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Rannungen

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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland Rannungen ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Bad Kissingen und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Maßbach.

Geografie

Geografische Lage

Der Ort liegt weithin sichtbar auf einer Anhöhe der Wern-Lauer-Platte; die Wern entspringt südwestlich des Dorfes (bei Pfersdorf). Ursprünglich soll Rannungen etwas weiter südlich in einer Senke (heute "Wiesenstraße") gelegen haben. Erst später wurden Kirche, Kirchhof und Adelssitz auf die Anhöhe (Wasserscheide zwischen Lauer und Wern) verlegt. Dort bildeten sie noch bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts den nördlichen Abschluss des Dorfes, während sich die Gehöfte nach Süden hin ausbreiteten.

Das Gemeindegebiet grenzt heute an die Gemarkung folgender (Groß-)Gemeinden an: Nüdlingen, Maßbach, Üchtelhausen, Dittelbrunn, Poppenhausen und Oerlenbach.


Geschichte

Allgemeines

Im Jahre 772 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung als Hrannunga in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Fulda. In den folgenden Jahrhunderten gewann das Hochstift Würzburg immer mehr an Einfluss im Dorf; die Mehrheit der Höfe (die so genannten "Würzburger Nachbarn") lieferte schließlich den Zehnten an das Hochstift. Ein Teil der Bevölkerung (die so genannten "Edelmännischen") stand aber bis zur Gründung des Königreichs Bayern noch unter adeliger Herrschaft (zuletzt der Herren von Münster), wovon der alte Adelssitz neben der Kirche Zeugnis gibt.

Wappen

Die Wappenbeschreibung lautet: Gespalten; vorne in Silber ein durchgehendes schwarzes Balkenkreuz, hinten mit vier Spitzen gespalten von Rot und Silber.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kath. Pfarrkirche St. Bonifatius

Turm von 1588 (Julius-Echter-Bau), Langhaus von 1716 (durch einen Querbau erweitert 1913); reichhaltige barocke Ausstattung; Altarblatt "Erweckung des Lazarus" (um 1600); Reihe von Deckengemälden von 1913 mit Darstellungen aus der Bonifatiuslegende (in enger Anlehnung an den im Krieg zerstörten Zyklus in der Abtei St. Bonifaz (München)); vor der Kirche eine Ölbergszene (Jesus mit drei schlafenden Jüngern) aus der Zeit um 1780.

Weitere Gebäude

  • Fürstbischöfliche Zehntscheune: massiver Natursteinbau mit Treppengiebel, im Kern aus dem 16. Jh.
  • Ehemaliges Oberes Wirtshaus: repräsentativer Fachwerkbau von 1665 (Wappen des Fürstbischofs Schönborn); ehemals Poststation auf der Landstraße Würzburg-Meiningen
  • Marienkapelle: neugotischer Bau von 1878 (Architekt: Lohrey); beherbergt eine Sandsteinplastik der Rosenkranzmadonna des Würzburger Bildhauers Schuler

Bildstöcke und Flurkreuze

Heimatmuseum

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Öffentlicher Busverkehr mit Anschluss in die nächsten bedeutenderen Städte Schweinfurt, Bad Kissingen und Münnerstadt ist gegeben.

Der nächste Bahnhof befindet sich in Rottershausen (Strecke Schweinfurt-Erfurt) bzw. direkt in Schweinfurt.

Vereine

  • Musikverein Rannungen
  • TSV Rannungen
  • FFW Rannungen
  • Kindergartenverein St. Johannes


Bildung

  • Grundschule Poppenlauer
  • Hauptschule Maßbach

Gymnasien, Real-, Berufsschulen und andere weiterführende Schulen sowie Einrichtungen der Erwachsenenbildung finden sich im näheren Umkreis.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • Ludwig Erhard (1897-1977), Bundeswirtschaftsminister und deutscher Bundeskanzler von 1963-1966. Erhards Vater war ein gebürtiger Rannunger.
  • Joseph Schmitt, Pfarrer in Rannungen. Er erweiterte im Jahre 1913 die Pfarrkirche um einen Querbau und ließ das Innere neu gestalten.

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Georg Valentin Röder (1780–1848), Komponist und kgl. bayer. Hofmusikdirektor in München, Leiter der Stifts- und Kapellmusik in Altötting
  • Zita Zehner (1900-1978), Politikerin und bayer. Landtagsabgeordnete von 1946 bis 1971.
  • Dr. Rudolf Weigand (1929-1998), Professor für Kirchenrecht in Würzburg, Regens des Priesterseminars.