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Barqūq

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Barquq/ Barkuk (*1339; † 1399), Sultan der Mamelucken in Ägypten (1382-1399)

Barquq war tscherkessischer Abstammung und begann seinen Aufstieg unter Yelbuga, dem Regenten von Aschraf Schaban (1363-1376). Nachdem er 1382 den Thron bestiegen hatte, wandten sich die muslimischen Rechtsgelehrten von ihm ab. Grund war eine aufkommende Bewegung unter den Muslimen, die die Kalifen der Abbasiden wieder in ihre weltliche Macht einsetzen wollten diese als rechtmäßigen Herrscher im Reich ansahen. Als auch noch eine Revolte der nordsyrischen Emire ausbrach, wurde die Lage für Barkuk in Kairo unhaltbar und er floh 1389 nach Kerak ins Jordangebiet. Die aufständischen Emire setzten Hadschi zum zweiten mal als Sultan ein, doch brachen unter ihnen bald Machtkämpfe aus.

So konnte Barquq 1390 seine Gegner schlagen und erneut die Regierung antreten. Damit begründete er die Herrschaft der Burdschi-Mamelucken, die bis zum Ende des Reiches 1517 andauern sollte. Die bisher dominierenden Bahri-Mamelucken verloren an Bedeutung. Barquq gelang zunächst die Befriedung des Landes, die Unterdrückung der Opposition der anderen Mameluckenemire sowie die Niederschlagung des Aufstandes in Nordsyrien. Zur Festigung seiner Macht gründete er eine Garde die vorwiegend aus griechischen, türkischen und mongolischen Mamelucken bestand. Um die Not der unteren Bevölkerungsschichten wurden einige Steuern gesenkt und die Fürsorge für die Ärmsten ausgebaut.

Unter Barquq wurde in der Folgezeit Wissenschaft und Kunst, besonders die Literatur gefördert. So ernannte Barquq Ibn Chaldun zum Oberkadi von Kairo. Auch unterstützte er die Verbreitung mystischer Bruderschaften. Während Barquqs Herrschaft wurde das Land erneut von mehreren Epidemien heimgesucht, welche zunehmend die Landwirtschaft beeinträchtigten. Am Ende seiner Regierung kam es auch zu Spannungen mit Timur Lenk. Allerdings starb Barquq vor Ausbruch des Krieges 1399. Nachfolger wurde sein Sohn Faradsch (1399-1412).