Starlight Express

Starlight Express ist ein [Musical] mit der Musik von Andrew Lloyd Webber und Texten von Richard Stilgoe. Es basiert auf den Railway Series von Wilbert Awdry und der Geschichte The Little Engine That Could von Watty Piper.
Die Uraufführung fand am 27. März 1984 im Apollo Victoria Theatre in London statt, die Broadway-Premiere war am 15. März 1987 im Gershwin Theatre in New York.
Die deutschsprachige Uraufführung (Übersetzung Sabine Grohmann) fand in der eigens dafür gebauten Starlighthalle am 12. Juni 1988 in Bochum statt. Mit über 11 Millionen Besuchern ist Starlight Express in Bochum das aktuell erfolgreichste Musical der Welt an einem Standort. Im Jahr 2007 spielt Starlight Express im 19. Jahr in Bochum.
Im Jahr 2002 wurde die deutsche Fassung überarbeitet. Neben einem überarbeiteten Megamix, in dem am Ende nochmal die schönsten Melodien des Musicals zusammengefasst werden, wurde das Lied Crazy hinzugefügt und das Duett Du allein durch Allein im Licht der Sterne (engl. Next Time You Fall In Love, Text von Don Black) ersetzt. Die neuen Lieder wurden von Wolfgang Adenberg ins Deutsche übertragen.
Inhalt
Das Stück erzählt den Traum eines kleinen Jungen (Im Stück eine per Band eingespielte Stimme) vom Rennen der internationalen Züge. Im Mittelpunkt steht die kleine, liebenswerte, aber eigentlich veraltete Dampflok Rusty und ihr Kampf gegen die eigentlich übermächtigen Gegner in Form der hypermodernen E-Lok Electra und der mächtigen Diesellok Greaseball. Weiterhin spielt die Liebe zum 1.-Klasse-Wagon Pearl eine wesentliche Rolle.
Die Hauptrollen
- Rusty ist eine veraltete, aber doch sehr liebenswerte junge Dampflok. Er will beim Rennen mitmachen, doch als Pearl sich von ihm abwendet, verlässt ihn der Mut, was ihn als nicht sehr selbstbewusst auszeichnet. Doch während des Stücks (mit der Hilfe des "Starlight Express") lernt er an sich zu glauben.
- Greaseball die Diesellok - ist der Titelverteidiger und Mitfavorit. Er macht sich über den anfänglichen Optimismus Rustys lustig und ist selbst sehr siegessicher ("Keiner kann mich bremsen heut´ Nacht!"). Er spielt aber auch nicht immer fair: In einem Rennen startet er vor dem 'Go' und boxt dann einfach einen Konkurrenten weg.
- Electra die E-Lok - ist der absolute Favorit auf den Siegerposten. Er ist zum ersten Mal dabei und vollkommen modern ausgestattet. Im ersten Qualifikationsrennen wird Electra von Pearl unterstützt. Würde Electra eine Affinität im "real life"entsprechen so wäre diese "Tina Turner"on speed.
- Pearl, der 1.-Klasse-Wagon, ist am Anfang und am Ende Rustys Freundin (zwischendurch wendet sie sich von ihm ab). Beim ersten Rennen ist sie erst unentschlossen, ob sie mit Electra fahren soll, fährt dann aber doch mit ihr. In der zweiten Runde fährt sie mit Greaseball, bereut es jedoch bitterlich.
- Papa ist die alte Dampflok und ist im Gegensatz zu Rusty sehr von sich und weiteren Dampfzügen überzeugt. Als Rusty ohne Pearl das 2. Rennen nicht bestreiten will, tut er es für ihn. Nachdem er dabei den 1. Platz macht, ist seine - durch sein Alter ohnehin schon geringe - Kraft am Ende. Er macht Rusty Mut, gibt ihm die mysteriöse Identität des Starlight Express zu verstehen. Der jeweilige Darsteller des Papa singt gleichzeitig auch den Part des Starlight Express, wobei die unaufgelöste Frage entsteht, ob Papa den Starlight Express nur "spielt", um Rusty den Glauben an sich Selbst zu geben oder ob es wirklich einen Starlight Express gibt.
- Dinah ist der Speisewagen und die Freundin von Greaseball. Sie ist sehr nahe am Wasser gebaut. Da sie für ein faires Spiel ist, spricht sie Greaseball auf seinen Betrug im ersten Rennen an und wird daraufhin von ihm verlassen. Sie findet jedoch Trost bei Caboose, Ashley und Buffy, und schließlich gibt es auch für sie ein Happy End.
- Buffy ist der immer gut gelaunte Buffetwagen und Ashley der Raucherwagon. Beide suchen genau wie Pearl und Dinah ihre "Lok mit Locomotion".
- Red Caboose ist der Bremswagon und hat daher viel Macht über den Ausgang eines Rennens. Er tröstet Dinah, die einen Streit mit Greaseball hat, und fährt mit Rusty ein Rennen. Jedoch ist seine Verbundenheit nur vorgetäuscht, er trickst Rusty und auch Greaseball zu Gunsten Electras aus.
- Die Rockys sind die Kastenwagen und ziemlich gemein zu Rusty. Diese drei Rollen wurden im November 2006 überarbeitet, heißen nun Hip Hoppers und haben auch ein ganz neues Outfit.
- Dustin und Flat Top die frachtwagens.
Musik
Andrew Lloyd Webber verbindet in dem Musical unterschiedliche Stile wie Pop, Rock und Blues.
Seit dem 1. Februar 2007 wird neben dem Live-Orchester ein Playback (Harddisk-Recording-System) verwendet, das einige Instrumente ersetzt und einen zeitgemäßeren Sound ermöglicht. So sind nun z.B. auch Stringarrangements zu hören. Von der ursprünglich 17-köpfigen Orchester-Besetzung verblieben lediglich die Rhythmus-Gruppe, bestehend aus: zwei Keyboards, zwei Gitarren, Bass, Schlagzeug, Saxophon, Trompete und Posaune. Gestrichen wurden insgesamt acht Stellen: ein Keyboard, Percussion und ein Teil der Brass-Sektion.
Der Eröffnungsdialog zwischen Mutter und Sohn wird vom Band eingespielt.
Show
Die Bochumer Aufführung zeichnet sich durch aufwändige Lasereffekte, außergewöhnliche Kostüme und Rollschuhbahnen, die direkt durch die Zuschauerränge verlaufen, aus. Im Oktober 2006 bekam Greaseball "brennende Rollschuhe" und die E-Lok Electra "Funkenfontänen". Das Herzstück der Technik ist eine schwenkbare Brücke, die es den Darstellern ermöglicht, sich auf drei Ebenen zu bewegen. Durch die Zuschauerreihen führen zwei Rollschuhbahnen.
Zuschauer
Am 5. April 2006 wurde der 11.111.111. Besucher zur Musical-Aufführung in Bochum empfangen. Es war ein neunjähriger Junge aus Ostfriesland, der als „Schnapszahl-Prämie“ einen einwöchigen Aufenthalt im Disneyland in Anaheim (Kalifornien) mit seiner Familie bekommen hat.
Trivia
- Die erste Doppel-CD der Bochumer Aufführung ist der Schauspielerin Annemiek Kloek gewidmet, welche auf der CD in der Rolle der 'Wrench' zu hören ist. Die damals 27jährige Darstellerin, die bald eine der Hauptrollen übernehmen sollte, erlag nach einer Vorstellung einem akuten Herzversagen. Das Herzversagen wurde vermutlich durch Überanstrengung bei der Aufführung ausgelöst.
Weblinks
- Starlight Express in der Internet Broadway Database (IBDb)
- starlight-express.de - Offizielle Website von Starlight-Express