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Aussterben

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Beim Aussterben handelt es sich um das Verschwinden der gesamten Population einer bestimmten Art von Lebewesen (Pflanzen oder Tiere), also wenn kein lebendes Exemplar dieser Art mehr vorhanden ist, egal ob in freier Wildbahn oder menschlicher Obhut (Zoo).

Dem Darwinismus zufolge sterben Arten aus, die nicht in der Lage sind, sich in ihrer durch Mutation (Veränderung) und Selektion (Auswahl) getriebenen Evolution an ihre sich verändernde Umwelt in geeigneter Weise anzupassen ("survival of the fittest").

Beispiele für Umweltveränderungen, die für ein Aussterben von Arten verantwortlich sein können:

  • Naturkatastrophen (Meteoriteneinschläge, Vulkanausbrüche)
  • Klimawechsel (Änderung der Durchschnittswerte von Temperatur oder Luftfeuchtigkeit)
  • Wegfall der notwendigen Nahrungsgrundlage (Nahrungspflanzen, Beutetiere)
  • überproportionale Zunahme von Nahrungskonkurrenten oder Fressfeinden
  • Expansion des Menschen in den Lebensraum der Art

Beispiele für ausgestorbene Arten (für weitere siehe Liste von ausgestorbenen Arten):

  • Tyrannosaurus rex (Theropode, Dinosaurier, vor ca. 65 Millionen Jahren)
  • Mammut (Riesenwollelefant, vor einigen tausend Jahren)
  • Dodo (flugunfähiger Vogel, ausgestorben 1681)

Um die Artenvielfalt für ein stabiles Ökosystem und die ungenutzten Potentiale vom Aussterben bedrohter Arten für die Nutzung durch den Menschen zu erhalten (beispielsweise Medikamente aus tropischen Pflanzen oder den Genen von Tieren), werden von entsprechenden Instituten Proben (Vollproben, aber auch DNA-Proben) dieser Arten eingelagert.

Ein oft ungesehenes Problem dieser Vorgehensweise ist die Tatsache, dass ein lebender Organismus auf gewisse Umweltbedingungen angewiesen ist, und dass zu diesen Bedingungen auch die Interaktion (Symbiose) mit bestimmten Mikroorganismen gehört; letztere werden bei der Einlagerung aber nicht berücksichtigt.

Europa steht, was die gegenwärtige weltweite Austerbewelle angeht, relativ gut da. In historischer Zeit starben lediglich drei Wirbeltierarten (Unterarten nicht gerechnet) aus. Die sind der: Riesenalk (Alca impennis), eigentlich eher eine nordatlantische Art. Der Auerochse, der aber in Form von Hausrindern in gewisser Weise weiterlebt und durch sog. Rückzüchtung als Heckrind wieder eine Rolle im Ökosystem spielen könnte. Der Tarpan (Equus caballus gmelini), dessen Artstatus jedoch umstritten ist, und der ebenfals durch ursprüngliche Pferderassen und Rückzüchtungsprogramme in gewisser Weise weiterlebt (Konik).

Machmal werden aber scheinbar ausgestorbene Tiere wieder "entdeckt", wie beispielsweise die Mückenhaft (Bittacus hageni) ([1]).

Siehe auch: Artensterben