Amulett
Ein Amulett (v.lat.: amuletum Kraftspender) ist ein Gegenstand, dem magische Kräfte zugeschrieben werden, mit denen er Glück bringen (energetische, sakramentale Wirkung) und vor Schaden schützen (apotropäische Wirkung) soll.
Amulette werden oft am Körper oder in der Kleidung getragen, in Fahrzeugen oder der Behausung aufbewahrt oder dem Vieh umgehängt. Sie können aus einer Vielzahl von Materialien bestehen.
Amulette finden Anwendung in der (Para)medizin, als Schutz von Schwangeren, gegen den bösen Blick, als Liebeszauber. Am Amulett wirkt die animistische Vorstellung, dass magische Kräfte auf den Menschen einwirken, denen er durch das Amulett entgegenwirken kann.
Amulette sind in allen Religionen bekannt. Seit der Steinzeit nutzte man Muscheln oder Perlen.
Als Amulett gelten bei den
- Ägyptern: Skarabäus, Knoten, Horusauge
- Assyrern: Täfelchen m. Beschwörungsformeln
- Persern: Glasköpfchen
- Juden des Alten Testaments: Gold- und Silberplättchen, Sönnchen und Möndchen, nackte Frauenfigürchen
- heutigen Juden: Mesusa und Tefillim
- Christen: Symbole auf den Kultgewändern; Reliquien
- Arabern: Talisman
- Indianern Nordamerikas: Medizinbeutel.
In Europa wandte sich die christliche Kirche schon früh gegen jede Form von Aberglauben, zu dem auch Amulette gerechnet wurden.