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Schlacht am Dnepr

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Die Schlacht am Dnepr fand vom 26. August bis zum 20.Dezember 1943 statt.

Ausgangslage

Nach der Niederlage in der Schlacht bei Kursk im Juli 1943 plante das Oberkommando der Wehrmacht eine starke Verteidigungslinie von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer entlang der Linie Narwa-Pskow-Gomel aufzubauen, die den Vormarsch der Roten Armee nach Westen stoppen sollte. Die deutsche Heeresgruppe Süd unter Erich von Manstein, die den Vormarsch in der Ukraine stoppen sollte, zählte 1,2 Mio. Soldaten, 12.600 Geschütze, 2.100 Panzer und 2.100 Flugzeuge. Ihr standen fünf sowjetische Fronten (Zentralfront unter Konstantin Rokossowski, Woronescher Front unter Nikolai Watutin, Steppenfront unter Iwan Konew, Südwestfront (Rote Armee) unter Rodion Malinowski, Südfront (Rote Armee) unter Fjodor Tolbuchin) mit der Gesamtstärke von 2.6 Mio. Soldaten, 51.200 Geschütze, 2.400 Panzer und 2.850 Flugzeuge gegenüber.

Erste Phase – Tschernigow-Poltawa-Operation

Am 26. August 1943 begann die Tschernigow-Poltawa-Operation der Zentralfront unter Armeegeneral Rokossowski. Der sowjetischen 60. Armee gelang es innerhalb der nächsten Tage nur mühsam, in die deutschen Verteidigungslinien südlich von Sewsk zu einzubrechen. Nachdem die Hauptkräfte der Front, das 9. Panzerkorps und die 31. Armee, unter strikter Geheimhaltung dorthin verlegt worden waren, gelang es den Einbruch bis zum 31. August auf 100 km Breite und 60 km Tiefe zu erweitern und die deutsche 2. Armee zum Rückzug zu zwingen.[1] Anfang September begannen weitere Angriffsunternehmungen in der ganzen Ostukraine, was die deutsche Führung der Möglichkeit beraubte, ihre Truppen umzugruppieren und Reserven heranzuführen. Somit fing der Rückzug hinter Dnepr an. Die Rote Armee erreichte den Fluss auf der 750 km breiten Front und begann sofort mit der Überquerung. Bis Ende September entstanden so bereits 23 Brückenköpfe auf dem rechtsseitigen Ufer des Dnepr.

Zweite Phase

In der zweiten Etappe ging es um Erweiterung der eroberten Brückenköpfe. In der Schlacht am Unteren Dnepr (26. September - 20. Dezember 1943) blockierten sowjetische Truppen die Zugänge zur Halbinsel Krim und bildeten den bisher größten Brückenkopf (450 km breit und 100 km tief). Aber alle Versuche ins Erzgebiet von Kriwoj Rog vorzudringen, scheiterten am erbitterten deutschen Widerstand. Diese Operation zeichnete sich durch hohe sowjetische Verluste ab. Sie betrugen 754.000 Mann, also die Hälfte der gesamten Verluste in dieser Schlacht. Auch die Kiewer Operation (12. Oktober - 23. Dezember 1943), in deren Folge Kiew am 6. November befreit wurde, verlief schwer. Trotz Mansteins Gegenschlag gelang es nicht die Stadt zurückzuerobern.[2]

Verluste und Folgen

Die Verluste der Roten Armee waren kolossal: 1,23-1.5 Mio. Soldaten (davon 373.000 Tote), 5.000 Panzer (ohne „Kiewer Operation“) und 1.200 Flugzeuge (ohne „Kiewer Operation“). Sie griff auf der 1.200 km breiten Front an und stieß im Süden 600 km nach Westen vor. 2.438 Angehörigen der Roten Armee wurden zum Held der Sowjetunion (so viele, wie in keiner anderen Schlacht). Diese Schlacht stellte eines der seltenen Beispiele der Überquerung eines großen Flusses bei starker feindlichen Gegenwehr dar.

Schlachten, die zum gleichen Zeitpunkt geschlagen wurden

Anmerkungen

  1. David M. Glantz, When Titans Clashed. Lawrence, University of Kansas Press 1995, S. 171.
  2. David M. Glantz, When Titans Clashed. Lawrence, University of Kansas Press 1995, S. 175.

Literatur

G. F. Krivošeev (Hg.), Rossija i SSSR v vojnach XX veka. Poteri vooružennych sil. Statističeskoe issledovanie. (Russland und die UdSSR in den Kriegen des 20. Jahrhunderts. Verluste der Streitkräfte. Statistische Untersuchung.) Olma-Press, Moskau 2001, ISBN 5-224-01515-4, ISBN 978-5-224-01515-3.

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