Zum Inhalt springen

Volksmarine

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 15. November 2004 um 00:35 Uhr durch MichaelDiederich (Diskussion | Beiträge) (MichaelDiederich - Bot-unterstützte Redirectauflösung: DDR). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Volksmarine ist die Bezeichnung für die Seestreitkräfte der DDR. Dieser Name wurde ihr 1960 verliehen. Sie war Teilstreitkraft der 1956 gegründeten Nationalen Volksarmee.

Geschichte

Nach Beendigung des 2. Weltkrieges begann die UdSSR frühzeitig, die Aufrüstung in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und späteren DDR voranzutreiben. Bereits ab 1950 wurde mit Unterstützung sowjetischer Offiziere die Hauptverwaltung Seepolizei aufgebaut, die am 1. Juli 1952 in Volkspolizei-See (VP-See) umbenannt wurde. Zu diesem Zeitpunkt wurde aus Teilen der bisherigen Seepolizei eine neue Grenzpolizei-See, die die Grenze der DDR zu sichern hatte, als Teil der seit 1946 bestehenden Deutschen Grenzpolizei ausgegliedert. Die VP-See soll Ende 1952 bereits 8.000 Mann gehabt haben.

Angehörige der VP-See sollen sich an der Niederschlagung des Arbeiteraufstandes am 17. Juni 1953 beteiligt haben, jedoch wird auch von unzuverlässigen Elementen berichtet. Zwei Angehörige wurden wegen Unterstützung der Aufständischen am 19. Juni 1953 von einem sowjetischen Standgericht in Stralsund zum Tode verurteilt und erschossen.

Aufgaben und Organisation

Mit Aufstellung der Nationalen Volksarmee (NVA) wurde am 1. März 1956 aus der VP-See die Verwaltung Seestreitkräfte der NVA mit knapp 10.000 Mann. Die Volksmarine wurde vom Kommando der Volksmarine in Rostock-Gehlsdorf geführt und gliederte sich (Stand etwa 1985) in

Außerdem gab es

  • ein Marinehubschraubergeschwader
  • ein Marinejagdbombergeschwader (zeitweise)
  • ein Marine-Pionierbataillon
  • eine Kampfschwimmerkompanie
  • Küstenraketentruppen
  • den Seehydrographischen Dienst der DDR
  • Ausbildungs- Erprobungs- und Sondereinrichtungen

An Schiffstypen waren vorhanden (siehe auch: Liste von Kriegsschiffen (Deutschland seit 1945):

Die Volksmarine war in den Warschauer Pakt als Teil der Vereinigten Ostseeflotten eingebunden, ihr Operationsgebiet waren die Ostsee und die Ostseeausgänge. Sie hatte die Aufgaben, den Seeweg über die Ostsee für sowjetische Verstärkungen freizuhalten und sich an offensiven Operationen gegen die Küsten gegnerischer Staaten in der Ostsee zu beteiligen. Dafür standen ihr einerseits ihre leichten Seestreitkräfte wie U-Jagdboote, Schnellboote und Minensucher und andererseits ihre Landungsschiffe zur Verfügung.

Eine besondere Rolle kam der Grenzbrigade-Küste (GB-K) bei der Verhinderung von Republikflucht zu. Die GB-K war der Volksmarine seit dem 1. November 1961 unterstellt und verfügte über eine größere Zahl von Patrouillenbooten und eine Beobachtungsorganisation an Land.

1990 wurde die Volksmarine aufgelöst und kleinere Teile in die Bundesmarine (ab 1990: Deutsche Marine) integriert.