Voßwinkel
![]() Stadtteil von Arnsberg | |
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Koordinaten | 51° 27′ 55″ N, 7° 54′ 31″ O |
Höhe | 160 m ü. NN |
Fläche | 13,965 km² |
Einwohner | 2537 (30. Juni 2007) |
Bevölkerungsdichte | 182 Einwohner/km² |
Eingemeindung | 1. Jan. 1975 |
Postleitzahl | 59757 |
Vorwahl | 02932 |
Voßwinkel ist ein 13,965 km² großer Stadtteil von Arnsberg im Hochsauerlandkreis (Nordrhein-Westfalen) mit 2.537 Einwohnern.
Lage
Voßwinkel liegt süd-westlich des Verlaufes der Ruhr zwischen Neheim und Wickede (Ruhr). Innerhalb der Stadt Arnsberg grenzt Voßwinkel an den Stadtteil Bachum, außerhalb Arnsbergs an die Orte Wimbern und Echthausen, die dem Kreis Soest angehören. Im Westen und Süden des Dorfes grenzt der Ort an den Lüerwald, einem großen Waldgebiet zwischen der Stadt Arnsberg und der Stadt Menden (Märkischer Kreis).
Zu Voßwinkel gehören neben dem Ortskern die Häusergruppen Bellingsen, Stockey, Höllinghofen und Voßwinkel-Alter Bahnhof.
Die höchste Erhebung Voßwinkels ist der Hensenberg mit 292,40 m ü. NN, der niedrigste Punkt ist an der Ruhr bei Haus Füchten mit 146,00 m ü. NN.
Geschichte
Ortsgeschichte
Die erste urkundliche Erwähnung findet sich im Jahre 1187. Hier tritt in einer Urkunde des Erzbischofs Philipp ein Gerhardus de Vosswinckele als Zeuge auf. Genannt: "Lubert von Voßwinkel, der Odenhausen (bei Neheim) als Lehen besaß". In weiteren Urkunden werden Heinrich von Voßwinkel, als Bruder des Propstes von Marsberg und ein anderer Heinrich von Voßwinkel, der 1295 einen Wald dem Kloster Oelinghausen geschenkt hatte, erwähnt.
Einer der Ursprünge des Ortes war der Wiethoff, der von dem Geschlecht der Edlen von Voßwinkel bewohnt wurde. Zu den ersten Höfen zählten daneben der Haarhof, der Niederhof (Nierhof), Haus Höllinghofen sowie Höfe der Geschlechter Blumenthal, von Plettenberg, von Bredenol und von Boynen. Bereits in der Zeit der Arnsberger Grafen (bis 1368) gab es in Voßwinkel eine eigene Pfarrgemeinde, die allerdings noch längere Zeit Teil des Kirchspiels Hüsten blieb.
Seit der Mitte des 14. Jahrhunderts erscheinen die Wulfe von Lüdinghausen als Burgmänner von Neheim im Besitz des Haupthofes zu Voßwinkel. So erhielt Heinrich Wulf von Lüdinghausen 1364 den Haupthof zum Lehen. Ein Nachkomme Heinrich Wulfs wurde 1415 vom Erzbischof belehnt mit dem Burglehen in Neheim und dem Hof- und Holzgericht zu Voßwinkel. Die Wulfe wohnten später auf Haus Füchten, das sie durch Verheiratung mit denen von Uffeln bei Werl erhalten hatten. Eine Erbtochter dieses Geschlechtes heiratete den Arnold Christoph von der Horst, der 1678 das Burglehen zu Neheim erhielt, den Hof zu Voßwinkel, Dorf- und Holtgericht und die erzbischöflichen Dienste zu Voßwinkel. Der Sohn Arnold Friedrich konnte 1695 mit der kurfürstliche Erlaubnis das Voßwinkeler Lehen für 1000 Taler seinem Schwager von Droste zu Amecke veräußern. Die Nachkommen des Letzteren besaßen dann die Güter und Rechte bis zum Erlöschen ihres Geschlechts Ende des 18. Jahrhunderts.
Nachdem die Bürger Voßwinkels 400 Jahre lang Untertanen der Erzbischöfe von Köln waren, nahm am 6. Oktober 1802 der Großherzog Ludwig X. von Hessen-Darmstadt als Ersatz für seine an Napoleon verlorenen linksrheinischen Gebiete das kurkölnische Sauerland in Besitz. Im Zuge der Neugliederung seiner Besitzungen kamen Voßwinkel und Bachum im Jahr 1807 zum Amt Menden.
Von den Hessen wurde die heutige Bundesstraße 7 (Voßwinkeler Straße), damals die „Chaussee vom Schlünder“, gebaut. Die Herrschaft Ludwig X. dauerte allerdings nur 13 Jahre, denn nach dem Wiener Kongress wurde am 30. Januar 1816 das Herzogtum Westfalen den Preußen übergeben. Voßwinkel kam 1817 durch die Gründung des Kreises an den Kreis Iserlohn (dem u.a. die Stadt und das Amt Menden umfasste), dann aber bereits mit Datum zum 1. Januar 1819 [1] zum Kreis Arnsberg. Bei der Neugründung des Amt Hüsten im Jahr 1837 wurde dieses für die Verwaltung zuständig. Von 1830 bis 1880 erfolgte in sieben verschiedenen sogenannten Rezessen mit großen juristischen Aufwand die Markenteilung und die Ablösung der Huderechte in Voßwinkel und den angrenzenden Gemeinden.
Im Jahre 1897 erhielt Voßwinkel einen eigenen Bahnhof an der oberen Ruhrtalbahn. Am 24. Oktober 1921 wurde Voßwinkel an das elektrische Netz angeschlossen. 1951 erfolgte der Bau der Wasserleitung und die heutige Voßwinkeler Straße bekam die Anschlußmöglichkeit für das Gasnetz.
Mit der kommunalen Neugliederung am 1. Januar 1975 verlor die Gemeinde Voßwinkel ihre Selbstständigkeit und wurde der heutigen Stadt Arnsberg als Stadtbezirk angegliedert.
Vorsteher / Bürgermeister
- 1864 - 1873 Vorsteher Theodor Hauschulte gen. Oberdick
- 1873 - (?) Vorsteher (?)
- (?) - 1878 - (?) Vorsteher Heymer
- (?) - ca. 1882 Vorsteher Oberdick
- ca. 1882 - 1903 Vorsteher Heinrich Hehmer
- 1903 - (?) Vorsteher Schulte-Deimel
- (?) - 1920 Vorsteher Anton Lange
- 1920 - 1936 Vorsteher Heinrich Coerdt
- 1936 - 1945 Bürgermeister Franz Neuhaus
- 1946 - 1969 Bürgermeister Heinrich Lange
- 1969 - 31.12.1974 Bürgermeister Josef Schreiber
Einwohnerentwicklung
WappenDas Wappen geht auf das Geschlecht der Edlen von Voßwinkel zurück und zeigt einen in Blau steigenden goldenen Fuchs, bewinkelt von je einem goldenen schräglinks steigenden und gestürzten Halbkeil. Das redende Wappen setzt sich aus dem Fuchs (plattdeutsch Voß), dem Wappentier des Geschlechtes von Voßwinkel und zwei Winkeln zusammen. Die Farben entsprechen dem Wappen der auf Höllinghofen ansässigen Geschlechts von Boeselager. Gebäude und SehenswürdigkeitenSt. Urbanus-KircheIm Ortskern Voßwinkels befindet sich die St. Urbanus-Kirche. Im Jahre 1214 wird die Kirche von Voßwinkel in einer Urkunde des Kloster Oelinghausen erstmals erwähnt. Ferner steht in einer Urkunde des Dechanten Heinrich von Iserlohn aus dem Jahre 1231 in der Reihe der übrigen Zeugen der Pfarrer Elricus de Vosswinckele. Um diese Zeit gab es also die Pfarrei Voßwinkel. Ihr erster Anfang liegt wohl noch weiter zurück. In einer Fehde, die zwischen dem Grafen Adolf von der Mark und den Besitzern des Haus Höllinghofen, den Brüdern Wennemar und Friedrich von Fürstenberg, um das Jahr 1420 stattfand, wurde das Dorf und die Kirche von Voßwinkel niedergebrannt. Eine neue Kirche wurde gebaut und am 1. November 1425 eingeweiht. Diese Kirche wurde 1710 nach einigen Renovierungen vergrößert. Der Bau der heutigen katholische Pfarrkirche St. Urbanus begann 1750 unter dem Pfarrer Heinrich Everhard Pentling (* 19. Februar 1720, † 05. August 1794) nachdem ein Brand den Vorgängerbau 1749 zerstört hatte. Erschwert durch die Einwirkungen des siebenjährigen Krieges konnte der Bau erst 1765 vom Abt des Klosters Wedinghausen geweiht werden. Die Kirche ist von außen betrachtet ein schlichter Bau. Die vorwiegend barocke Inneneinrichtung stammt wahrscheinlich teilweise aus einem 1809 aufgelösten Prämonstratenser-Kloster. Mit dem Bevölkerungswachstum wurde zwischen 1888 und 1900 ein Anbau errichtet. Eine neue Erweiterung erfolgte 1938. Eine aufwändige Renovierung der Kirche wurde im Jahr 2002 begonnen und mit einer grossen Feier am 6. April 2003 vollendet. Bemerkenswert ist der Hochaltar, der ursprünglich aus dem während der Säkularisation aufgehobenen Kloster Scheda stammen soll. Dasselbe gilt auch für die 1889 erbaute und 1996 renovierte Orgel der Kirche. Hinzu kommen die von Engelbertus von Landsberg und der Freifrau Elisabeth Theodora von Boeselager gestifteten Seitenaltäre. Zur Kirchenausstattung gehört eine frühgotische thronende Madonna aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhundert, die wohl im Rheinland entstanden ist. Hinzu kommt eine weitere spätgotische Madonna mit Strahlenkranz aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Schloß HöllinghofenAbgelegen vom Ortskern in nördlicher Richtung, im Ortsteil Stockey bzw. Höllinghofen, befindet sich das Schloss Höllinghofen. Wildwald VoßwinkelEbenfalls abgelegen vom Ortskern in südlicher Richtung, im Ortsteil Bellingsen, liegt der Eingang des Wildwald Voßwinkel. Flugplatz Arnsberg-MendenGanz am nördlichen Rand Voßwinkels zum Wickeder Ortsteil Echthausen befindet sich der Flugplatz Arnsberg-Menden. "Hünenbräuken"Südlich von Voßwinkel befinden sich im Winkel zwischen Oestingsiepen und einem aus der „Lütge Mark“ nach Norden ziehenden Nebensiepen die Reste eines kleinen mittelalterlichen Burgsitzes in Form eines guterhaltenen Turmhügels, genannt „Hünenbräuken“. Bei dem „Hünenbräuken“ handelt es sich um einen gängigen Burgentyp, der im Bergland häufig vorhanden ist. Er ist durch die Tatsache bestimmt, dass man durch das Anlegen eines Grabens, dem sog. Halsgraben, den eigentlichen Burgplatz aus natürlichem Umland getrennt hat. Diese alte Befestigungsanlage steht seit 1991 in der Bodendenkmalliste. Vereine und VerbändeDie folgenden Vereine und Verbände haben sich im Vereinsring Voßwinkel zusammengeschlossen
Besondere Ereignisse
Persönlichkeiten
Literatur
Quellen und Einzelnachweise
Weblinks
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