eng und freundschaftlich verbundene Team am Boden zerstört zurück.

Es war vor allem dem Mut und der Führung von Frank Williams zu verdanken, dass sich das Team wieder zurück in die Arbeit des Rennsports kämpfte. Als Zeichen des Respekts schickte Williams beim nächsten Grand Prix in Monaco nur einen Boliden ins Rennen. Vier Wochen nach dem tragischen Unfall in Imola gewann Damon Hill den spanischen Grand Prix in Barcelona und widmete den Sieg spontan Ayrton Senna sowie dem gesamten Team.

Bei diesem Rennen wie auch in den verbleibenden acht weiteren Läufen der Saison übernahm David Coulthard den zweiten Startplatz neben Damon Hill. Bei vier weiteren Rennen der Saison übernahm Nigel Mansell das Steuer im zweiten Wagen. Für die Großen Preisen in Frankreich, Spanien, Japan und Australien reiste er aus den USA an, wo er an der Indy-Car-Rennserie teilnahm. Nach seinem Sieg in Barcelona konnte Hill noch weitere fünf Siege einfahren, musste sich aber in der Fahrerweltmeisterschaft wegen eines einzigen fehlenden Punktes hinter Michael Schumacher geschlagen geben. Dieser hatte sich die Fahrerweltmeisterschaft nach einer umstrittenen Kollision mit Hill beim letzten Rennen in Adelaide gesichert. Das Rennen selber gewann Mansell. In diesem tragischen Jahr zeigte das gesamte Team enorme Stärke und Teamgeist und konnte den Konstrukteurstitel erfolgreich verteidigen. Eine unvergessliche Saison fand darin ihren würdigen Abschluss.

In der Saison 1995 bestritten die Fahrer Hill und Coulthard die Rennen im neuen FW17. Zusammen errangen sie fünf Siege, wovon der junge Schotte seinen ersten beim Großen Preis von Portugal feiern konnte. Im Kampf um die Fahrerweltmeisterschaft war Hill der einzige Fahrer im Feld, der Schumacher wirklich das Wasser reichen konnte. Am Schluss musste sich Hill noch einmal vor dem Deutschen bei dessen Titelverteidigung geschlagen geben, als Schumacher mit seinem Sieg in Aida die Weltmeisterschaft für sich entschied. Auch wenn der Verlust beider Titel enttäuschend war, bot Hill bis zum Schluss ein spannendes Rennen und beendete die Saison mit einem aufbauenden Sieg in Adelaide.

Bereits seit einiger Zeit war die Zentrale des Williams-Rennstalls in Didcot zu klein für das gesamte Team geworden. Auf der Suche nach einem neuen Standort wurde Mitte des Jahres 1995 ein ideales Gelände in Grove gefunden, das nur knappe 17 Kilometer von Didcot entfernt lag. Während der Wintermonate 1995/96 zog das gesamte Team um. Der abschließende Transport des Windkanals wurde während des Rennwochenendes vom Grand Prix in San Marino über die Bühne gebracht. Am 29. Oktober 1996 weihte Ihre Majestät The Princess Royal die neue Fabrik in Grove offiziell ein.

Jacques Villeneuve im Williams FW18 beim Heimrennen in Kanada 1996

1996 stieß der Sohn des verstorbenen Gilles Villeneuve und Sieger der Indy-Car-Serie 1995, Jacques Villeneuve, zum Team dazu. Bereits im Vorfeld der Saison hatte er in Testfahrten beeindruckende Ergebnisse geliefert. Doch das volle Leistungsspektrum des FW18 zeigte sich erst beim Eröffnungsrennen in Melbourne. Mit seiner Pole-Position genoss der Neuling Jacques Viileneuve einen unumstrittenen Starauftritt. Damon Hill folgte unmittelbar dahinter auf Startplatz 2. Die beiden Fahrer des Williams-Lagers hatten der Konkurrenz über eine halbe Sekunde abgenommen. Sie setzten diese Dominanz auch während des Rennens fort. Hill gewann am Ende und Villeneuve erzielte den zweiten Platz, nachdem der Kanadier in den letzten Runden seine Führung aufgrund eines Problems in der Ölleitung an seinen Teamkameraden abgegeben hatte.

Damon Hill verlängerte die Erfolgsserie mit Siegen in Brasilien und Argentinien, bevor Jacques Villeneuve seinen ersten Formel-1-Grand-Prix auf dem Nürburgring gewann. Das Team gewann in diesem Jahr 12 der 16 Rennen. Damon Hill verbucht dabei acht und Jacques Villeneuve vier erste Plätze. Den Konstrukteurstitel hatte Williams bereits mit dem Großen Preis von Ungarn für sich entschieden.

Auch in der Fahrerwertung führte Damon Hill von Anfang bis Ende. Jacques Villeneuve folgte ihm dicht auf den Fersen. Die endgültige Entscheidung blieb bis zum letzten Rennen in Suzuka offen. Während Damon Hill nur noch einen Punkt für den Weltmeistertitel benötigte, musste Jacques Villeneuve alles oder nichts geben. Schlussendlich fuhr Damon Hill einen Start-Ziel-Sieg ein während Jacques Villeneuve das Rennen frühzeitig beenden musste. Damon Hill hatte damit seinen ersten und für das Team den sechsten Fahrertitel errungen.

1997 kam der Deutsche Heinz-Harald Frentzen als zweiter Fahrer neben Jacques Villeneuve neu ins Team. Von Anfang an versprach diese Saison einen heißen Kampf. Zur Halbzeit lag das Team trotz größter Anstrengungen noch immer hinter dem führenden Ferrari-Team. Das Rennen in Silverstone lieferte einen ersten guten Grund zum Feiern, als der 100. Sieg in der Formel 1 eingefahren werden konnte, genau auf der Rennstrecke, wo der erste Sieg 18 Jahre zuvor erzielt wurde. Die berühmte Willensstärke von Williams F1 hatte endlich Zähne gezeigt. Beim 14. Rennen in Österreich schließlich eroberte das Team wieder die Tabellenspitze und blieb dort bis zum Saisonende. Der neunte Konstrukteurstitel wurde beim Großen Preis von Japan eingefahren, womit Williams einen neuen Rekord aufgestellt hatte. In einem äußerst spannenden und emotionalen Finale sicherte sich Jacques Villeneuve zur Freude des gesamten Teams den Fahrertitel beim letzten Rennen in Jerez.

1998–2000

Die Konkurrenz hatte nicht geschlafen. Beim ersten Rennen in Australien deutete alles darauf hin, dass diese Saison ein Durchmarsch für das McLaren-Team werden würde. Eine ganze Welle an neuen Bestimmungen im Jahre 1998 hatte alle Teams vor neue Herausforderungen gestellt. Besonders die Auflagen, die Breite der Boliden von zwei auf 1,8 Meter zu verkleinern, strengere Crashtests und Rillenreifen zu verwenden, machten sich bemerkbar. McLaren meisterte diese Veränderungen am besten und die anderen Teams konnten nur versuchen, den Vorsprung von McLaren wieder wett zu machen. Nach einer einmalig erfolgreichen Zusammenarbeit mit insgesamt neun Titeln für die beiden Firmen hatte sich Renault aus der Formel 1 zurückgezogen und WilliamsF1 musste sich nach neuen Motoren umsehen.

Anfangs verwendete das Team die unter dem Namen Mecachrome/Supertec angebotenen ehemaligen Renault Motoren des Vorjahrs, bevor der neue technische Partner, BMW, im Jahre 2000 wieder in die Formel 1 zurückkehrte. Ohne einen Motorenhersteller als Partner kämpfte das Team tapfer darum, den Anschluss an das dominierende McLaren-Team und das stark aufstrebende Ferrari-Team zu halten. Am Ende der Saison machten McLaren und Ferrari die Weltmeisterschaft unter sich aus während das „Winfield WilliamsF1 Team“ um den dritten Platz kämpfte. Die ständigen Verbesserungen am FW20 brachten dem Team den benötigten Antrieb, so dass am Ende tatsächlich der dritte Platz erfolgreich erobert werden konnte. Auch die Saison 1999 versprach wieder eine enorme Herausforderung zu werden, als noch weitere Veränderungen gemeistert werden mussten.

Mit einer komplett neuen Fahreraufstellung kamen der amtierende CART-Weltmeister Alex Zanardi und Ralf Schumacher ins Team, wobei insbesondere Zanardi einen schweren Stand hatte. Der Wechsel von der CART-Serie in die moderne Formel 1 stellte den Italiener vor eine enorme Aufgabe, bei der er viel Neues lernen musste. Als 1998 Profilreifen und schmalere Boliden in die Formel 1 eingeführt wurden, mussten die Fahrer ihren Fahrstil komplett ändern, um diese neuen Wagen adäquat zu steuern. Zanardi musste sich einem gewaltigen Lernprozess stellen.

Die ersten Rennen der Saison waren wie vom Pech verfolgt. Erst beim Großen Preis von Belgien bekam er den Wagen in Griff. Eine starke Vorstellung beim nächsten Rennen in Italien schien die Wende zu bringen. Doch leider folgten noch weitere Enttäuschungen, so dass das letzte Rennen in Japan bereits in der erste Runde aufgrund eines elektrischen Defekts aufgegeben werden musste und dem Italiener eine miserable Saison endgültig verhagelte ...

Sein Teamkollege Ralf Schumacher dagegen fuhr regelmäßig in die Punkteränge und hätte beim Großen Preis von Europa beinahe seinen ersten Sieg feiern können, wenn ihm nicht ein platter Reifen um alle Chancen gebracht hätte. Immerhin erreichte er den sechsten Platz in der Fahrerwertung und sicherte dem Team den fünften Platz in der Konstrukteurswertung.

Rechtzeitig zum neuen Jahrtausend bahnte sich für WilliamsF1 eine neue Ära an. Nach fast zwei Jahren intensiver Mitarbeit im Hintergrund kehrte BMW als Partner des WilliamsF1-Teams auf die Formel-1-Bühne zurück. Die auf ursprünglich fünf Jahre angesetzte Partnerschaft startete bereits in der Saison 2000 mit einem vielversprechenden dritten Platz für das BMW WilliamsF1-Team in der Konstrukteursmeisterschaft.

2001

Das ursprünglich für die Saison 2000 als Stammfahrer vorgesehene Talent Juan Pablo Montoya übernahm ab dieser Saison das Cockpit von Jenson Button. Dieser wechselte zu Benetton-Renault, das seinerzeit auf dem absteigenden Ast war. Die Saison 2001 gestaltete sich für WilliamsF1 als erfolgreich, die Kombination zwischen WilliamsF1 und BMW schien langsam besser zu funktionieren. Zwar wurde in der Konstrukteursmeisterschaft erneut nur der dritte Rang erreicht, allerdings gelang es WilliamsF1 vier Siege einzufahren. Ralf Schumacher gewann hiervon drei und Juan Pablo Montoya ein Rennen.

Insgesamt betrachtet stellte sich das erst nach einigen Rennen effektive Chassis FW23 in Kombination mit einem der stärksten Motoren im Feld speziell auf Hochgeschwindigkeitsstrecken wie dem alten Hockenheimring und Monza als überlegen heraus. Lediglich an der Zuverlässigkeit mangelte es: insgesamt 11-mal sahen die Fahrer auf Grund technischer Defekte die Zielflagge nicht - davon alleine 5-mal auf Grund von Motorschäden des als sehr stark eingeschätzten BMW-Motors.

2002

Die Saison 2002 verlief für das Team um Frank Williams und Patrick Head nicht so wie man es sich vorgestellt hatte. Man bestritt die Saison mit den gleichen Fahrern wie 2001. Im ersten Rennen beim Großen Preis von Australien schied Ralf Schumacher bei einer Startkollsion mit Rubens Barrichello aus. Beim Großen Preis von Malaysia feierte man einen Doppelsieg. Ralf Schumacher gewann souverän das Rennen vor Montoya, der sich bei einer Startkollision mit Michael Schumacher den Frontflügel beschädigte und einen Zusatzboxenstopp einlegen musste. Ab dem Großen Preis von Brasilien setzte Ferrari den neuen Wagen F2002 ein, der den erfolgreichen Vorjahreswagen ablöste. Montoya konnte sich die Pole Position sichern, musste aber nach einer Rempelei einen zusätzlichen Boxenstopp einlegen und landete nur auf dem 5. Platz während Ralf Schumacher Zweiter hinter seinem Bruder wurde. In Imola wurde R. Schumacher Dritter, Montoya Vierter. In Barcelona schied Ralf Schumacher mit Motorschaden aus und Montoya kam 35 Sekunden hinter dem Sieger Michael Schumacher ins Ziel. Nach dem Österreich GP, den man auf Platz 3 (Montoya) und 4 (Schumacher) beendet hatte, begann eine Pole-Serie von Juan Pablo Montoya. Der Kolumbianer holt in Monaco, Montreal, auf dem Nürburgring, in Silverstone und Magny Cours die Pole, konnte aber keines der Rennen gewinnen. In Monaco und Montreal schied er wegen Motorschadens aus, Ralf Schumacher wurde in Monaco Dritter und auf dem Nürburgring Vierter.

In England holte Montoya im Regen einen dritten Platz, Ralf Schumacher wurde Siebenter und holte keine Punkte. Beim Großen Preis von Frankreich in Magny Cours war man aufgrund nachlassenden Reifen wieder nicht konkurrenzfähig. Ralf Schumacher überfuhr außerdem die weiße Linie am Ende der Boxengasse und bekam eine 10 Sekunden Strafe. Am Ende gab es die Positionen 4 für Montoya und 5 für R. Schumacher. Auf dem 2002 neu eröffneten Hockenheimring erfuhren sich Schumacher und Montoya den 2. bzw. 4. Platz in der Qualifikation. Ralf Schumacher hatte gute Chancen zu gewinnen, allerdings warf ihn ein dritter Boxenstopp 4 Runden vor Schluss auf den vierten Rang zurück. Juan Pablo Montoya erbt dadurch Position zwei. In Ungarn gelang Ralf Schumacher Platz 3 in der Qualifikation hinter den beiden Ferrari. Montoya hatte Probleme mit dem Setup und holte sich den vierten Platz mit einer Sekunde Rückstand auf seinen Teamkollegen. Im Rennen zerstörte Montoya bei einem Duell mit Räikkönen den Unterboden seines Wagens und wurde nur Elfter. In Belgien ging Ralf Schumacher von Position 4 aus ins Rennen, einen Platz vor seinem Teamkollegen. Im Rennen drehte sich Ralf und wurde Fünfter, Montoya stand als Dritter auf dem Podium. In Monza schnappte sich Montoya abermals die Pole Position vor den Schumacher-Brüdern und Barrichello. Ralf musste aufgrund eines Motorschadens aufgeben und auch Montoya konnte das Rennen wegen eines Aufhängungsschaden nicht beenden. Das Rennen in Indianapolis begann für die Weiß-Blauen nicht sehr gut. Montoya, Dritter in der Qualifikation, verlor am Start seinen Platz an R. Schumacher, der als 4. startete, und wollte diesen am Ende der ersten Runde zurückerobern. Am Ende der Start- und Zielgerade kollidierten die beiden Wagen. R. Schumacher beendet nach Heckflügelwechsel das Rennen als 16, JPM als Vierter. Bei der Qualifikation zum letzten Rennen in Suzuka sichert sich Ralf Schumacher den 5. und Juan Pablo Montoya den 6. Platz. 5 Runden vor Schluss fällt Schumacher mit Motorschaden auf dritter Stelle liegend aus, Teamkollege Juan Pablo wird 4.

Die Saison beendete Juan Pablo Montoya auf dem 3. Platz mit 50 Punkten, Ralf Schumacher als 4. mit 42 Punkten. Williams BMW schloss die Saison mit 92 Punkten auf dem 2. Rang der Konstrukteurswertung hinter Ferrari, aber vor McLaren ab. Man steigerte sich im Vergleich zum Vorjahr um eine Position, doch man konnte nur einen Sieg feiern. Ferrari, das nur 2 Rennen nicht gewinnen konnte (Großer Preis von Malaysia und Großer Preis von Monaco), holte 221 Punkte und waren deutlich überlegen.

2003

Ralf Schumacher beim GP USA auf dem Indianapolis Motor Speedway, 2003

Die Saison 2003 war die beste Saison mit BMW. Bei dem Saisonauftakt im GP Australien sah das Team sehr stark aus. Juan Pablo Montoya führte das Rennen 21 Runden. Aber kurz vor dem Schluss hatte er einen Dreher, der ihm den Sieg kostete. Die Rennen vom GP Malaysia bis zum GP Österreich verliefen für das Team nicht so gut. In diesem Zeitraum hat man sich entschieden, eine B-Version des Autos zu bauen, die erkannte Defizite in der Aerodynamik beheben sollte. Mit dem FW25-B, welches radikale Änderungen im Vergliech zu seinem Vorfahren FW25 besitzt, kehrte das Glück des Teams zurück. Juan Pablo Montoya gewann den GP Monaco. Beim Großen Preis von Kanada holte das Team Platz 2 (Ralf Schumacher) und 3 (Montoya) hinter dem Sieger Michael Schumacher. In den nächsten zwei Rennen, im GP Europa und GP Frankreich, die ohne Zwischenpause an einender folgenden Wochenenden ausgetragen wurden, kamen zwei Doppelsiege für das Team. Ralf Schumacher gewann beide Rennen, wobei sich Juan Pablo Montoya mit dem zweiten Platz abfinden musste. Juan Pablo Montoya versuchte bei diesem Rennen, seinen Stallgefährten zu besiegen, indem er früher als erwartet zum Boxenstopp kam. Daraufhin zog Ralf Schumacher seinerseits den Boxenstopp ebenfalls vor, weshalb es Montoya nicht gelang, an Ralf Schumacher vorbeizukommen. Gerüchten zufolge sei dies einer der vielen Gründe, warum Montoya am Ende des Jahres einen ab der Saison 2005 gültigen Vertrag mit McLaren unterschrieben hatte, obwohl er noch das Jahr 2004 mit Williams F1 vor sich hatte.

Während die Treue der beiden Fahrer für die Zukunft fragwürdig war, wurde das Team wieder ein starker Kandidat für Kontrukteurs-WM. Beim Großen Preis von Deutschland verhinderte eine Startkollision von Ralf Schumacher mit Kimi Räikkönen und Rubens Barrichello einen eventuellen dritten Doppelsieg. Denn Juan Pablo Montoya gewann das Rennen mit einem Vorsprung von 55 Sekunden vor David Coulthard, wobei er außer der ersten vier Autos alle Konkurrenzen überrundete. Dazu gehörte der auch der WM-Führende Michael Schumacher. Nach dem Rennen gab der damalige Ferrari]-Teamchef Jean Todt zu, dass er sich darüber Gedanken macht, ob sie nicht wegen des Unglücks sondern wegen eines Mangels an Leistung geschlagen wurden. Es kam zu einem aufregenden Kampf sowohl bei Konstrukteur-WM als auch bei dem Fahrer-WM. Ferrari hat sich bei FIA darüber beklagt, dass die Michelin-Reifen nach dem Rennen nicht mehr den Anforderungen des Reglements entsprechen würden. Nach einer Neudefinition der geltenden Regeln mussten die Michelin-Kunden mit einer anderen Reifenmischung von Michelin fahren. Die letzten drei Rennen von der Saison verliefen schlecht für das Team und Juan Pablo Montoya verlor seine WM-Chance schon im GP USA. Das Team beendete die Saison mit 144 Punkten auf dem zweiten Platz hinter Ferrari mit 158 Punkten. Montoya wurde hinter Michael Schumacher und Kimi Raikkonen 3. in der Fahrer-Weltmeisterschaft, während Ralf Schumacher noch von Rubens Barrichello auf Platz 5. verdrängt wurde.

2006

Testfahrer Alexander Wurz beim Testen auf dem Silverstone Circuit
Mark Webber und Nico Rosberg mit Pedro de la Rosa und Jenson Button in Interlagos 2006

Aufgrund interner Querelen zwischen BMW und Williams gingen beide Parteien ab der Saison 2006 getrennte Wege. BMW untermauerte diesen Schritt deutlich mit dem Kauf des Formel-1-Rennstalles von Peter Sauber. Williams trat ab der neuen Saison unter dem Namen Williams F1 mit Cosworth-V8-Motoren an, für die man im Gegensatz zu den BMW-Motoren eine hohe Summe bezahlen musste. Neben den Verlusten einiger Sponsoren (zum Beispiel Allianz SE und Hewlett-Packard) war dies ein Grund für die fehlende Weiterentwicklung des Wagens während der Saison. Das Team versuchte nach diesem Übergangsjahr für 2007 einen Werksmotor zu finden, den man schlussendlich mit Toyota fand.

Die Fahrer waren der Australier Mark Webber und der Deutsche Youngstar Nico Rosberg. Gleichzeitig konnte als Testfahrer der Österreicher Alexander Wurz, der von McLaren kam, engagiert werden. Man wechselte auch den Reifenpartner und fuhr 2006 mit Bridgestone-Reifen anstelle der Michelin-Pneus, denen man seit 2001 vertraute. Williams erhoffte sich einen Erfahrungsvorsprung vor den anderen Michelin-Teams, da Bridgestone 2007 alleiniger Reifenausrüster werden würde.

Die Saison wurde jedoch zu einer Enttäuschung - mit 11 WM-Punkten und dem 8. WM-Rang fuhr der Rennstall das schlechteste Saisonergebnis seit 1978 ein. Das Team hatte besonders unter der Unzuverlässigkeit des Wagens zu leiden. Bei den 18 Rennen hatte man 20 Ausfälle zu beklagen. Zumindest am Anfang der Saison war man schnell, wie die schnellste Rennrunde von Nico Rosberg beim Großen Preis von Bahrain bewies. Mark Webber war beim Großen Preis von Australien und beim Großen Preis von Monaco auf Podiumskurs ehe die Technik alle Hoffnungen auf ein gutes Resultat zunichte machte. Beim letzten Rennen des Jahres, der Große Preis von Brasilien, kollidierten Nico Rosberg und Mark Webber in der ersten Runde und mussten daraufhin das Rennen aufgeben. Dieses Rennen war beispielhaft für die ganze Saison, die durch Pleiten, Pech und Pannen gezeichnet war.

2007

Im Rahmen des Grand Prix in Hockenheim 2006 wurde bekannt, dass Toyota ab der Saison 2007 der Motorenlieferant für Williams sein wird. Die Gründe für den Wechsel waren vornehmlich finanzieller Natur, da Cosworth ab 2007 eine höhere Gebühr für die Bereitstellung der Motoren verlangt hat. Die Fahrerpaarung für die Saison 2007 besteht aus Alexander Wurz und Nico Rosberg. Der bisherige Stammfahrer Mark Webber wechselt zum Red Bull Racing Team.

Nach dem Großen Preis von China gab Alexander Wurz seinen Rücktritt bekannt. Für das letzte Rennen wurde er durch Testfahrer Kazuki Nakajima ersetzt.

F1 Jahre in Zahlen

Stand: Saisonende 2007 (21.10.)

Saison Chassis Motor Punkte Siege Poles FLs WM-Rang Fahrer
1978 FW06 Vorlage:Flagicon Ford Cosworth 11 - - 2 9. Vorlage:Flagicon Alan Jones (WM-11.)
1979 FW06/07 Vorlage:Flagicon Ford Cosworth 75 5 3 3 2. Vorlage:Flagicon Alan Jones (WM-3.)
Schweiz Clay Regazzoni (WM-5.)
1980 FW07/07B Vorlage:Flagicon Ford Cosworth 120 6 3 6 1. Vorlage:Flagicon Alan Jones (Weltmeister)
Vorlage:Flagicon Carlos Reutemann (WM-3.)
Vorlage:Flagicon Rupert Keegan (-)
1981 FW07C Vorlage:Flagicon Ford Cosworth 95 4 2 7 1. Vorlage:Flagicon Carlos Reutemann (WM-2.)
Vorlage:Flagicon Alan Jones (WM-3.)
1982 FW07C/07D/08 Vorlage:Flagicon Ford Cosworth 58 1 1 - 4. Vorlage:Flagicon Keke Rosberg (Weltmeister)
Vorlage:Flagicon Derek Daly (WM-13.)
Vorlage:Flagicon Carlos Reutemann (WM-15.)
Vorlage:Flagicon Mario Andretti (WM-19.)
1983 FW8B/8C/09 Vorlage:Flagicon Ford Cosworth
Vorlage:Flagicon Honda
38 1 1 - 4. Vorlage:Flagicon Keke Rosberg (WM-5.)
Vorlage:Flagicon Jacques Laffite (WM-11.)
Vorlage:Flagicon Jonathan Palmer (-)
1984 FW09/09B Vorlage:Flagicon Honda 25,5 1 - - 6. Vorlage:Flagicon Keke Rosberg (WM-8.)
Vorlage:Flagicon Jacques Laffite (WM-14.)
1985 FW10/10B Vorlage:Flagicon Honda 71 4 3 4 3. Vorlage:Flagicon Keke Rosberg (WM-3.)
Vorlage:Flagicon Nigel Mansell (WM-6.)
1986 FW11 Vorlage:Flagicon Honda 141 9 4 11 1. Vorlage:Flagicon Nigel Mansell (WM-2.)
Vorlage:Flagicon Nelson Piquet (WM-3.)
1987 FW11B Vorlage:Flagicon Honda 137 9 12 7 1. Vorlage:Flagicon Nelson Piquet (Weltmeister)
Vorlage:Flagicon Nigel Mansell (WM-2.)
Vorlage:Flagicon Riccardo Patrese (-)
1988 FW12 Vorlage:Flagicon Judd 20 - - 1 7. Vorlage:Flagicon Nigel Mansell (WM-9.)
Vorlage:Flagicon Riccardo Patrese (WM-11.)
Vorlage:Flagicon Martin Brundle (-)
Vorlage:Flagicon Jean-Louis Schlesser (-)
1989 FW12C/13 Vorlage:Flagicon Renault 77 2 1 1 2. Vorlage:Flagicon Riccardo Patrese (WM-3.)
Vorlage:Flagicon Thierry Boutsen (WM-5.)
1990 FW13B Vorlage:Flagicon Renault 57 2 1 5 4. Vorlage:Flagicon Thierry Boutsen (WM-6.)
Vorlage:Flagicon Riccardo Patrese (WM-7.)
1991 FW14 Vorlage:Flagicon Renault 125 7 6 8 2. Vorlage:Flagicon Nigel Mansell (WM-2.)
Vorlage:Flagicon Riccardo Patrese (WM-3.)
1992 FW14B Vorlage:Flagicon Renault 164 10 15 11 1. Vorlage:Flagicon Nigel Mansell (Weltmeister)
Vorlage:Flagicon Riccardo Patrese (WM-2.)
1993 FW15C Vorlage:Flagicon Renault 168 10 15 10 1. Vorlage:Flagicon Alain Prost (Weltmeister)
Vorlage:Flagicon Damon Hill (WM-3.)
1994 FW16/16B Vorlage:Flagicon Renault 118 7 6 8 1. Vorlage:Flagicon Damon Hill (WM-2.)
Vorlage:Flagicon David Coulthard (WM-8.)
Vorlage:Flagicon Nigel Mansell (WM-9.)
Vorlage:Flagicon Ayrton Senna (-)
1995 FW17/17B Vorlage:Flagicon Renault 118 5 12 6 2. Vorlage:Flagicon Damon Hill (WM-2.)
Vorlage:Flagicon David Coulthard (WM-3.)
1996 FW18 Vorlage:Flagicon Renault 175 12 12 11 1. Vorlage:Flagicon Damon Hill (Weltmeister)
Vorlage:Flagicon Jacques Villeneuve (WM-2.)
1997 FW19 Vorlage:Flagicon Renault 123 8 11 9 1. Vorlage:Flagicon Jacques Villeneuve (Weltmeister)
Vorlage:Flagicon Heinz-Harald Frentzen (WM-2.)
1998 FW20 Vorlage:Flagicon Mécachrome 38 - - - 3. Vorlage:Flagicon Jacques Villeneuve (WM-5.)
Vorlage:Flagicon Heinz-Harald Frentzen (WM-7.)
1999 FW21 Vorlage:Flagicon Supertec 35 - - 1 5. Vorlage:Flagicon Ralf Schumacher (WM-6.)
Vorlage:Flagicon Alessandro Zanardi (-)
2000 FW22 Vorlage:Flagicon BMW 36 - - - 3. Vorlage:Flagicon Ralf Schumacher (WM-5.)
Vorlage:Flagicon Jenson Button (WM-8.)
2001 FW23/23B Vorlage:Flagicon BMW 80 4 4 8 3. Vorlage:Flagicon Ralf Schumacher (WM-4.)
Vorlage:Flagicon Juan Pablo Montoya (WM-6.)
2002 FW24 Vorlage:Flagicon BMW 92 1 7 3 2. Vorlage:Flagicon Juan Pablo Montoya (WM-3.)
Vorlage:Flagicon Ralf Schumacher (WM-4.)
2003 FW25 Vorlage:Flagicon BMW 144 4 4 4 2. Vorlage:Flagicon Juan Pablo Montoya (WM-3.)
Vorlage:Flagicon Ralf Schumacher (WM-5.)
Vorlage:Flagicon Marc Gené (WM-17.)
2004 FW26 Vorlage:Flagicon BMW 88 1 1 2 4. Vorlage:Flagicon Juan Pablo Montoya (WM-5.)
Vorlage:Flagicon Ralf Schumacher (WM-9.)
Vorlage:Flagicon Antonio Pizzonia (WM-15.)
Vorlage:Flagicon Marc Gené (-)
2005 FW27 Vorlage:Flagicon BMW 66 - 1 - 5. Vorlage:Flagicon Mark Webber (WM-10.)
Vorlage:Flagicon Nick Heidfeld (WM-11.)
2006 FW28 Vorlage:Flagicon Cosworth 11 - - 1 8. Vorlage:Flagicon Mark Webber (WM-14.)
Vorlage:Flagicon Nico Rosberg (WM-17.)
2007 FW29 Vorlage:Flagicon Toyota 33 - - - 4. Vorlage:Flagicon Nico Rosberg (WM-9.)
Vorlage:Flagicon Alexander Wurz (WM-11.)
Vorlage:Flagicon Kazuki Nakajima (-)
2008 FW30 Vorlage:Flagicon Toyota - - - - - Vorlage:Flagicon Nico Rosberg
steht noch nicht fest

Übersicht des aktuellen Personals

Aufgabenbereich Name
Stammfahrer Vorlage:Flagicon Nico Rosberg
Vorlage:Flagicon Alexander Wurz
Testfahrer Vorlage:Flagicon Narain Karthikeyan
Vorlage:Flagicon Kazuki Nakajima
Teamchef Vorlage:Flagicon Frank Williams
Teammanager Vorlage:Flagicon Tim Newton
Technischer Direktor Vorlage:Flagicon Sam Michael
Chefingenieur Vorlage:Flagicon Patrick Head
Chefaerodynamiker Vorlage:Flagicon Jon Tomlinson
Renningenieur Rosberg Vorlage:Flagicon Tony Ross
Renningenieur Wurz Vorlage:Flagicon Xevi Pujolar
Commons: Williams F1 – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Vorlage:Übersicht aktuelle Formel-1-Teams