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Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

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Film
Titel Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen
Originaltitel The League of Extraordinary Gentlemen
Produktionsland USA, Deutschland, Tschechien, UK
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahre 2003
Länge ca. 105 Minuten
Stab
Regie Stephen Norrington
Drehbuch James Dale Robinson
Produktion Trevor Albert,
Don Murphy
Musik Trevor Jones
Kamera Dan Laustsen
Schnitt Paul Rubell
Besetzung

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Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen (2003) ist ein US-amerikanischer Fantasy-Actionfilm von 20th Century Fox um sieben Helden der Literatur des 19. Jahrhunderts, die die Welt in 96 Stunden vor einem Größenwahnsinnigen retten müssen. Er basiert (allerdings mit vielen Abweichungen) auf dem ersten Teil der gleichnamigen Comicbuchreihe von Alan Moore.

Handlung

1899: Europa und die Welt stehen vor einem neuen Zeitalter. Niemand vermutet drohende Gefahr, bis es zu einigen folgenschweren Zwischenfällen kommt.

In London erscheint ein gepanzertes Gefährt, das die Bank von England angreift. Die eintreffende Polizei muss mitansehen, wie deutsche Soldaten aus dem Panzer springen – und ein maskierter, scheinbar verunstalteter Mann, der sich das Phantom nennt. Nach dem Überfall beschuldigt Großbritannien die deutsche Armee des Bankraubes. Wenig später überfällt das Phantom eine deutsche Zeppelinfabrik und lässt die Deutschen im Glauben, dass die britische Armee die Fabrik überfallen hat. So soll, das ist schnell klar, ein Weltkrieg heraufbeschworen werden.

In aller Not holt man den legendären, aber alt gewordenen Abenteurer Allan Quatermain aus seinem selbst auferlegten Exil in Afrika und führt ihn durch den geheimnisvollen M in die so genannte Liga der außergewöhnlichen Gentlemen ein. Gemeinsam mit Kapitän Nemo und dessen U-Boot Nautilus, dem unsichtbaren Dieb Rodney Skinner, der Vampirin Mina Harker und Dorian Gray, der, solange sein verfluchtes Portrait verborgen bleibt, unsterblich ist, soll Quatermain das Phantom aufspüren und den Weltkrieg verhindern. Bald stoßen noch Dr. Henry Jekyll mit seiner monströsen zweiten Persönlichkeit Edward Hyde und der amerikanische Geheimagent Tom Sawyer zu der Gruppe. Doch den Sieben bleibt nicht viel Zeit, den drohenden globalen Konflikt abzuwenden und den Weltkrieg zu verhindern.

Anfänglich scheinen alle Gentlemen auf das gleiche Ziel hinzuarbeiten, doch es stellt sich schnell heraus, dass sie einen Verräter in ihrer Mitte haben, der für das Phantom arbeitet. Skinner, der zuerst verdächigt wird, ist unschuldig, Dorian Gray jedoch nicht. Dennoch gelingt es den übrig gebliebenen Helden, einen Weltkrieg zu verhindern und das geheimnisvolle Phantom zu enttarnen. Dieser entpuppt sich als der perfide Professor Moriarty (der Erzfeind von Sherlock Holmes) und kann von Sawyer ausgeschaltet werden. Quatermain stirbt jedoch im finalen Kampf und wird von seinen Gefährten in afrikanischer Erde bestattet. Zuletzt sieht man einen Schamanen um sein Grab tanzen, über dem sich ein ungewöhnlicher Sturm zusammenbraut.

Hintergrund

Produktion

Das Produktionsbudget des Films betrug etwa 78 Millionen US-Dollar. Weltweit spielte der Film 175,5 Millionen US-Dollar ein, 66,5 davon in den USA und 109 in der restlichen Welt. Er liegt damit auf Platz 139 der finanziell erfolgreichsten Filme (Stand April 2006).

Der Film wurde in der zweiten Hälfte des Jahres 2002 vor und nach der Jahrhundertflut in Tschechien in Prag gedreht. Die 20-wöchigen Dreharbeiten mussten im August unterbrochen werden, weil einige Sets zerstört worden waren. Der Veröffentlichungstermin wurde um einige Wochen verschoben. Einige wenige Drehtage gab es auch auf Malta, wo die Außenaufnahmen auf dem U-Boot entstanden, und in Los Angeles, wo Großaufnahmen gedreht wurden. Die europäische Premiere des Filmes fand in Prag statt, wobei die Erlöse an die Flutopfer gespendet wurden.

Peta Wilson ersetzte Monica Bellucci, die wegen Terminschwierigkeiten aus dem Projekt ausscheiden musste.

Auszeichnungen

Es gab im Jahr 2004 vier Nominierungen für den Saturn Award, den Preis der Academy of Science Fiction, Fantasy & Horror Films

  • Bester Fantasy-Film
  • Shane West (Cinescape Genre Face of the Future Award)
  • Peta Wilson (Beste Nebendarstellerin)
  • Jacqueline West (Beste Kostüme)

Des Weiteren gab es 2004 eine Nominierung bei den Visual Effects Society Awards.

Kritik

Sowohl Fans der Vorlage als auch Filmkritiker gingen mit der Verfilmung hart ins Gericht. Das komplexe Gewebe intertextueller Bezüge wurde nahezu gänzlich zerstört, die sorgfältige Figurenkonstellation durch Auslassungen und Hinzufügung neuer Figuren (z.B. Tom Sawyer und Dorian Gray) aus dem Gleichgewicht gebracht, die vielschichtigen Charaktere wurden zu eindimensionalen Action-Figuren reduziert und die komplexe Handlung mit ihren moralischen Unwägbarkeiten zusammengestutzt.

Darüber hinaus bemängelten Kritiker zahllose unlogische, selbst für eine Comicverfilmung allzu sehr an den Haaren herbeigezogene Elemente (z. B. kreuzt Nemos große Nautilus mit hoher Geschwindigkeit durch die engen Kanäle Venedigs) sowie die oberflächlichen bis unfreiwillig komischen Dialoge. Weiterhin litt der Film unter zahlreichen Bearbeitungen nach Drehende, die zulasten der Logik gingen und eine einzige Anreihung von Actionszenen nach sich zogen.

Auch enthält der Film historische Fehler: So tragen die vermeintlichen deutschen und britischen Soldaten Uniformen, die erst im Laufe des Ersten Weltkrieges entwickelt und eingeführt wurden. Im Film verfügt Deutschland schon im Jahr 1899 über Zeppeline, in Wahrheit startete der erste Prototyp im Jahr 1901.

Der Film hatte bereits während der Dreharbeiten Schlagzeilen dadurch gemacht, dass der Co-Produzent Sean Connery die Fähigkeiten des Regisseurs in Frage stellte und seinen Rücktritt vom Filmgeschäft mit den schlechten Erfahrungen während des Films erklärte.

Alan Moore war mit dem Ergebnis derart unzufrieden, dass er bei weiteren Verfilmungen seiner Comics die Verwendung seines Namen verweigerte.

Literatur

  • Kevin J. Anderson: Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen. Der Roman zum Film. Nach dem Drehbuch von James Dale Robinson. Basierend auf den Comic-Büchern von Alan Moore und Kevin O'Neill. (Originaltitel: The League of Extraordinary Gentlemen). Deutsch von Andreas Brandhorst. Heyne, München 2003, ISBN 3-453-87726-8