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Arthur I. (Bretagne)

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Arthur I., (* 1187, † 1203) war der posthume (nach dem Tod seines Vaters geborene) Sohn von Gottfried II., Herzog von Bretagne, und Konstanze von der Bretagne, und der designierte Erbe des englischen Throns als Nachfolger von Richard Löwenherz.

Leben

Als Richard auf dem Dritten Kreuzzug war, regierte Konstanze für ihren Sohn, den sie 1194 zum Herzog ausrufen ließ, mit größerer Unabhängigkeit. Als Richard 1199 starb und sein Bruder Johann Ohneland die Nachfolge für sich reklamierte, weigerte sich ein großer Teil des französischen Adels, ihn anzuerkennen, da sie Arthur bevorzugten, der sich wiederum dem französischen König Philipp II. unterwarf. Dies war für Johann Grund genug, 1202 in Frankreich einzufallen.

Als Philipp II. Arthurs Recht auf die Bretagne, Anjou, Maine und Poitou anerkannte, marschierte dieser in Poitou ein. Er wurde jedoch am 31. Juli 1202 von König Johann bei der Belagerung von Mirabeau überrascht, wo sich seine Großmutter Eleonore von Aquitanien aufhielt, gefangen genommen und in Falaise unter der Aufsicht von Hubert de Burgh eingekerkert. Seine Schwester Eleonore wurde ebenfalls verhaftet und in Corfe eingesperrt. Im folgenden Jahr wurde er von of William de Braose nach Rouen überführt, wo er im April des Jahres unter ungeklärten Umständen verschwand.

Die Geschichte seines Verschwindens gab zu verschiedenen Geschichten Anlass. Eine war, dass Arthur Wärter sich davor fürchteten, ihn zu töten, so das König Johann dies selbst machte, und seinen Körper anschließend in die Seine warf. Die Margam Annals hingegen liefern den folgenden Bericht über Arthurs Tod:

Nachdem König Johann Arthur gefangen genommen und ihn lebend für einige Zeit im Gefängnis festgehalten hatte, schließlich in der Burg von Rouen, erschlug er ihn nach dem Abendessen am Donnerstag vor Ostern, als er betrunken und vom Teufel besessen war (ebrius et daemonio plenus), mit eigener Hand, band den Körper an einen schweren Stein und warf ihn in die Seine. Er wurde von einem Fischer in seinem Netz gefunden, auf eine Sandbank geschleppt und erkannt, und aus Angst vor dem Tyrannen zur geheimen Beerdigung in die Priorei von Le Bec genannt Notre-Dame-des-Prés gebracht.

William de Braose stieg nach Arthurs Verschwinden so stark in Johanns Gunst, dass er der Komplizenschaft verdächtigt wurde, und tatsächlich klagte Williams Frau Maud de Braose König Johann viele Jahre später und nach Streit mit dem König des Mordes an Arthur an, woraufhin Maud und ihr ältester Sohn ins Gefängnis geworfen wurden, wo sie verhungerten. William floh nach Frankreich, wo er vermutlich ein Papier zum Tod Arthurs verfasste, von dem jedoch kein Exemplar gefunden wurde[1]

Arthur in der Literatur

Arthurs Tod ist ein zentraler Bestandteil von Shakespeares Schauspiel König Johann, in dem Arthur als Kind dargestellt wird, dessen Unschuld Hubert de Burgh davon abhält, ihn im Auftrag Johanns zu ermorden. Arthur stirbt wenig später auf der Flucht.

Darüber hinaus:

Arthur in der Musik

  • Joseph-Guy Ropartz: La Chasse du Prince Arthur, symphonisches Gedicht (1912) nach Brizeux
  • Die bretonische Folkrockband Tri Yann schrieb ein Lied über Arthur, der Text kann hier nachgelesen werden: [2] (der Text ist in Mittelfranzösisch und scheint einem anonymen Manuskript wohl aus der Zeit um 1400 zu entstammen).

Quellen

  • M. Dominica Legge: William the Marshal and Arthur of Brittany. In: Historical Research, Band 55, 1982
  • F. M. Powicke: King John and Arthur of Brittany. In: The English Historical Review, Band 24, Oktober 1909, S. 659-674

Fußnoten

  1. Siehe [1]