Joachim von Elbe
Joachim von Elbe (* 2. Juni 1902 in Hamm; † 8. Juni 2000 in Madison (Wisconsin), USA) war Jurist und Diplomat.
Leben
Dr. Joachim von Elbe wurde als älteste Sohn des Landrat Kurt von Elbe am 2. Juni 1902 in Hamm in Westfalen geboren. Nach seinem Jura-Studium in Hamburg, Kiel und Berlin und seiner Promotion zum Dr. jur. im Jahr 1925 arbeitete er als Beamter in Potsdam.
Auf Grund der nationalsozialistischen Rassegesetze - Joachim von Elbe galt auf Grund verwandtschaftlicher Verhältnisse mit der Familie Mendelssohn-Bartholdy als Mischling 2. Grades und war damit vom Staatsdienst ausgeschlossen - ging von Elbe zunächst als Rechtsberater des Senats in die Freie Stadt Danzig, um schließlich 1934 in die USA zu emigieren.
In den Vereinigten Staaten studierte er an der Yale School of New Haven, Conneticut, amerikanisches Recht. 1941 wurde er amerikanischer Staatsbürger und ein Jahr später, 1942, wurde er in den Armeedienst der USA einberufen.
1946 kehrte er als Mitglied der Rechtsabteilung der US-Militärregierung nach Deutschland zurück und begleitete im Westen Deutschlands den Übergang zur Demokratie und zum souveränen Staat. Mit der entgültigen Ablösung der Militärregierung am 5. Mai 1955 und der Einrichtung der US-Botschaft wechselte von Elbe in den Botschaftsdienst und blieb dort bis zum Jahr 1969.
Im Ruhestand beschäftigte sich Joachim von Elbe mit der römischen Geschichte in Deutschland.
Werke
- Die Römer in Deutschland. Ausgrabungen, Fundstätten, Museen, Berlin 1977
- Unter Preußenadler und Sternenbanner. Ein Leben für Deutschland und Amerika., München 1983
- Unser römisches Erbe, Frankfurt 1985
- Witness to History. A Refugee from the Third Reich Remembers., Madison 1988
Literatur
- Ilsemarie von Scheven: Rühmliche Lebensbilanz vor düsterem Hintergrund. In: Heimatblätter. Geschichte, Kultur und Brauchtum in Hamm und in Westfalen. Beilage zum Westfälischen Anzeiger. Folge 19. Oktober 2003