Ratishastra
Das Ratisastra (Gattenliebe) wurde von Siddha Nāgārjuna im 16. n. Chr. verfasst. Das Werk behandelt die Aspekte der ehelichen Liebe in 272 Versen. Wörtlich bedeutet Rati (Liebe durch) Kopulieren und Sastra bedeutet Lehre. Das Wort Ratisastra bezeichnet Die traditionellen Lehren der ehelichen Liebe.
Das Werk
In Kamashastra Werken der erotische Liebe wie z.B. dem Kama Sutra oder Ananga Ranga werden Anleitungen und Techniken zum Erlangen sexueller Erfüllung gegeben. Zusammen mit den traditionellen brahmanischen Lehren Samudrikashastra, Dharmashastra und Vaidyakashastra werden die Aspekte des Familienlebens nach indischer Tradition abgedeckt. Diese Informationen sind wichtig um Gatten Sicherheit für ihr Familienleben zu geben. Für junge Menschen ist es allerdings schwierig die wichtigen Aspekte z.B. zur Partnerwahl und Partnerschaft in den verschiedenen Lehren zu finden.
Das Ratisastra wurde im Stil Itihasas in Form eines Dialogs zwischen dem Gott Siva und seiner Gattin Parvati verfasst. Der Text soll jungen Paaren die wichtigen Informationen für ihr Zusammenleben geben. Dazu bringt das Ratisastra die notwendigen Aspekte aus den vier traditionellen indischen Lehren zusammen. Ratisastra ist daher auch eine Weiterentwicklung der schriftlichen Tradition der Kamashastra Werke. Ein Schwerpunkt liegt in der Beschreibung der verschiedenen Typen von Männern und Frauen und dem Finden und der Wahl eines Ehepartners um Nachwuchs zu zeugen. Das Ratisastra unterweist zusätzlich in ethischen Belangen wie z.B. das richtige Eheleben, in dem der gegenseitige Respekt der Eheleute wesentlich ist.
Ausgaben
- Kenneth G. Zysk: Conjugal Love in India: Ratisastra and Ratiramana. Text, Translation, and Notes. Brill Academic Publishers, 2004, ISBN 978-90-04-12598-8 (Englisch und Sanskrit).