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Sulingen

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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland

Sulingen ist eine Stadt 50 km südlich von Bremen im Zentrum des Landkreises Diepholz.

Geografie

Lage

Sulingen liegt 40 km südlich von Bremen, 30 km östlich von Diepholz und 25 km westlich von Nienburg.

Stadtgliederung

Zu Sulingen gehören die fünf Ortschaften Groß Lessen, Klein Lessen, Lindern, Nordsulingen und Rathlosen.

Nachbargemeinden

Nachbargemeinden der gesamten Stadt Sulingen sind im Nordwesten und Norden die Samtgemeinde Schwaförden, im Osten die Samtgemeinde Siedenburg und im Süden und Südwesten die Samtgemeinde Kirchdorf.

Flüsse und Bäche

Sulingen wird durchflossen von der Sule, dem Kuhbach, der Kleinen Aue und der Allerbeeke (diese ist z.T. östlicher Grenzfluss zur Samtgemeinde Siedenburg).

Geschichte

Urkundliche Erwähnung fand die ehemalige Siedlung Sulingen erstmals im Jahre 1029, die genau 900 Jahre später die Stadtrechte erhält. Durch die Zusammenlegung mit dem damaligen Kreis Grafschaft Diepholz musste Sulingen 1932 den 1885 verliehenen Kreissitz für den Kreis Sulingen an Diepholz abgeben.

Einwohnerentwicklung

Zwischen Ende der 1980er-Jahre und 2000 ist die Einwohnerzahl um fast 2.000 Personen gestiegen.

Politik

Stadtrat

Die 27 Sitze des Stadtrates verteilen sich wie folgt:

(Stand: Kommunalwahl am 10. September 2006)

Bürgermeister

Der amtierende Bürgermeister in Sulingen ist Harald Knoop.

Wappen

Wappen Sulingen
Wappen Sulingen

Das heutige Wappen geht auf das Wappensiegel Sulingens von 1581 zurück, in dem eine aufwärts gerichtete Bärenklaue und ein lateinisches „S“ nebeneinander stehen. Das heutige Wappen unterscheidet sich von dem früheren nur dadurch, dass es heraldisch berichtigt worden und in seiner Zusammensetzung genau festgelegt ist.

Die genaue Bedeutung des Wappens ist leider nicht bekannt. Es wird vermutet, dass das von der Stadt Sulingen geführte Wappen mit der heraldisch nach außen gerichteten Bärenklaue und dem Buchstaben „S“ nur ein Ortswappen ist, das die ehemalige Zuständigkeit der Grafen von Hoya anzeigt, die in ihrem Wappen zwei in sich abgewandte Bärenklauen führen.

Sullogo
Sullogo

Das Logo der Stadt Sulingen besteht aus einem gelben und einem roten Halbkreis. Im gelben Halbkreis ist die auswärtsgerichtete Bärenklaue des Stadtwappens abgebildet.

Städtepartnerschaften

Sulingen unterhält Partnerschaften mit dem dänischen Galten (seit 1986) und dem litauischen Joniškis (seit 2000).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Musik

  • ResoFest Sulingen, Deutschlands größtes Festival zu resophonischen Instrumenten, insbesondere zur Resonatorgitarre, findet seit 1999 jährlich mit internationaler Beteiligung statt.

Bauwerke

Kunst im öffentlichen Raum

Im Sulinger Stadtbild verstreut, manchmal etwas versteckt, findet sich eine Reihe sehr unterschiedlicher Skulpturen und Objekte von Künstlerinnen und Künstlern aus der Region. Die Kunst-Objekte sind aus verschiedenen Materialien gestaltet – aus Bronze, Stahl, Naturstein und Terrakotta:

  • im/am Stadttheater an der Schmelingstraße Theatermasken (Terrakotta, 1992) von Heidrun Kohnert
  • im Sportpark an der Werner-Kling-Straße die Stahl-Plastik Mensch (1992) von Werner Sünkenberg

Acht der insgesamt zehn aufgeführten Skulpturen hat der Künstler Robert Enders in den Jahren 1964–2000 gestaltet:

  • im Mühlenhofpark Mahnende Hände (Naturstein, 1964), ein Mahnmal gegen den Krieg
  • auf dem Gelände der Lebenshilfe-Werkstätten in Nordsulingen die aus vier Elementen bestehende Skulptur Leben und Kräfte (Metall, 1985)
  • den Ortschaftbrunnen (1988) aus Edelstahl und Naturstein am Rathaus
  • in der Sulinger Innenstadt die Bronzeskulptur Der Sensenschmied (1991)
  • beim Kreiszeitungsgebäude in der Lindenstraße den Brunnen Der Zeitungsleser (Bronze, 1993)
  • den Froschbrunnen (Bronze, 1995) in der Innenstadt in der Lange Straße
  • auf dem Gelände des Gymnasiums/Stadttheaters an der Schmelingstraße die Bronze-Skulptur Europa und die neun Musen (2000)
  • im Ortsteil Nechtelsen auf dem Gelände der „Wasserversorgung Sulinger Land“ ein Brunnen (Beton und Naturstein, 1982)

Kulinarische Spezialitäten

  • der „Bullenschluck“, ein 43%iger Halbbitter mit Elixieren aus magenfreundlichen und gesunden Kräutern.
  • der „Ützentrunk“, ein ähnliches Getränk aus einer anderen Apotheke.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Sulingen lag an der kürzesten Direkt-Eisenbahnverbindung von Bremen nach Bielefeld in Ostwestfalen-Lippe (siehe auch Ravensberger Bahn). Es handelte sich um die Strecke Bassum-Sulingen-Rahden-Bünde. Der Personenverkehr auf dieser Strecke wurde 1994, der Gesamtverkehr 1997 stillgelegt. Außerdem lag Sulingen an der Eisenbahnstrecke Diepholz-Nienburg (Ende des Personenverkehrs bereits 1966 bzw. 1969) und bildete somit den Eisenbahn-Kreuzungspunkt, den man "Sulinger Kreuz" nennt. Das Teilstück Sulingen-Nienburg der Strecke wurde 1997 stillgelegt, das Teilstück Sulingen-Diepholz wird derzeit (2007) nur noch von Güterzügen für die "Exxon Mobil" (Schwefel und Erdöl) in Barenburg befahren.

Ansässige Unternehmen

Größter Arbeitgeber ist die international bekannte Firma Lloyd mit rund 500 Mitarbeitern, die in Sulingen täglich ca. 7.000 Paar Schuhe und Accessoires produzieren.

Medien

Bildung

In Sulingen sind alle verbreiteten Schulformen vertreten. Es gibt sowohl eine Grundschule als auch je eine Haupt- und Realschule sowie ein Gymnasium. An der Hauptschule liegt ebenso eine Förderschule. Bis zu der Reform im Jahr 2005 hatte Sulingen auch eine Orientierungsstufe, in der die fünften und sechsten Klassen unterrichtet wurden. Diese Schuleinheit wurde nun jedoch aufgelöst. Zusätzlich zu den allgemeinbildenden Schulen hat Sulingen auch eine berufsbildende Schule.

Solarstadt

Für die umfangreichen Initiativen wurde Sulingen im November 1997 in Saarbrücken mit dem Deutschen Solarpreis von EUROSOLAR ausgezeichnet.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Triva

Literatur

  • Erich Plenge (Hrsg.): Chronik von Stadt und Land Sulingen. (Band 1-4), Sulingen 1979 / 1982 / 1984 / 1985, jeweils 240-256 S.
  • Eva u. Hilmar Kurth: Juden in Sulingen 1753-1983. Sulingen 1986, 84 S. m. zahlr. Abb.
  • Wilfried Gerke: Von Damen und Dienstmädchen. Frauenschicksale aus fünf Jahrhunderten zwischen Diepholz und Sulingen. Diepholz 2001, 164 S. m. Abb.; ISBN 3-89728-046-9
  • Andrea Baumert u. Nancy Kratochwill-Gertich: Sulingen. In: Herbert Obenaus (Hrsg. in Zusammenarbeit mit David Bankier und Daniel Fraenkel): Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen. Band 1 und 2 (1668 S.), Göttingen 2005, Seite 1456-1463