Gijón
Basisdaten | |
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Staat: | Spanien |
Provinz: | Asturien |
Autonome Region: | Asturien |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Fläche: | 181,6 km² |
Einwohner: | 273.931 (Jan. 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 1.508 Einwohner je km² |
Postleitzahl: | 33201-33280 |
Vorwahl: | +34 |
Kfz-Kennzeichen: | O (bis zum Jahr 2000) |
Website: | www.gijon.es |
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Gijón [asturisch Xixón) ist eine Hafen- und Industriestadt in Asturien und zugleich wirtschaftliches Zentrum dieser spanischen Region. Hier, am Golf von Biskaya, befindet sich einer der wichtigsten Häfen der spanischen Nordküste. In der 273.931 Einwohner (Stand: 2005) zählenden Stadt überwiegt vor allem die Schwerindustrie mit Hüttenwerken, Werften und Maschinenbau. Im Mittelalter und in der Römerzeit hieß sie Gigia.
] (Geschichte
Einwohnerentwicklung
- 1857: 23.000
- 1900: 46.813 (m 22.185 / w 24.628)
- 1930: 77.000
- 1960: 125.000
- 1970: 185.000
- 1981: 256.000
- 1991: 259.067
- 1993: 267.033
- 1995: 270.867
- 1996: 264.381
- 2000: 267.426
- 2001: 269.270
- 2002: 270.211
- 2003: 270.875
- 2004: 271.039
- 2005: 273.931 (m 130.064 / w 143.867)
Entwicklung seit 1900
In der Statistik spiegeln sich zwei Perioden starken Wachstums: Gijón, das 1900 (im Jahr der ersten verlässlichen Bevölkerungserhebung) 46.813 Einwohner gezählt hatte (258 je km²) verdoppelte die Zahl seiner Bewohner zwischen 1920 und 1940 – und noch einmal zwischen 1960 und 1980. Begonnen hatte das 20. Jahrhundert für das Städtchen an der Atlantikküste mit einer deutlichen Verlangsamung des wirtschaftlichen Aufschwungs. Neue Impulse brachte die Eröffnung des Hafens El Musel im Jahr 1907, der sich schon bald zum Motor der lokalen Wirtschaft entwickelte und zur Goldgräberstimmung in der gesamten Region führte. 1918 blieb Gijón von der großen Grippe-Epidemie, die in Spanien grausam wütete und weltweit über 40 Millionen Menschenleben forderte, weitgehend verschont: „Nur“ knapp 900 betrug der Verlust an Menschen, der rasch wettgemacht war, als 1920 die ersten großen Werften eröffneten und Arbeiter mit ihren Familien in Scharen aus dem ländlichen Umland in die prosperierende Stadt strömten. Während 1929 in New York die Börse crashte, bekam die asturische Region den nächsten Anschub: Man hatte vielversprechende Steinkohlevorkommen entdeckt und sprach bereits vom „spanischen Böhmen“ (wobei wohl eher Schlesien gemeint gewesen sein dürfte). Und nachdem 1935 endlich die erste Kohle aus der Mine "La Camocha" gefördert wurde, boten Bergwerke im Hinterland und Hüttenbetriebe in Gijón tausenden einstiger Landarbeiter aus ganz Spanien eine neue Perspektive. Weitere Arbeitsplätze schufen die Zement- (ab 1952) und die Kunstdüngerproduktion. Seit 2000 haben sich Wirtschaftswachstum und Bevölkerungszunahme in der einst aufsteigenden Stadt stark abgeschwächt. Deshalb dürften viele Immobilien-Investoren und Spekulanten auf Sand gebaut haben: Offiziell ist von knapp 12.000 unvermieteten Wohnungen und Büros im Raum Gijón die Rede! (Stand: Mitte 2006)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Sehenswert ist vor allem der 1590 erbaute Palacio de los Valdés, in dessen Kellern Reste römischer Thermen gefunden wurden. Auf einer Anhöhe am Meer hat Eduardo Chillida einer seiner wichtigsten Skulpturen, "Lob des Horizonts", aufgestellt.
Sport
Der beste Fußballverein in Gijón (Real Sporting de Gijón) spielt momentan in der zweiten spanischen Liga. Gijón Baloncesto spielt in der professionellen Basketballliga.
Weltweite Berühmtheit erlangte Gijón als Austragungsort jenes umstrittenen Fußballweltmeisterschaftsspiels am 25. Juni 1982, bei dem sich Österreich und Deutschland nach dem frühen 1:0 für Deutschland kaum mehr bewegten ("Nichtangriffspakt von Gijón"), weil dieses Ergebnis beide Teams in die nächste Runde brachte. "Gijón" wird im Sprachgebrauch seitdem für geschobene Wettbewerbe verwendet.
Söhne und Töchter der Stadt
- José Luis Rubiera, spanischer Radsportler
- Santiago Carrillo Solares, spanischer Politiker, Generalsekretär der Kommunistischen Partei Spaniens PCE von 1960 bis 1982
- Paco Ignacio Taibo II, spanischer Krimi-Schriftsteller
- Luis Enrique, ehemaliger spanischer Fussballprofi
- Alberto Entrerríos, Raúl Entrerríos, spanische Handballspieler
- Julián Espina, argentinischer lefebvristischer Priester, bekannt durch Gewalttaten gegen Kunstausstellungen