Marschallstab
Der Marschallstab ist ein Stab, der vom Marschall als Insigne seiner Würde getragen wird.

Die Bezeichnung Marschall kommt aus dem Fuhrpark der mittelalterlichen Fürsten. Der "Marstall" war das Gebäude in dem Pferde, samt Zubehör aufbewahrt wurden. Der "Marschall" war der Pferdeknecht oder Stalldiener. Im Französischen heißt "marechal" der Hufschmied.
Später wurde aus dem Marschall der Stallmeister und weiter wurde er zum hohen Hof- oder Reichsbeamten. An fürstlichen Höfen hieß der Oberaufseher der inneren Haushaltung, der Hofdienerschaft und der Hoffeste "Hofmarschall". Und während der Reisen des Hofes war er Oberstallmeister und Führer der beweglichen Habe des Fürsten. Bei feierlichen Gelegenheiten trug der Hofmarschall einen langen Stab als Zeichen seiner Würde und machte bei Hof an der Marschallstafel, einer Nebentafel für die Personen, welche nicht an der fürstlichen Tafel selbst Plätze erhielten, den Wirt. Die Person des Hofmarschalls mit dem langen Stab sieht man heute nach am englischen Hof. Beim Militär ist Generalfeldmarschall (auch "Feldmarschall", "Marschall der Armee" o.dgl.) der höchste Dienstgrad.
Aus dem Marschallstab (Kommandostab) wurde ein Würdeabzeichen der höchsten militärischen Befehlshaber. Der preußische, 30 cm lange Feldmarschallstab zeigte auf himmelblauem Samt abwechselnd goldene Königskronen und heraldische Adler. Der Interimsfeldmarschallstab glich einem Reitstock mit goldener Königskrone am oberen Ende.
Die Marschallstäbe der Zeit von 1933 bis 1945 trugen hauptsächlich Ornamente und Prägungen aus dem damaligen politischen System.
- Es wird überliefert, Napoleon habe die Soldaten mit der Rede motiviert, dass ein jeder einen Marschallstab im Tornister trüge. Damit wollte er sagen, dass jeder gemeine Soldat die Möglichkeit besäße, ein Kommandierender zu werden.