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Internet Explorer

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Internet Explorer

Basisdaten

Entwickler Microsoft Corporation
Erscheinungsjahr 16. August 1995
Aktuelle Version 7.0.6000.16473 (Vista)

7.0.5730.11 (XP)
(14. August 2007)

Betriebssystem Windows, früher auch Mac OS, Unix
Programmier­sprache C++
Kategorie Webbrowser
Lizenz Proprietär
deutschsprachig ja
www.microsoft.com

Internet Explorer oder Windows Internet Explorer (Abkürzungen: IE oder MSIE) bezeichnet einen Webbrowser von Microsoft für das Betriebssystem Microsoft Windows. Seit Windows 95b, SR2 ist der Internet Explorer fester Bestandteil von Windows-Betriebssystemen. Bei älteren Windows-Versionen kann er nachinstalliert werden. Für einige Zeit gab es auch Versionen für Mac OS und Unix-Derivate (wie Solaris und HP-UX). Die derzeit aktuelle Version ist Windows Internet Explorer 7.

Die offizielle Bezeichnung der neuesten Version dieses Browsers, erschienen im Jahre 2006, lautet Windows Internet Explorer.

Entstehungsgeschichte

Die ersten Versionen

Der Internet Explorer wurde, ähnlich wie der Netscape Navigator, aus dem NCSA Mosaic weiterentwickelt, einem Browser der ersten Generation, der ursprünglich am National Center for Supercomputing Applications programmiert wurde. Microsoft entwickelte die erste Version im Jahr 1995, aufbauend auf einem Lizenzvertrag der Firma Spyglass. Im Rahmen einer Vereinbarung wurden Spyglass eine quartalsmäßige Gebühr sowie ein Prozent an den Einnahmen versprochen. Da Microsoft den Browser kostenfrei vertreibt und somit keine direkten Einnahmen macht, zahlte das Unternehmen lediglich das versprochene Minimum. 1997 drohte Spyglass mit einer vertraglichen Prüfung, was Microsoft mit einer Zahlung von 8 Millionen US-Dollar beglich.

Microsoft hatte die Entwicklung des Internets zunächst verschlafen und konnte bis zur dritten Version mit dem Netscape Navigator nicht mithalten. Dennoch wurde versucht, durch das Verschenken der Software (auch an Macintosh- und Unix-User) einen Technologie-Vorsprung zu erzielen.

Version 4 (mit Erweiterungen für Win 95/NT 4.0)

Ab Version 4.0 wurde der Internet Explorer tiefer in das Windows-Betriebssystem integriert und der Active Desktop eingeführt. Dieser ermöglicht die automatisch aktualisierte Darstellung von Webseiten wie Wetterkarten, Aktienkursen und jeder anderen Seite auf der Arbeitsoberfläche des Computers (Desktop). Einige der wichtigeren Neuerungen dieser Version betrafen das Betriebssystem selbst, so wurde eine Schnellstartleiste eingeführt (mit einem Klick auf "Desktop anzeigen" werden alle geöffneten Fenster minimiert und der Desktop damit frei, Programmicons können dauerhaft in der Taskleiste gespeichert werden). Auch wurde der Windows Explorer verbessert (UNC-Pfade und Netzwerkrechner lassen sich direkt über die Adresszeile ansteuern, Icons lassen sich beliebig nach Bedarf verändern), und es gab Einstellungsmöglichkeiten für Grafikkarten und Monitor, des weiteren ließen sich jetzt visuelle Darstellungen verändern (z.B. Anti-Aliasing). Diese betriebssystemnahen Erweiterungen waren nur für Windows vorgesehen und in der Macintosh-Version nicht enthalten.

Das Update auf 4.0b1 brachte zum ersten Mal auch eine allerdings unvollständige PNG-Unterstützung (keine Alpha-Transparenz) und war auch wieder ohne Explorer-Erweiterungen erhältlich. Erstmals überstieg die Zahl der IE-Nutzer die der Netscape-Nutzer und der Internet Explorer konnte technologisch mit Konkurrenzprodukten gleichziehen.

Die Versionen 5.x und 6.x

Version 5 brachte die Unterstützung von bidirektionalem Text, Ruby-Markup, XML und MHTML. Da der Konkurrenzkampf zu Netscape noch nicht gewonnen war, gab es die Version 5.0 auch noch für Windows NT 3.51 und Windows 3.11/ WfW 3.11.

Version 5.5 brachte Verbesserungen in der Druckvorschau, in der Unterstützung von CSS und HTML sowie den Programmierschnittstellen. Letzte Version für Windows 95.

Version 6 verbesserte die Unterstützung von CSS 1, DOM 1 und SMIL 2.0. Zudem wurden die XML-Fähigkeiten erweitert, eine Medien-Symbolleiste und eine Bilder-Symbolleiste und die Unterstützung von P3P eingebaut. Außerdem wurde noch die Benutzerschnittstelle überarbeitet, um sie dem Aussehen von Windows XP anzugleichen.

Am 9. September 2002 wurde das Service Pack 1 für den Internet Explorer 6 veröffentlicht, das zahlreiche Sicherheitsprobleme behob, aber davon abgesehen keine Änderungen beinhaltete. Dies war die letzte Version für Windows 98 und NT 4.0. Im August 2004 erschien das Service Pack 2 für Windows XP und den IE 6.0. Im Gegensatz zum ersten Service Pack brachte dieses verschiedene Neuerungen mit sich, darunter einen Pop-up-Blocker und eine Verwaltung für Browserzusätze.

Version 7

Der Entwicklung des Internet Explorers in der Version 7.0 ging ein Hin-und-Her voraus: Im Herbst 2001, kurz nach der Veröffentlichung der Version 6.0, löste Microsoft das Entwicklerteam um den Internet Explorer auf. [1] Nur noch ein paar Mitarbeiter blieben, um sich um vorhandene Sicherheitslücken zu kümmern. Im Mai 2003 berichtete Microsoft zunächst, dass diese Version die letzte sein werde, die in einer eigenständigen Installation verfügbar sein wird.[2] Der Browser sollte nur noch als Teil des Betriebssystems Windows Vista (Codename Longhorn) weiterentwickelt werden. Mitte Februar 2005 ließ Microsoft-Gründer Bill Gates jedoch verlauten, dass es nun doch eine eigenständige Version 7 geben werde. [3] Diese Kehrtwende wird vielerorts als Reaktion Microsofts auf den fallenden Marktanteil des Internet Explorer gewertet, welcher unter anderem durch den Aufstieg des Alternativ-Browsers Mozilla Firefox seit dem Jahr 2004 bedingt war.

Am 19. Oktober 2006 erschien schließlich die fertige Version 7 für Windows XP (32Bit und 64Bit Edition), Windows Server 2003 jeweils in englischsprachiger Benutzerführung. Die deutschsprachige Version folgte am 31. Oktober 2006. Seit dieser Version wird der Internet Explorer nicht mehr als Microsoft Internet Explorer, sondern als Windows Internet Explorer bezeichnet. Die neue Version wird ab November 2006 als Update mit hoher Dringlichkeit vertrieben.[4]

Mit der Version 7 wurde die Benutzerschnittstelle grundlegend umgebaut und vereinfacht. Erstmals ist die Registernavigation (auch als „Tabbed Browsing“ bekannt) sowie der Aufruf von Umlautdomains von Haus aus möglich. Es lassen sich RSS- sowie Atom-Newsfeeds abonnieren und die Unterstützung von CSS 2 und halbtransparenten PNG-Grafiken wurde verbessert. Ein eingebauter Filter soll den Anwender vor Phishing-Angriffen schützen. Über ein ständig präsentes Suchfeld können verschiedene Suchmaschinen direkt genutzt werden. Persönliche Daten (zwischengespeicherte Dateien aus dem Web, gespeicherte Cookies, die Liste der besuchten Seiten, Passwörter und Formulardaten) lassen sich nun einfacher auf einen Klick löschen. Neben der Möglichkeit, die Schriftgröße einer Webseite anzupassen, erlaubt Version 7, die gesamte Webseite samt Grafiken und Layout-Proportionen zu vergrößern (Zoom). Beim Ausdrucken einer Webseite wird diese automatisch skaliert, sodass sie auf die gedruckte Seite passt. Daneben können weitere Druckoptionen wie Ränder sowie Kopf- und Fußzeilen und die Druckgröße (Zoom) angepasst werden.

Mit vielen dieser Änderungen knüpfte Microsoft an die Entwicklungen im Browsermarkt seit Erscheinen der Version 6 an und adaptierte verbreitete Fähigkeiten von anderen Browsern.

Microsoft gab im Mai 2006 bei der Vorstellung von Windows Vista in Singapur bekannt, dass zukünftig jedes Jahr eine neue Internet-Explorer-Version veröffentlicht werden soll.[5] Dieses Ziel ist jedoch laut einer Pressemeldung im Mai 2007 von Chris Wilson (Internet-Explorer-Team), nicht realisierbar. Nach Wilsons Aussage soll der Internet Explorer 8 spätestens zwei Jahre nach dem Internet Explorer 7 erscheinen. Das würde bedeuten, dass alle Arbeiten daran bis zum Oktober 2008 abgeschlossen sein müssten. Zwischenversionen (7.1 etc.) sind nicht geplant.

Versionsgeschichte

Bisher wurden die folgenden Versionen veröffentlicht:

  • Version 1.0 – August 1995
  • Version 2.0 – November 1995
  • Version 3.0 – August 1996
  • Version 4.0 – Oktober 1997
  • Version 4.01 – Dezember 1997
  • Version 5.0 – März 1999 (letzte Version mit Unterstützung für Windows NT 3.51)
  • Version 5.01 – Dezember 1999 (letzte Version mit Unterstützung für Windows 3.x)
  • Version 5.5 – Juli 2000
  • Version 5.5 Service Pack 1 – November 2000
  • Version 5.5 Service Pack 2 – August 2001 (letzte Version mit Unterstützung für Windows 95)
  • Version 6.0 – Oktober 2001
  • Version 6.0 Service Pack 1 – 9. September 2002 (letzte Version mit Unterstützung für Windows 98, Windows ME, Windows NT 4.0)
  • Version 6.0 Service Pack 2 – August 2004 (ausschließlich im Service Pack 2 für Windows XP enthalten)
  • Version 7.0 – Oktober 2006 (in Windows Vista enthalten und als Download für Windows XP mit Service Pack 2)
  • Version 8.0 Beta – Geplant für Ende 2007
  • Microsoft Pocket Internet Explorer (unterstützt HTML 3.2 sowie eingeschränkt CSS und JavaScript)
  • Version 2.0 – April 1996
  • Version 3.0 – Januar 1997
  • Version 4.0 – Januar 1998
  • Version 4.5 – Januar 1999
  • Version 5.0 – März 2000
  • Version 5.1.7 – Juli 2003 (nur für Mac OS 9)
  • Version 5.2.3 – Juni 2003 (nur für Mac OS X)

Die Entwicklung der Internet Explorer für Macintosh wurde im Juli 2003 mit der Version 5.1.7 für Mac OS 9 eingestellt, einen Monat davor gab es mit der Version 5.2.3 die letzte Version für Mac OS X. Der Internet Explorer war Bestandteil des Mac OS von Version 8.1 bis Mac OS X Version 10.3, konnte aber im Gegensatz zur Version für Windows problemlos gelöscht werden.

Am 31. Dezember 2005 wurde der offizielle Support von Microsoft für den Internet Explorer unter Mac OS ganz eingestellt. Microsoft empfiehlt dabei, dass die Macintosh-Anwender auf aktuellere Webbrowsing-Technologien wie Apples Safari umsteigen. Im Februar 2006 wurde der Browser außerdem aus dem Downloadangebot von Microsoft herausgenommen, der Support in Microsoft-Newsgroups und der Microsoft Knowledge Base wird aber erhalten bleiben.

Damit ist iCab der einzige moderne Browser, der noch für Mac OS 9 weiterentwickelt wird. Die Mozilla-Entwickler raten allen Mac OS 9-Nutzern, auf iCab umzusteigen.[6]

Für Unix

  • Version 3.0 – Dezember 1996
  • Version 4.01 – November 1997
  • Version 5.0 – August 2000

Die Entwicklung des Internet Explorer für Unix (HP-UX und Sun Solaris) wurde 2002 eingestellt; auf der Website von Microsoft steht der Internet Explorer für Unix auch nicht mehr zum Download bereit. Support über die microsoft-eigenen Newsgroups und Microsoft Knowledge Base ist aber noch verfügbar. (Abbildung [2] des Microsoft Internet Explorer für UNIX version 5 auf Solaris.)

Kritikpunkte

Sicherheit

Der Internet Explorer wird durch seine große Benutzerschaft mit zahlreichen Mediendateien im Internet auf Fehler geprüft. Dabei brachte ihm die Ausnutzung von Sicherheitslücken den Ruf eines der unsichersten unter den verbreiteten Browsern ein. Diese Sicherheitslücken ermöglichten es in der Vergangenheit wiederholt, den Browser zum Absturz zu bringen, persönliche Daten des Benutzers auszulesen, Einstellungen zu verändern (so genanntes Entführen, engl. hijacking) oder ungefragt Programme auszuführen.

Manche Kritiker vertreten die Auffassung, Microsoft kümmere sich nicht genug um Sicherheit. Andere hingegen sind der Meinung, dass der Internet Explorer nicht signifikant mehr Sicherheitslücken als vergleichbare Browser habe. Durch die besondere Verbreitung sei der Internet Explorer lediglich das vorrangige Ziel von Angriffen. Deshalb würden dessen Lücken schneller bekannt, während Fehler eines weniger verbreiteten Browsers unbekannt blieben.

Ferner wird kritisiert, dass Microsofts Umgang mit Sicherheitslücken übertrieben formalisiert sei. Statt die Korrektur einer Sicherheitslücke möglichst schnell nach der Entdeckung der Lücke anzubieten, veröffentlicht Microsoft einmal im Monat alle Patches des Monats (Patch Day). Zwar bietet dieses Vorgehen einige Vorteile für Systemadministratoren, aber im schlimmsten Fall können zwischen der Entdeckung und der Schließung einer Lücke mehrere Wochen vergehen, in denen sich Exploits bereits verbreiten und großen Schaden anrichten können. Microsoft veröffentlicht deshalb manchmal Patches für besonders kritische Lücken auch vor dem nächsten planmäßigen Patch-Day.

Microsoft zeigt sich bemüht, die Sicherheit zu verbessern. Durch das Service Pack 2 für Windows XP wurden viele Sicherheitslücken geschlossen. Der Internet Explorer 7 für Windows Vista besitzt den sogenannten „geschützten Modus“ (ähnlich der in Windows-Server-Varianten existierenden Erweiterung). In diesem Modus läuft der Browser mit besonders eingeschränkten Zugriffsrechten, die Schreibzugriffe nur mehr auf den Browser-Cache ermöglicht. Im Falle der Ausnutzung einer Sicherheitslücke kann sich Schadsoftware dadurch nicht im Windows-Betriebssystem einnisten. In allen Varianten des Internet Explorer 7 werden zudem fremde, nicht vertrauenswürdige ActiveX-Controls automatisch geblockt.

Das Ausnutzen von Sicherheitslücken von Windows-Programmen im allgemeinen und des Internet Explorers im speziellen wird durch unbekümmertes Verhalten der Anwender begünstigt. So ist es für viele Windows-Anwender selbstverständlich, im Alltag ein so genanntes Administratoren-Profil zu nutzen, das mit privilegierten Zugriffsrechten ausgestattet ist. Dies ermöglicht im Falle eines Angriffs eine weitaus größere Kontrolle über den Computer, als es ein normales Benutzerprofil erlauben würde. Da der alltägliche Gebrauch von privilegierten Profilen unter anderen Betriebssystemen selten ist, werden die weitverbreiteten Windows-basierten Systeme häufiger Opfer solcher Angriffe.

Es wird daher nicht nur Internet-Explorer-Anwendern geraten, beim Websurfen ein eingeschränktes Benutzerprofil zu verwenden. Zudem sollte man regelmäßig Aktualisierungen einspielen und Zusatzprogramme wie Antivirenprogramme verwenden. Die meisten Sicherheitslücken in Browsern treten bei so genannten aktiven Inhalten (Skripten oder ActiveX-Steuerelementen) auf. Daher wird meist geraten, diese zu deaktivieren oder in ihrer Funktion einzuschränken. Zahlreiche Webseiten können dann aber nicht im vollen Umfang genutzt werden, weil sie auf diesen Funktionen aufbauen.

Der Heise-Browsercheck demonstriert einige der Sicherheitsprobleme des Internet Explorers. Dort kann man überprüfen, ob der eigene Browser mit seiner speziellen Konfiguration von bekannten Sicherheitslücken betroffen ist.

Die offengelegten Programmierschnittstellen (APIs) des Internet Explorers erlauben es anderen Programmierern, bei ihrer Software-Entwicklung auf Microsofts Browsertechnik aufzusetzen. Zahlreiche Programme machen davon Gebrauch, weshalb die Vor- und Nachteile des Internet Explorers dann auch für diese Anwendungen gelten. Beispielhaft hierfür sind die häufig verwendeten E-Mail-Programme Microsoft Outlook und Outlook Express. Sie verwenden zur Darstellung von HTML-formatierten E-Mails dieselben Softwarekomponenten, die der Internet Explorer für Webseiten benutzt. Deshalb reicht es oft, Benutzern dieser Programme eine E-Mail zu senden, um Sicherheitslücken auszunutzen.

Innere Technik

Nachdem der Internet Explorer der Vorreiter bei der Implementierung von Web-Standards wie CSS 1.0 und dem DOM 1 war, wird heutzutage die unvollständige und teilweise fehlerhafte Implementierung von XHTML, CSS 2.0, DOM 2 und 3, PNG und SVG und anderen neueren Webtechniken kritisiert. Diese unzureichende Unterstützung von aktuellen Standards wird zum Teil damit erklärt, dass der Internet Explorer lange Zeit nach Erscheinen der Version 6 im Jahr 2001 nicht weiterentwickelt wurde. Die 2006 erschienene Folgeversion 7 brachte erhebliche Verbesserungen, besteht aber beispielsweise den so genannten Acid2-Test noch nicht. Microsoft kündigte an, mit den kommenden Versionen die Unterstützung der Web-Standards weiterhin schrittweise zu verbessern.

Es widerspricht ferner dem Standard, dass der Internet Explorer die Content-Type-Angabe in der HTTP-Antwort des Webservers nur eingeschränkt auswertet. Beispielsweise werden Daten als HTML behandelt, die wie HTML aussehen, auch wenn der Webserver ausdrücklich einen anderen Inhaltstyp angegeben hat.

Bündelung mit Windows

Der Internet Explorer ist während des Kartellrechtsprozesses gegen Microsoft durch seine Bündelung mit dem Betriebssystem Windows in das Blickfeld der Medien gekommen. Durch diese Bündelung soll Microsoft seinen stärksten Konkurrenten und früheren Marktführer Netscape aus dem Markt gedrängt haben. Bei der außergerichtlichen Einigung musste Microsoft sich verpflichten, den Anwendern eine freie Wahl des Web-Browsers und anderen mit Windows mitgelieferten Anwendungen zu gewähren. Dies ist in Form eines Auswahldialoges in neueren Versionen von Windows geschehen (in Windows 2000 ab Service Pack 4 und in Windows XP ab Service Pack 1), jedoch kann der Internet Explorer dadurch nur „versteckt“, aber nicht entfernt werden.

Verbreitung

Verbreitung des Internet Explorers

Nach der Verdrängung des Netscape Navigators im so genannten Browserkrieg (1995 bis 1998) ist der Internet Explorer heute der meistgenutzte Browser im World Wide Web. Dies ist zum einen auf die Einbindung des Internet Explorers in das Windows-Betriebssystem zurückzuführen, zum anderen war der Internet Explorer mehrere Jahre konkurrenzlos, nachdem die Entwicklung des ehemaligen Marktführers Netscape Navigator Anfang 1998 eingestellt wurde.

Seit der Veröffentlichung des auf der Netscape-Technologie basierenden Konkurrenten Mozilla Mitte 2002 und des daraus hervorgegangenen Firefox Ende 2004 ist der Marktanteil des Internet Explorers kontinuierlich gesunken. OneStat.com beispielsweise misst einen weltweiten Marktanteil von 84,66 Prozent. In Deutschland benutzten gemäß dieser Statistik 68,84 Prozent der untersuchten Websurfer den Internet Explorer (Stand: Juni 2007). [7] Laut WebHits liegt der Marktanteil auf deutschen Webseiten bei 68,8 Prozent (Stand: Oktober 2007). [8] Nach Angaben des US-amerikanischen Marktforschungsinstituts Janco verlor der Browser 2007 weiter an Nutzern und erreicht nur noch einen Marktanteil von 63,86 Prozent (Stand: September 2007).[9]

Je nach Zielgruppe des jeweiligen Internetangebotes gibt es starke Abweichungen von diesen Durchschnittswerten. Die Seiten des IT-Verlages Heise verzeichnen beispielsweise einen Internet-Explorer-Anteil von nur 27,0 Prozent (Stand: Juli 2007). [10]

Siehe auch

Quellen

  1. Microsoft sammelt Anregungen für Internet Explorer, Heise-Newsticker, 21.06.2004
  2. Microsoft TechNet Chat: Changes in Internet Explorer for Windows Server 2003, 17.05.2003
  3. Bill Gates kündigt Internet Explorer 7 an, Golem.de, 15.02.2005
  4. IEBlog: IE7 to be distributed via Automatic Updates!, 26.07.2006
  5. Jedes Jahr eine neue Version des Internet Explorers, WinFuture.de, 29.05.2006
  6. [1] – Empfehlung der Mozilla-Entwickler
  7. Mozilla's Firefox global usage share is still growing according to OneStat.com, OneStat.com-Pressemitteilung, 2. Juli 2007
  8. WebHits Web-Barometer, 01. Oktober 2007
  9. Microsoft's Browser Market Share Erodes Over 9.5%, 07. September 2007
  10. Browser-Anteile auf heise online, keks.de