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Joseph Breitbach

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Joseph Breitbach (* 20. September 1903 in Ehrenbreitstein bei Koblenz; † 9. Mai 1980 in München) war ein deutscher Schriftsteller, Journalist und Mäzen.

Breitbach setzte sich besonders nach dem Zweiten Weltkrieg für die deutsch-französische Verständigung ein. Der nach ihm benannte Joseph-Breitbach-Preis, den seine gleichnamige Stiftung in Vaduz finanziert, ist die höchstdotierte Auszeichnung für deutschsprachige Schriftsteller. Der Literaturpreis wird jährlich vergeben.

Der Jugendliche verlässt 1921 das Koblenzer Kaiserin-Augusta-Gymnasium, um Buchhändler zu werden. Er lernt bei der Rheinischen Rundschau, einer Koblenzer Tageszeitung, Verlagskaufmann. Von 1925 bis 1928 arbeitet er als Buchhändler im Kaufhaus Landauer in Augsburg. Hier hat er enge Kontakte zur Kommunistischen Partei. Das Warenhaus entlässt ihn nach Erscheinen der Erzählungen Rot gegen Rot. Die Augsburger Zeit ist durch Reisen nach Berlin, Paris, Prag, Wien und München geprägt, bei denen Breitbach wichtige Kontakte zu Schriftstellern und Verlagsleuten knüpfen kann.

Ab 1929 lebt der Autor in Frankreich. Breitbach wählt 1931 Paris als Wohnort und betätigt sich in der französischen Hauptstadt als Geschäftsmann. Gleichzeitig schreibt er für französische Zeitungen. Am 2. November 1932 erscheint im Berliner Kiepenheuer-Verlag sein erster Roman Die Wandlung der Susanne Dasseldorf. In Deutschland werden seine Bücher 1933 verboten. 1937 gibt er seinen deutschen Pass zurück und beantragt die französische Staatsbürgerschaft. Breitbach ist vorerst staatenlos.

1939 wird er als gebürtiger Deutscher interniert. Er entscheidet sich für die Mitarbeit in der Fremdenlegion und im französischen Geheimdienst. Nach dem deutschen Einmarsch in Paris beschlagnahmt die Gestapo im Jahr 1940 Breitbachs Bibliothek und auch darin enthaltene Manuskripte von ihm. Der Schriftsteller wird 1945 französischer Staatsbürger. Er setzt sich für deutsche Kriegsgefangene ein. Von 1948 bis 1951 publiziert die Wochenzeitung Die Zeit Beiträge Breitbachs über die Kultur und Politik Frankreichs. Ab 1961 hat der Autor wieder einen zweiten Wohnsitz in Deutschland. 30 Jahre nach dem ersten gibt Breitbach 1962 seinen zweiten Roman Bericht über Bruno heraus. Vor allem in den Vereinigten Staaten wird das Werk ein großer Erfolg.

Werke

Von Breitbach stammen Romane, Erzählungen, Dramen, Komödien, Kritiken und Essays. Der Roman "Bericht über Bruno" (1962) zählt zu den bekanntesten Werken der deutschen Nachkriegsliteratur. Zu seinen weiteren Titeln gehören:

  • Rot gegen Rot, 1928
  • Die Wandlung der Susanne Dasseldorf, Roman, 1932
  • Die Jubilarin/Genosse Veygond/Requiem für die Kirche, 1972
  • Die Rabenschlacht, 1973
  • Das blaue Bidet oder Das eigentliche Leben, 1978

Ehrungen und Auszeichnungen

  • 1962 – Bundesverdienstkreuz
  • 1965 – Prix Combat (für "Rapport sur Bruno")
  • 1966 – Mitglied in der Bayerischen Akademie der Schönen Künste
  • 1969 – Großes Bundesverdienstkreuz
  • 1975 – Goethe-Medaille
  • 1979 - Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern