Haibarbe
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Haibarben (Balantiocheilos melanopterus) | ||||||||||||
| Systematik | ||||||||||||
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| Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
| Balantiocheilos melanopterus | ||||||||||||
| Bleeker, 1851 |
Die Haibarbe (Balantiocheilos melanopterus) ist eine Fischart aus der Familie der Karpfenfische (Cyprinidae). Sie wird bis zu 40 cm lang, ihre Lebenserwartung liegt bei 10 Jahren und darüber.
Der Fisch ist in vielen Gegenden vom Aussterben bedroht und steht auf der Roten Liste gefährdeter Arten.
Beschreibung
Haibarben sind schwarz bis blauschwarz mit silbernen Schuppen, langgestreckt und stromlinienförmig, schlank und schnell, an den Seiten stark abgeflacht.
Erscheinungsbild
An das Erscheinungsbild vieler Haie, von denen ja auch der Name kommt, erinnert in seiner Körperform und der spitz zulaufenden Rückenflosse die einzigartige Haibarbe.
Augen
Die Haibarbe hat auf jeder Seite vorn je ein Auge. Der Augenrand (Iris) ist hell, die Pupille sieht schwarz aus, ist aber, wenn man mit einer Taschenlampe in ein Auge hineinleuchtet, grün. Die Pupille ist nicht oval, sondern fast rund, als würde man eine Kugel in der Mitte durchschneiden, die fast Hälfte davon ist dann die Pupille. Die durchsichtige Linse darüber ist dann wieder mehr oval. Vermutlich kann die Haibarbe dadurch sehr gut auch nach vorn sehen. Zusätzlich sind die Augen gut beweglich und können von der Haibarbe um ca. 30 Grad in jede Richtung gedreht werden.
Flossen
Die Flossen sind markant groß und ausgezogen. Die Rückenflosse ist die größte Flosse und ist ebenso wie die Schwanzflosse extrem eingekerbt, schmal und langgezogen. Interessant sind die Farben der Flossen: Manchmal goldgelb gefärbt, fast durchsichtig und hinten jeweils mit einem breiten, tiefschwarzen Band eingesäumt. Die beiden Bauchflossen sind seitlich nach unten wie ein umgekehrtes V am Körper und sind an den hinteren Enden mit dem gleichen tiefschwarzen Strich gezeichnet. Die Afterflosse genauso, ist aber etwas breiter. Alle Flossen außer der Schwanzflosse haben vorn so etwas wie eine harte Gräte, die von einem Muskel bewegt wird. Dadurch können diese Flossen eingezogen werden, also an den Körper ran angelegt werden. Dies macht die Haibarbe z. b. dann, wenn sie schnell schwimmen will und diese Flossen zum Steuern derzeit nicht benötigt. Vorn haben die Haibarben natürlich auch Steuerflossen (oder wie nennt man die) mit denen im Faststillstand die Balance gehalten wird. Interessant zu beobachten ist auch das Schwimmverhalten, insbesondere der noch jungen Haibarben: Es findet eine ruckartige Fortbewegung statt, vermutlich um Energie zu sparen.
Geschlechtsunterschiede
Viele meinen das die Geschlechtsunterschiede nicht erkennbar sind, das mag ja bei den kleinen Haibarben der Fall sein. Bei Haibarben, die ca. 2 bis 3 Jahre alt und ca. 20 cm bis 30 cm lang sind, sieht man deutlich die Unterschiede zwischen Männchen und Weibchen.
Die Männchen sind schlanker, die Weibchen um ca. 1 bis 2 cm höher und gedrungener.
Vorkommen
Die Haibarbe lebt in größeren Flüssen und Seen Thailands (Mekong- und Chao Phrayabecken), Laos und bis nach Malaysia und Indonesien. Sie bevorzugt die Freiwasserzone mit deutlicher Bodenorientierung. Die Haibarben werden in ihrer Heimat in Reisfeldern zur Insektenbekämpfung eingesetzt. Sie werden von den Bauern dort auch gern gegessen, wenn sie ca 30 cm lang sind. Auch in Deutschland scheinen einige Haibarben zu essen. [1]
Haltung im Aquarium
Da die Haibarben viel Platz zum schnellen Schwimmen benötigen und in Aquarien bis zu 40 cm groß werden können, sollte man schon ein Becken von 150 cm Länge, besser 200 cm Länge besitzen mit viel freiem Schwimmraum, also vorn das Becken nicht vollstellen.
Die Haibarbe ist ein schneller Fisch, und sollte in Gruppen mit fünf bis zehn Fischen gehalten werden. Da im Handel ausschließlich Jungtiere unter 10 cm angeboten werden, landen diese Tiere leider immer in zu kleinen Becken. Mindestens ein 600l-Becken sollte es aber sein, sonst verkümmert die Barbe und wird aggressiv gegen Beifische.
Sind Die Haibarben schon größer und älter und in einem größer 200 cm Becken so vertragen sie sich auch mit Barschen aus dem Malawisee und anderen Fischen.
Da Haibarben bis zu 2 Meter hoch aus dem Wasser springen können, sollte das Aquarium unbedingt durch Glasscheiben abgedeckt werden.
Haibarben sind sehr schreckhaft und reagieren auf jede unserer Bewegungen, Geräusche oder Vibrationen. Eine dichte Hintergrundbepflanzung und als Rückzugsmöglichkeit Wurzeln oder große Steine sollten vorhanden sein.
Wasserwerte
- Es wird weiches Wasser bevorzugt, Gesamthärte (GH) möglichst nur 5, Karbonathärte (KH) bei 4.
- Es wird ein torfhaltiges Wasser bevorzugt.
- Vertragen können Haibarben auch Wasserhärten bis GH 25
- Temperatur 20 bis 26 Grad Celsius, mache Angaben lauten 24 bis 28 Grad Celsius.
- Es wird sauerstoffreiches und klares Wasser bevorzugt.
Wenn die Haibarben sich wohl fühlen sollen, ist ein häufiger Wasserwechsel notwendig, möglichst 50 % jede Woche.
Krankheiten
Haibarben sind gegen Krankheiten empfindlich, insbesonders die Pünktchenkrankheit. Man sollte Vorkehrungen dagegen treffen: Schläuche und Kescher nur für ein Becken verwenden, kein Wasser aus anderen Becken, keine Pflanzen aus anderen Becken. Fische und Pflanzen vor dem Einsetzen 4 Wochen in Quarantäne - Becken testen!
Nahrung
Haibarben sind Allesfresser, gerne Frischfutter, aber frisst auch Flockenfutter und gerne auch Algen. Auch Welstabletten werden gerne genommen. Haibarben fressen auch aufgeschnittende Gurkenscheiben von innen heraus. Auch andere Pflanzen werden gegessen, wenn nichts anderes da ist.
Auf der Suche nach Nahrung wird auch der Boden durchgestöbert. Die Haibarben gehen fast senkrecht nach unten an den Boden, nehmen Sand mit Futter vermischt auf, der Sand wird durch die Kiemen wieder ausgeschieden. Dadurch wird der Boden des Aquariums in der Höhe bis zu 2 cm gesäubert, was man vorne an der Scheibe gut beobachten kann. Neue Haibarben müssen das Fressen von Sticks, die anfangs oben an der Wasseroberfläche schwimmen, erst lernen.
Der Kot wird nicht in Fäden, wie bei vielen anderen Fischen, sondern in kurzen unterbrochenen Schüben ausgeschieden. Die Farbe entspricht dem jeweiligen Futter.
Fortpflanzung
Genaueres über die Fortpflanzung der Haibarbe ist nicht bekannt. Auch in der Literatur findet sich wenig.
In der Literatur heißt es, keine Zucht, es werden nur Wildfänge importiert. Es ist möglich, dass in Taiwan doch gezüchtet wird. Natürlich bleibt das ein Geschäftsgeheimnis.
Es wird behauptet, dass wohl Eier abgelegt werden, es wird ein Wasserfall benötigt. Es wird berichtet, dass die Zucht mit Hormonen gelungen ist.
Schwarmverhalten
Wenn man mehrere Haibarben in einem Gesellschaftsbecken hält, sieht man ganz deutlich das Schwarmverhalten. Die Fische bleiben zusammen. In einem Becken von 200 cm Länge, in dem ca. 25 Haibarben sind, wurde beobachtet, das sich einzelne Schwärme mit etwa gleich großen Haibarben bilden, ca. 3 Schwärme: Die kleinen von 4 bis 6 cm bilden eine Gruppe, dann kommen die mittleren, ca. 7 bis 15 cm langen Haibarben und die letzte Gruppe bilden 4 ca. je 20 cm lange Fische. Die großen je ca. 20 cm langen Haibarben, ca. 2 Jahre alt, zwei Männchen und zwei Weibchen, bleiben meist zusammen in einem Bereich des Beckens. Die beiden Weibchen bleiben meist zusammen, wogegen ein einzelnes Männchen sich des öfteren aus dem Schwarm in einen ganz anderen Teil des Beckens entfernt, um woanders nach Nahrung zu suchen.
Je kleiner die Fische, bzw. je jünger, umso hektischer sind die Haibarben. Immer auf der Suche nach Nahrung, schreckhaft und verfressen. Die Gruppe der zweijährigen Haibarben hingegen schwimmt gemächlich durch die Gegend, wenig kann sie aufregen, sie reagieren auch nicht so stark auf äußere Einflüsse. Sie fressen auch nicht soviel wie die jungen Fische. Wenn man z. b. ein Stück gefrorene Nahrung in das Becken gibt, stürzen sich die kleinen und mittleren Schwärme sofort darauf. Die großen Haibarben interessieren sich nur mäßig für dieses Futter.
Alter
Es wird ein Alter bis zu 9 Jahren angegeben von Harald Kaspar [2]
Es wird von Aquarianern berichtet, das sie schon 13 Jahre alte Haibarben besessen haben. Man kann das Alter einer Haibarbe am besten an der Größe des schwarzen Teils der Augen, also der Pupille erkennen. Auf den Fotos sieht diese Purpille oft weiss oder rot aus, weil das Licht reflektiert wird. Je größer diese Pupille ist, so älter ist der Fisch unabhängig von der Gesamtgröße.
Bei einer ca 15 bis 20 cm langen Haibarbe, die schnell gewachsen ist, und ca 2 Jahre alt ist hat die Pupille einen Durchmesser von ca 3 mm.
Bei einer ca 15 bis 20 cm langen Haibarbe, die langsam gewachsen ist, und ca 5 Jahre alt ist hat die Pupille einen Durchmesser von ca 8 mm.
Die ältesten Fische ca 28 cm lang haben eine Pupille von ca 1 cm!
Quellen
Literatur
- Günther Sterba: Süsswasserfische der Welt. Welt Verlag., Augsburg 2002, ISBN 3-89350-991-7.